- Vivienne's P.o.V. -
,,Ungeküsst oder schon geküsst?", raunte er mir in's Ohr und eine Gänsehaut durchfuhr meinen Körper. ,,Ungeküsst", antwortete ich rasch. ,,Verliebt?" ,,Ich glaube schon. Du?" Wie bitte was, Vivienne? ,,Ich glaube auch", antwortete er auf meine Gegenfrage und näherte sich meinem Gesicht. Meine Gänsehaut bekam eine Gänsehaut. Ich stellte einfach meine Gedanken ab, die schrien ,,Was tust du da?!" und genoss den Moment. Wir kamen uns immer Näher. Er starrte auf meine Lippen, ich auf seine. Und dann passierte es. Er legte seine Lippen auf meine. Anfangs küsste er mich ganz sanft und leicht, als hätte er Angst ich würde ihn wegstoßen. Ich erwiederte den Kuss sofort, nachdem ich erstmal verstand was hier gerade passierte. Ich saß auf seinem Schoß zu ihm gedreht und vergrub meine Hände in seinen weichen Haaren. Er schloss seine Arme um meine Taille und wir wurden immer fordernder. Als wir uns lösten um nach Luft zu schnappen, küsste ich ihn wieder. Wir lösten uns endgültig und ich lächelte ihn an. Er erwiderte es.
Mir ging die Szene immer und immer wieder durch den Kopf als ich am Abend in meinem Bett lag. Nach dem Kuss sprachen wir nicht besonders viel und sahen schweigend ins Freie, bis es irgendwann spät wurde. Ich fasste lächelnd nach meinen Lippen. Fühlte sich so verliebt sein an? Was ist, wenn wir einfach nie darüber reden werden und nur Freunde sind wie vorher? Hat es ihm gefallen? Konnte ich überhaupt küssen? Wie geht es jetzt weiter? Während ich nach Antworten auf diese Fragen suchte, wurde ich immer müder bis ich irgendwann einschlief.
***
Als ich David am nächsten Morgen in der Schule sah, hatte er mich noch nicht bemerkt, sondern Marc. Und bevor ich wieder flüchten konnte, hatte er ihn bereits über meine Anwesenheit informiert. Marc sagte noch irgendetwas zu ihm und ging dann zu einem anderen Kumpel. David fuhr sich durch seine blonden Haare, was echt heiß aussah, und ging auf mich zu.
,,Hey", sagte er nach kurzem zögern. Ich wusste nicht was jetzt richtig war. Eine Umarmung? Ein Kuss auf die Wange? Oder nur ein normales ,,Hi" ? Er nahm mir meine Entscheidung ab, indem er mich kurz umarmte und ich nicht einmal Zeit hatte die Umarmung zu erwidern.
,,Morgen", sagte ich schüchtern.
Warum werde ich in den unpassendsten Momenten schüchtern, dachte ich.
Nachdem wir ein wenig Smalltalk führten gingen wir in Richtung Aula, da die Schulleiterin noch eine wichtige Ankündigung für die 11. und 12ten Klassen hatte. Als die Aula mit allen Oberstüflern gut gefüllt war, begann sie mit ihrer Rede.
,,Guten Morgen! Wie wahrscheinlich schon alle 11. Klässler wissen, werdet ihr in genau 13 Tagen für 2 Wochen auf Stufenfahrt nach Italien fahren. Wir werden übrigens Sonntag Abend fahren, deshalb nur 13 Tage. Es gab Anfangs bei der Buchung für die 12. Klässler Probleme, aber auch ihr könnt euch auf Italien freuen. Ihr werdet alle weiteren nötigen Informationen jetzt gleich in euren Kursen bekommen. Alle die sich die Fahrt aus bestimmten Gründen nicht leisten können, bitte ich sich im Sekretariat zu melden, denn jeder darf natürlich mitfahren. Ich wünsche euch eine schöne Zeit dort."
Oh nein, bitte nicht. Ich hatte die Stufenfahrt völlig vergessen und wollte da definitiv nicht mitfahren. David drehte sich grinsend zu mir um und sagte : ,,Na super", als er meinen Gesichtsausdruck sah. Ich wollte da nicht mitfahren. Die letzten Klassenfahrten waren die Hölle für mich gewesen, weil sie mir da erst Recht Streiche spielten und wir 24/7 zusammen waren. Und jetzt 2 Wochen nach Italien?
Als dann wieder alle Schüler zu den Räumen gingen, wo sie jetzt Unterricht haben würden hielt David mich an meiner Hand fest.
,,Warte", murmelte er und wartete bis es etwas leerer wurde. ,,Warum willst du nicht mit? Also klar, ich kann's mir schon denken, aber warum genau? ", fragte er und blickte mir mit seinen grünen Augen tief in meine.
,,Ich werde da die ganze Zeiz mit ihnen zusammen sein und eine Stufenfahrt verführt doch praktisch dazu Streiche zu spielen", sagte ich und kaute auf meiner Unterlippe herum.
,,Wir können ja darum bitten, dass du nicht mit der Clique in einem Zimmer landest. Es gibt ja noch ganz nette Mädchen hier", meinte er darauf und nahm mein Kinn und 'zog' es ein wenig nach vorn, damit ich aufhörte auf meiner Lippe herrumzukauen.
,,Ansonsten kommst du einfach zu mir ins Zimmer", sagte er scherzend, zwinkerte aber noch dabei. Ich schaute ihn mit meinem "Ist-das-dein-beschissener-Ernst?" -Blick an, er nahm aber nur wieder meine Hand und sagte grinsend, während er mich mitzog : ,,Ach Vivienne."
,,So heiße ich?", fragte ich und grinste zurück. Er lachte nur und wuschelte durch meine Haare.
Als wir mit ein wenig Verspätung im Unterricht ankamen wurde ganz interessiert über die Stufenfahrt geredet und es wirkte, als wäre jeder in seinem Element, weil sie sich nur darauf konzentrierten. Nina, ein Mädchen das eigentlich ganz nett war, fragte wie die Zimmeraufteilung laufen würde. Das war mein Stichwort, wo ich zuhörte. Ausnahmsweise.
,,Es wird 2-, 3- und 4-er Zimmer geben. Ihr dürft euch die Gruppen selbst aussuchen und die, die übrig bleiben kommen dann in ein Zimmer", sagte Herr Knapp und setzte sich auf das Lehrerpult. ,,Ihr werdet ein Programm haben, könnt euch aber aussuchen was ihr tun wollt. Wir werden jeden Tag Morgens und Mittags Treffen mit allen haben um den Tagesablauf zu besprechen. Sonst werdet ihr viel freie Zeit haben", meinte er als danach gefragt wurde. Nachdem noch die ein oder andere Frage gestellt wurde, wurden wir aus dem Unterricht in die Pause entlassen.
,,So schlimm klingt die Stufenfahrt gar nicht", murmelte er kauend, weil wir uns etwas zu Essen geholt hatten. Ja, er bestand jetzt darauf zu kontrollieren wie viel ich aß.
,,Erstens doch und zweitens, man redet nicht mit vollem Mund, du Idiot", sagte ich nur grinsend.
,,Jaja, Kleine", meinte er nur gespielt die Augen verdrehend und betonte das 'kleine' noch extra. Wir hatten irgendwie keine Lust mehr auf den Unterricht, also schlug ich vor einfach zu schwänzen.
,,Ouh Vivienne das Badgirl", sagte er daraufhin lachend.
,,Pff", erwiderte ich nur und ging weiter. Er lief mir aber hinterher und hatte die Idee mir seinen Lieblingsplatz zu zeigen.
,,Du hast mir deinen gezeigt, jetzt zeige ich dir meinen", meinte er nur schief lächelnd und irgendwie.. verträumt? Wir verließen gerade das Schulgebäude als uns Marvin entgegenkam, bitte nicht der. Doch anstatt einfach weiterzugehen oder irgendeinen Spruch rauszubringen sagte er nur mit einem leichten Lächeln im Gesicht : ,,Hey Vivienne." Ich war total verwirrt, aber auch ängstlich, dass jetzt wieder eine Provokation kommen würde, also ging ich einfach einen Schritt zurück, denn wir waren stehen geblieben.
,,Alter, was soll das?" , fragte David ihn wütend.
,,Wow wow. Ich meinte es nicht so, sondern wollte einfach nur Hallo sagen. Ich wusste ja nicht, dass das so ein riesen Problem für dich darstellt." Ich wusste nicht warum David plötzlich so wütend wurde, aber er machte einen Schritt auf Marvin zu und wollte gerade ausholen, ich legte jedoch meine Hand auf seine Schulter und meinte ruhig : ,,David hör auf. Reg dich ab."
Er zischte Marvin nur noch ,,Das wäre dafür gewesen, was ihr ihr alles antut, auch wenn ein Schlag auf die Fresse längst nicht gereicht hätte", zu und drehte sich um, zog mich mit und wollte weiter gehen.
Nach ein paar Metern blieb ich aber stehen und fragte : ,,David, warum bist du eben so ausgetickt? Du kannst nicht einfach drauflosschlagen, nur weil jemand "Hey" sagt. Egal was sie mir antun", und sah ihn zweifelnd an.
,,Versteh doch bitte ein verdammtes Mal, dass ich dich beschützen will und nicht will das du das alles an dich herranlässt was sie tun, weil du mir verdammt nochmal wichtig bist ", zischte er und ging. Super hinbekommen, Vivienne.
***
Ihr seid alle toll, nicht vergessen <3
Song im Anhang : Ellie Goulding - Burn
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David
Novela JuvenilTRASH Vivienne Brown ist eine Kämpfernatur. Seit vier Jahren wird sie an ihrer Schule von der Clique gemobbt. Sie wird herumgeschubst, geschlagen und auf das Übelste beleidigt. Oft steht sie kurz vor dem Ende, will nicht mehr. Aber was passiert, w...