Ist er der Richtige? (boy x boy)

Kapitel 4 - Sportunterricht

Ich halte euch gar nicht lange auf. Wollte nur mal kurz anmerken, dass ich es interessant fände was ihr von meiner Story so haltet. Viel Spaß beim Lesen! ^^ (Bild: Lola)

Codys POV:

- 6:15 Uhr -

Ich bin so müde. *gähn* Warum muss die Schule auch immer so früh beginnen... Habe gestern nicht besonders gut geschlafen. Musste die ganze Zeit daran denken, das sich Luke mit diesem Typen datet. Habe mich zuerst gefreut, weil das heißt, dass er schwul ist. Dann habe ich mir allerdings Sorgen gemacht, dass ich bei ihm vielleicht gar keine Chance habe, bei den Blicken die der andere Junge auf ihn geworfen hat... 

Bin ich etwa eifersüchtig? Komisch, normalerweise lässt mich sowas kalt. Ich könnte doch jeden anderen Jungen um den Finger wickeln. Hatte sogar schon mal einen Hetero rumgekriegt! Aber Luke ist schon en kleiner Schnuckel. Ich musste mich echt beherrschen, dass ich nicht über ihn herfalle als er so ängstlich in  die Klasse kam... und diese großen Augen! Oh, ich muss los, ich darf nicht zu spät kommen. Wir haben Sport zur ersten Stunde und ich will nicht wissen was sich unser fieser Sportlehrer dieses mal als Strafe einfallen lässt für die Verspäteten.

- 7:45 Uhr -

Zum Glück ist die Sporthalle etwas näher am Bahnhof als die Schule. Das erspart mir einiges an Ärger. Ah, da drüben sind ja schon Tim, Josh und... damn, sieht Luke heute cute aus!

"Hey Cody, Mund zu, es zieht!", reist mich Josh aus meinen Gedanken.

"Haha, sehr witzig. Und danke für die nette Begrüßung übrigens...", antworte ich ertappt. 

Alle drei müssen gleichzeitig grinsen. "Und, habt ihr an euer Sportzeug gedacht?", versuche ich vom Thema abzulenken. 

Wie auf Kommando geht die Tür der Sporthalle auf und unser Sportlehrer begrüßt uns mit einem freundlichen "Guten Morgen". Er ist zwar streng, aber immerhin sind selbst ihm gewisse Tugenden wichtig.

Ich folge den anderen in die Umkleide und versuche den Platz neben Luke zu ergattern. Vielleicht fängt er ja an auf mich zu stehen wenn er meinen Körper erstmal sieht. Siegessicher ziehe ich langsam mein T-Shirt aus und spanne Brust und Bauchmuskeln an. Ich schiele zu Luke und erkenne, dass mein Plan aufgeht. Er starrt auf meinen Körper als hätte er einen Hitzeblick und wollte mich zum schmelzen bringen. Ich beschließe, mit einem fetten Grinsen im Gesicht, mein Trikot anzuziehen, bevor er anfängt zu sabbern.

"Ihhh! Luke hat en Steifen! Bist du schwul oder was?!", schreit Mike plötzlich von hinten und schaut Luke abstoßend an.

Ich merke dass Luke nicht wirklich weiß wie er darauf reagieren soll. Er stammelt nur:" Ähm... also... ähm... ich wollte nicht...*seufz*" 

Seine Wangen glühen schon förmlich rot und ich merke, dass er schon anfängt zu schluchzen. Der Arme. Ich hab schon immer gewusst weshalb ich mich bei meiner homophoben Klasse nicht oute. Aber er hat sich ja nicht mal freiwillig geoutet. Ich bin Schuld! Ich wollte ihn unbedingt mit meinen körperlichen Reizen für mich gewinnen, aber ich wollte ihn doch keineswegs scharf machen! Was soll ich jetzt tun? Ich muss ihn verteidigen!

"Und wenn, was wäre so schlimm daran? Ich bin auch schwul.", sage ich seelenruhig in die Runde. 

Plötzlich werden alle still, da es sich keiner traut mich wegen irgendwas zu verurteilen. Josh und Tim schauen mich beide mit einem schmunzelnden Blick an, der soviel heißt wie "Alles richtig gemacht, Großer!". Ich zwinker den beiden zu, denn ich wusste, dass sie mir Rückendeckung geben würden. Luke schaut mich hingegen dankbar an. Ich würde ihn am liebsten umarmen, seinen schlanken Körper ganz fest an meinen drücken, aber das wäre jetzt irgendwie unangebracht denke ich. Der Sportunterricht verläuft ohne weitere Zwischenfälle. 

In der Pause kommt Luke auf mich zu.

"Wow, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Danke, dass du mich in der Umkleide so verteidigt hast!", sagt er mit großen Augen.

"Ach, nicht der Rede wert. Aber sag mal, ist der Steifen eigentlich mir zu verdanken?", frage ich ihn frech und grinse ihn mit einem lustvollen Blick an. 

Luke läuft mal wieder rot an und versucht seine Scham mit einem Lächeln zu verdecken was ihm allerdings nicht gelingt. 

Ich muss lachen, weil ich genau wusste, dass das passieren würde. Anscheinend kenne ich ihn doch schon besser als ich gedacht habe. "Keine Angst, du musst nicht antworten, ich mache nur Spaß!", sage ich ihm und klopfe ihm auf die Schulter. Anschließend laufen wir zu den anderen, die schon mitten im Gespräch sind. 

"Wollen wir morgen nach dem Film noch zu mir gehen? Wir könnten ja ein bisschen chillen, paar Trinkspiele spielen und eventuell ne Pizza bestellen.", schlägt Tim vor.

Ich antwortet: "Ich glaube wir kommen genau richtig." Dabei lächel ich Luke an. 

"Also ich bin dabei!", teilt Josh mit. 

"Ich auch!", sagt Kathryn begeistert. Bei ihr ist es keine große Überraschung. Wir nennen sie ja liebevoll die "Queen der Trinkspiele". 

Nachdem alle zugestimmt haben meldet sich auch schon wieder die Schulklingel und schickt uns zurück in den Unterricht. Oh je... Mathe steht an. Es mag armselig klingen, aber ich glaube das, was mir meine Gene in Sachen Aussehen und Körperbau gegeben haben, wurde in Sachen mathematisches Vorstellungsvermögen vernachlässigt. Naja, ich werde es schon überleben. Hab ja immerhin en kleinen Trost. Dieser heißt Luke und sitzt in Mathe direkt neben mir. Nach einer Stunde voller mathematischer Funktionen und "zufälligen" Berührungen mit Luke, wenn wir z.B. gleichzeitig das Geodreieck benötigten, trete ich den Heimweg an. 

Am Nachmittag beschließe ich erstmal eine Runde joggen zu gehen. Beim Joggen kann ich komplett abschalten und  über alles nachdenken was mich derzeit beschäftigt. Erschrocken stelle ich fest dass ich nur über ein Thema nachdenken kann, nämlich Luke. Irgendwas an ihm zieht mich an, aber auf eine andere Art und Weiße wie mich meine bisherigen Sexdates angezogen haben. Nach dem joggen nehme ich erstmal eine kalte dusche und verkrieche mich dann im Bett. Ich will nicht wissen wie viele Jungs schon mit mir darin geschlafen haben, aber würde jetzt alles dafür geben um nur eine Nacht darin mit Luke verbringen zu können. Nach tausenden weiteren Gedanken und ewigem Hin- und Hergewälze schlafe ich endlich ein. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich habe die ganze Nacht von Luke geträumt. Ich bin jedenfalls an einer sehr erotischen Stelle im Traum aufgewacht und ärgere mich darüber, dass ich nicht weiter träumen kann.