44

4.4K 154 36
                                    

Als ich um 09:00 Uhr von den Sonnenstrahlen geweckt wurde, hatte ich den Drang meinen Kopf wieder in meinem kuscheligen Kissen zu vergraben. Meine Mutter machte mir jedoch einen Strich durch die Rechnung, indem sie fröhlich ,,Guten Morgen", trällerte. Frustiert kuschelte ich mich stärker in meine Bettdecke, die sie mir daraufhin wegzog.

,,Mama", jammerte ich. ,,Vivienne aufstehen! Deine Großeltern kommen heute vorbei und Clara mit deiner Tante Maria ebenfalls. Und heute Abend muss du dann zum Ball mit David. Ich darf dich doch schminken und beraten?", ratterte sie innerhalb binnen von Sekunden herunter und ich fasste mir mit zusammengekniffenen Augen an den Kopf, um die ganzen Informationen erstmal zu verarbeiten.

„Eigentlich wollten Kim und Lara heute Abend vorbeikommen damit wir uns zusammen fertigmachen können", antwortete ich ihr und genauso begeistert, wie vor zwei Minuten erwiderte sie : ,,Kein Problem, dann berate ich euch alle."

Nachdem sie mein Zimmer verließ, griff ich augenverdrehend nach meinem Handy. Okay, die Tatsache, dass Clara heute kam , war definitiv ein Lichtblick, aber ich sah schon die ganzen Fragen kommen zu meinem Gips. Natürlich wusste meine Familie davon, aber nunmal nicht alles und ich hatte keine Lust ausgequetscht zu werden, besonders weil ich die Sache gerade einigermaßen verarbeitet hatte. David, der übrigens gleich ein Basketball Spiel hatte, zu dem ich leider nicht kommen konnte, hatte mir um 08:30 Uhr schon geschrieben.

,,Guten Morgen, Schatz. Du schläfst wahrscheinlich sowieso noch bis 12:00 Uhr, aber was hältst du davon, wenn ich heute Mittag nochmal bei dir vorbeikomme? :D"

,,Herzlichen Dank auch, aber nein ich schlafe nicht mehr. Ja kannst du allerdings kommt heute meine Familie vorbei, wenn du möchtest kannst du sie ja mal kennenlernen :D Viel Gück gleich beim Spiel, das nächste Mal bin ich aufjedenfall dabei! :*", antwortete ich ihm und sprang, so gut es ging, aus meinem Bett, denn meine Mutter hatte mich bereits das dritte Mal zum Frühstück gerufen.

Meine Eltern hatten den Tisch auf der Terasse gedeckt und ich setzte mich im Halbschlaf zu ihnen. Mein Vater sah mich belustigt mit hochgezogener Augenbraue an und ich seufzte nur. ,,Wann kommen Clara und die anderen?", fragte ich kauend. Nachdem meine Mutter einen großzügigen Schluck aus ihrer Kaffetasse nahm, antwortete sie mir : ,,Etwa in einer Stunde, weil Clara später noch auf einen Kindergeburtstag muss und du ja noch den Ball hast." Langsam nickte ich und griff zu einem Brötchen, das ich mir anschließend dick mit Nutella bestrich.

Als ich wieder oben war, hatte ich noch ungefähr eine dreiviertel Stunde, um mich fertigzumachen. Das müsste reichen, außerdem war es sowieso nur meine Familie. Nach einigem kramen im Kleiderschrank griff ich nach einer schwarzen, engen Shorts und einem weißen Crop Top. Dazu schwarze Socken, okay eine Socke, und fertig war ich.
Im Badezimmer schminkte ich mich nur ganz leicht, denn es war erstens eine gefühlte Sauna draußen und zweitens war ich sowieso nicht der Mensch, der sich gerne täglich stark schminkte. Ich hatte zwar Spaß am aufwendigem schminken, aber mein 'Talent' dafür kam nur an besonderen Tagen zum Vorschein.

,,Vivienne!", rief die Stimme meiner Mutter und ich sah verwirrt auf meinen Handy Bildschirm. Ich hatte wirklich 45 Minuten für anziehen, Zähne putzen und aufräumen gebraucht.

,,Vivi", sprang mir eine kleine, begeisterte Clara in die Arme, kaum nachdem ich die letzte Stufe der Treppe heruntergelaufen war. Ihre kurzen Arme umschlangen meinen Oberkörper, weil ich in die Hocke gegangen war, und ich umarmte sie zurück. ,,Hallo meine Große!", grinste ich und meine Tante stand lachend daneben. ,,Es ist schön dich wiederzusehen", sagte sie sanft und auch sie zog ich in eine Umarmung, nachdem ich wieder aufgestanden war.

,,Ach Gottchen Kind", sagte meine Oma schockiert, als sie an der Reihe war. ,,Mir geht es gut Oma", versuchte ich sie zu beruhigen, aber sie schüttelte nur weiter den Kopf. ,,Diese Leute gehören weggesperrt. Auf der Stelle", rief sie aufgebracht.

DavidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt