Kapitel 18 - Rainy Sunday

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Hab endlich mal wieder Zeit gefunden die Geschichte weiterzuschreiben. Will euch gar nicht lange aufhalten, viel Spaß beim Lesen ^^

Lukes POV:

- Sonntag 9:30 -

Es ist Sonntag morgen und ich laufe leicht nervös durch mein Zimmer. Dabei riskiere ich immer mal wieder einen schnellen Blick zu Tim, der in einer Decke eingewickelt in meinem Bett schläft. Er war gestern Nacht so fertig, dass ich ihn sicherheitshalber mit zu mir genommen habe. Draußen ist es dunkel und der strömende Regen prasselt laut gegen mein Dachzimmer. Ab und zu hört man sogar die starken Windböen vorbeiziehen. Typisches Herbstwetter eben. Gedankenverloren streife ich mit meinen blanken Füßen über den Teppich bis Tim endlich aufwacht. Fragend schaut er sich um.

"Ähm wo bin ich?", fragt er verwirrt.

"Kannst du dich nicht mehr an gestern erinnern? Wir waren feiern und hatten sehr viel Spaß. Dann hattest du allerdings mega den Absturz...", erinnere ich ihn.

Tim runzelt die Stirn. "Kann mich an überhaupt nichts mehr erinnern. Aber ich habe auch keine Kopfschmerzen oder so", sagt er verschlafen.

Ironisch antworte ich: "Könnte daran liegen, dass du gestern noch drei mal dich übergeben hast..."

"Echt?", fragt Tim besorgt, "Das tut mir Leid! Ich will es wieder gut machen, dass du dich so um mich gekümmert hast."

Schnell antworte ich: "Das hast du doch schon längst. Als Cal mit mir Schluss gemacht hat viel ich in ein Loch und du hast mich da wieder rausgeholt. Du hast mir geholfen wieder aufzustehen." 

"Weißt du noch die Situation im Flugzeug? Ich bekam eine Panik-Attacke und du hast meine Hand gehalten und hast mir das Gefühl gegeben, dass ich nicht  alleine bin. Dank dir bin ich damals nicht komplett ausgerastet.", entgegnet Tim und strahlt mich dabei mit seinen Augen an.

"Sagen wir es einfach so. Wir brauchen uns gegenseitig.", sage ich schmunzelnd.

Darauf nickt er zustimmend und fügt hinzu: "Momentan könnte ich jemanden gebrauchen, der mich hier im Bett warm hält und mich vor dem Sturm draußen beschützt. "

Mir ist natürlich bewusst, dass es ihm bereits warm ist, aber ich nehme sein Angebot natürlich an und krieche zu ihm ins Bett. "Für dich mache ich natürlich alles, Baby", flüstere ich ihm ins Ohr und bekomme dafür einen Kuss auf meine Wange. Dann deckt Tim uns nochmal richtig zu und wir kuscheln uns aneinander. Ich umklammere ihn von hinten und er legt seinen Kopf auf meine Brust. Dann schließt er zufrieden seine Augen. Hab ich schon erwähnt wie süß er ist? Der Regen wird stärker doch ich höre und spüre dennoch Tims Atem. Ich genieße die Zweisamkeit und merke, dass mir das Gefühl viel zu lange Zeit gefehlt hat.

Kathryns POV: 

Normalerweise bekommt mich sonntags vor 13:00 Uhr keiner wach. Auch heute habe ich eigentlich nicht vor früher aufzustehen, aber da habe ich wohl meine Rechnung ohne Lola gemacht...

Lola: Hey Kathryn

Lola: Du glaubst nicht was Josh macht. Er ist so ein Arsch!

Lola: Hab ihm heute morgen geschrieben, dass der gestrige Abend mit ihm echt der Hammer war und er ignoriert mich eiskalt...

Lola: Kathryn? Bist du wach?

Ich: Dir auch einen schönen Morgen...

Lola: Jaja, sag mir lieber was ich tun soll

Ich : Weißt du, Josh ist ein Mensch und Menschen brauchen Schlaf. Ich würde sagen, dass es mehrere Optionen gibt warum er dir nicht zurück schreibt und das er dich beabsichtigt ignoriert scheint mir die unwahrscheinlichste zu sein.

Lola: Hat sich erledigt, er hat zurückgeschrieben ^^

Lola: Hoffe ich hab dich nicht geweckt.

Ich: Hast du, aber passt xD


Genervt schleppe ich mich in die Küche und koche Wasser auf für einen grünen Tee. Das ist so typisch für Lola. Sie zerbricht sich manchmal in Situationen den Kopf, in denen es einfach nichts zu bedenken gibt. Mit einer heißen Tasse Tee verschwinde ich zurück in meine Zimmer und schaue aus dem Hochhausfenster. Es regnet so stark, dass man nur noch die Lichter der Autos und Ampeln verschwommen erkennen kann. Jetzt hat Lola also auch ihren Traumprinzen gefunden. Jeder meiner Freunde hat nun jemanden zum lieb haben, außer ich. Die Einsamkeit macht mir echt zu schaffen. Aber warum sollte sich auch jemand in mich verlieben wenn ich meine echten Gefühle nie zulasse und mich immer hinter einer Fassade verstecke, die aus Sarkasmus und forschen Sprüchen besteht? Ich nehme einen Schluck vom Tee und öffne das Fenster um etwas frische Luft zu atmen. Dabei bemerke ich wie groß die Stadt eigentlich ist. Wir leben alle so dicht aneinander und dennoch gibt es so viele einsame Seelen, denen es genauso geht wie mir. Gott, ich höre mich ja schon an wie ne verzweifelte Frau in ihrer Midlife-Crisis. 

Ein munteres "Miau" unterbricht meinen inneren Monolog und ich schaue überrascht zu meinem Kater Max. Er stolziert direkt auf mich zu und schaut mich mit großen Augen an. Er kann sich wahrscheinlich gar nicht denken wie mich alleine seine Anwesenheit freut. 

"Was rede ich eigentlich. Ich bin nicht alleine, ich hab doch dich!", sage ich glücklich zu Max und streiche zärtlich über seinen Rücken. Er scheint meine Streicheleinheit sichtlich zu genießen.

Dann fange ich wieder an zu sprechen: "Weißt du was, Max? Ich verspreche dir, dass ich mich mehr öffnen werde und der Welt ab sofort ein anderes Bild von mir zeigen werde. Ein authentisches Bild mit Ecken und Kanten. Ein individuelles Bild, dass nicht kopiert werden kann und perfekt ist genauso wie es ist."

Max reagiert wieder mal mit einem "Miau". Klar verstehe ich leider keine Katzensprache, aber ich bilde mir ein, dass er mir zustimmen will. Zufrieden trinke ich den letzten Schluck Tee aus und schließe wieder das Fenster. Dann kuschel ich mich zurück in das inzwischen immer noch warme Bett. 

Joshs POV: 

- 10:00 -

Zum Glück bin ich vorhin früh genug aufgewacht. Wer weiß wie Lola reagiert hätte, wenn ich ihr noch länger nicht zurück geschrieben hätte. Schnell ziehe ich meine Schuhe und dem Unwetter angemessene Kleidung an. Dann mache ich mich auf den Weg zum Bäcker um wie jeden Sonntag Brötchen für meine Familie zu kaufen. Schnell merke ich, dass der Regenschirm nicht die beste Idee gewesen ist, denn der Wind dreht ihn immer wieder um. Wie ich sowas hasse... 

Doch heute kann mir nichts meine gute Laune verderben. Munter pfeifend gehe ich die Straßen entlang und denke dabei an gestern Abend und an den Kuss mit Lola. Ich hatte sie eigentlich schon aufgegeben gehabt und ihr ging es anscheinend genauso. 

Ich betrete die Bäckerei und die Verkäuferin begrüßt mich mit einem freundlichen "Morgen!" Dann fragt sie mich: "3 Sonntagsbrötchen, 1 Kürbiskernbrötchen und 2 Brezeln wie immer?"

"Genau." sage ich zufrieden. Dabei überlege ich mir ob es nicht schon bedenklich ist, dass sie nicht mal mehr fragen muss was ich kaufen möchte. Nachdem ich bezahlt habe mache ich mich auf den Weg nach Hause, aber diesmal renne ich, da ich eh schon durchnässt bin und am ganzen Körper zittere. Dann fangen wir auch gleich an zu frühstücken und ich richte mich, denn ich habe ja noch was vor. Lola hat mich vorhin nämlich gefragt, ob ich zu ihr kommen will um zusammen einen Film anzuschauen und da konnte ich natürlich nicht abweißen. Hoffentlich vermassel ich es nicht.

Ist er der Richtige? (boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt