Epilog

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Gwendolyns POV:
8 Jahre später:

Ich betrachtete mich im Spiegel. Das weiße Kleid schmiegte sich um meine Kurven und viel ab meiner Hüfte locker herunter. Die Applikationen am Brustbereich schimmerten in einem Rubinrot und auch meine Schleppe war von Rosen in diesem Rotton geprägt.
Wie lange habe ich auf diesen Tag gewartet? Den Tag an welchen ich den Mann heiraten kann, welcher mich wirklich liebt, welchen ich wirklich liebe.
Gideon de Villers...

Besserwisser, Kampfmaschine, Herzensbrecher, Klugscheißer, Kotzbrocken und dabei sieht er auch noch verdammt sexy aus. Argh! Die Aufregung tut mir überhaupt nicht gut, ich verhalte mich ja wie ein hormongesteuerter und verliebter Teenager.

Die Tür meines Ankleidezimmers öffnete sich und Lucy streckte den Kopf hinein. "Na alles gut bei dir?", fragte sie liebevoll und betrat das Zimmer. "Naja außer das ich vor Aufregung gleich sterbe, geht es mir wirklich ausgezeichnet", schnaubte ich und strich mir über mein Kleid, in der Hoffnung imaginäre Falten wegstreichen zu können, damit alles perfekt ist. "Du siehst wunderschön aus und Gideon wird dasselbe denken, wenn du gleich vor ihm stehst. Er liebt dich. Das weißt du besser als jeder andere. Schau doch nur mal, was ihr schon alles zusammen erlebt habt", ermutigte sie mich und nahm mich in den Arm. "Ich weiß, aber ich habe trotzdem Angst.", erwiderte ich verzweifelt. Lucy fing an zulächeln. "Weißt du was ich mir in den ganzen Jahren vorgestellt habe? Ich habe immer davon geträumt dich aufwachsen zusehen, deine ersten Schritte zu beobachten, dich an deinen ersten Schultagen stolz in die Schule zu bringen, deinen ersten Liebeskummer mitzuerleben und jetzt stehen wir hier und ich bin bei der Hochzeit meiner Tochter dabei. Du kannst dir garnicht vorstellen, wie dankbar ich euch bin, dass ihr damals dieses Risiko eingegangen seid, auch wenn hier dabei hättet sterben können. Jedoch dich in diesem weißen Kleid sehen zu können, übertrifft all meine Wunschvorstellungen, die ich mir in den ganzen Jahren ausgemalt habe", flüsterte Lucy und eine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel.
Jedoch merkte auch ich, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. "Mist! Lucy du hast alles kaputt gemacht. Ich wollte doch nicht vor der Trauung weinen!", schimpfte ich weinerlich.
"Tut mir leid", schniefte auch sie und reichte mir ein Taschentuch. Ich tupfte mir die Tränen von der Wange und drückte Lucy fest an mich.
"Ich hab dich lieb, Mum. Du kannst dir garnicht vorstellen, wie froh ich bin, dass ihr hier sein könnt.", flüsterte ich ihr mit brüchiger Stimme ins Ohr.
"Ich hab dich auch lieb Gweny", erwiderte sie, bis sie auf einmal in die Hände schlug und meinte: "Jetzt aber mal los. Nicht das mein Schwiegersohn gleich schon am ersten Tag auf mich böse ist, weil ich seine Braut aufgehalten habe ihn zu heiraten." Ich kicherte und schaute nochmal in den Spiegel bevor ich aus der Tür trat wo Paul schon auf mich wartete.
"Wow! Du siehst wunderschön aus meine Kleine", bemerkte er ehrfürchtig und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
"Wie ich Lucy kenbe, hat sie das ganze gefühlsdramatische schon hinter sich gebracht, aber ich möchte dir wenigstens eins auf diese Reise geben, welche du gleich antreten wirst. Ich bin unglaublich stolz auf dich Gwendolyn und vertraue immer deinem Herzen, so wie du es sonst auch immer tust.", lächelte er und wurde zum Ende hin wieder etwas ernster. Wir starrten uns einen kleinen Augenblick in die Augen, bevor ich kurz nickte und ihm somit mein Versprechen gab.
Auf mein Herz zu vertrauen. Gideon zu vertrauen und mich vom ihm leiten zu lassen, denn er besitzt mein Herz und wird in wenigen Minuten ein offizieller Teil meines Lebens, bekennt vor unserer Familie und der Welt... für immer

Ich hackte mich bei Paul ein, obwohl man es schon eher als krallen bezeichnen können. Ich konnte meine Aufregung noch bändigen und wenn mich Paul nicht gestützt und geführt hätte, wäre ich wahrscheinlich nie an den Eingang der Kirche gekommen. Denn da standen wir nun, kurz vor dem großen Schritt. Der große Schritt, welcher mein Leben verändert und mich noch glücklicher machen soll, als ich sowieso schon bin.
Es gab kein zurück mehr. Ich trat mit Paul an meiner Seite in die Kirche.
Die Musik fing an zu spielen, die Menschen erhoben sich, doch mein einziger Blick galt Gideon, wie er vorm Altar stand, mit seinem schwarzen Anzug und den Armen hinter seinem Jackett versteckt.
Er sah perfekt aus und augenblicklich verschwand die Aufregung, die Angst, dass er es sich vielleicht anders überlegt. Denn als ich ihn da vorne stehen sehe, wie er selbst ungeduldig und nervös mit seinem Körper wippt, habe ich keine Zweifel mehr an meiner Entscheidung. Ich kann mir selbst zu 100%iger Sicherheit sagen, dass dies das einzig richtige ist.
Den Mann zu heiraten, welchen man aufrichtig liebt und mit dem man durch dick und dünn geht.
Wir nähern uns dem Altar und ich spürte die stechenden Blicke auf mir, vorallem von Gideon der mich von oben bis unten mustert. Ein Lächeln tritt auf sein Gesicht und auch ich kann mein Lächeln nun nicht mehr zurück halten.
So stehen wir am Altar und lächeln den gegenüber an, vergessen alles um uns rum, leben für diesen einen Moment.
Der Pfarrer räusperte sich und riss uns aus unseren Gedanken.
"Heute haben wir uns versammelt um den Bund der Liebe zu feiern, die Trauung von Gideon de Villers und Gwendolyn Shepard.", begrüßte uns der Pfarrer und fing an mit seiner kirchlichen Prozedur. Ich war so auf Gideon konzentriert, dass ich nicht viel mitbekommen hatte, bis alle um uns sich erhoben und auch Gideon mir eine Hand zum aufrichten reichte. Ich nahm sie dankend an, stand auf und blickte ihm in seine strahlend grünen Augen.
"Das Brautpaar hat mich gebeten ihnen das Eheversprechen zu überlassen, weshalb ich das Wort nun an Gideon de Villers weitergeben möchte", erklärte der Pfarrer, woraufhin alle Blicke auf Gideon lagen. Dieser nahm nun auch meine andere Hand in seine und schaute mich an.
"Irgendwie hatte ich mir das leichter vorgestellt. Du kannst dir garnicht ausmalen, wie ich vor unserem Spiegel gestanden habe und dieses Versprechen geübt habe. Ich wollte nicht, dass es irgendwelche Worte sind, es sollen unsere Worte werden. Es soll etwas besonderes sein, nichts was sich jeder verspricht, deshalb werde ich versuchen meine Gefühle für dich, irgendwie in Worte zufassen.
Jemand sagte mal: "Die Liebe zwischen zwei Menschen lebt von den schönen Augenblicken. Aber sie wächst durch die schwierigen Zeiten, die beide gemeinsam bewältigen."
Und wenn das stimmt, ist das eine Erklärung meine Gefühle für dich. Alles was wir in den letzten Jahren erfahren haben, in welche Abenteuer wir uns auch gestürzt haben... diese waren nicht alle leicht, aber wir haben sie überwältigt. Zusammen... Und auch wenn es zu Anfang nicht so scheint, haben die Höhepunkte, aber auch vorallem die Tiefpunkte unserer Geschichte meine Liebe zu dir geprägt und gestärkt.
Auch wenn ich hoffe, dass es in unserer Zukunft nur bergauf geht, werde ich in schwierigen Zeiten nur an dein Lächeln oder dein Lachen denken müssen um wieder glücklich zu sein. Denn jeden Morgen neben dir aufzuwachen und dich in meinen Armen zu spüren macht mich zum glücklichsten Menschen der Welt. Und hätte mir vor 10 Jahren jemand gesagt, dass ich heute nun hier stehen werde und solch kitschiges Zeug von mir geben würde, hätte ich ihm wahrscheinlich ein Vogel gezeigt und gelacht." Ein Lacher ging durch die Menge und auch ich musste kurz grinsen, obwohl mir die Tränen unverhindert über die Wangen liefen. "Aber trotzdem haben wir uns heute versammelt, und ich kann mit stolz bekannt geben, dass ich wahrscheinlich der glücklichste Mann der Welt bin. Deshalb will ich dich Gwendolyn Shepard fragen: Willst du mit mir dieses Glück teilen? Ein Leben und Zuhause aufbauen? Mit mir die Zukunft verbringen und uns ein "für immer" schenken?
Möchtest du diesen Schritt mit mir zusammen gehen?
Bist du bereit?", fragte er mich und schaute mir tief in die Augen.
Ja! Ich könnte mir nichts besseres vorstellen als mit diesem Mann an meiner Seite mein Leben verbringen zu dürfen. Ihn jeden Tag zu küssen und ihn lieben zu können. Eine Familie zu gründen und uns eine Existenz aufzubauen. Später auf einer Veranda zu sitzen und unseren Enkelkindern beim Spielen zu zusehen. Ich war bereit, aber war er es auch?
Meine Stimme schallte klar über die Gäste hinweg und ich wusste, dass es nur Gideon verstehen würde, aber genau das macht es besonders. Es sind nicht irgendwelche Worte oder Aussprüche, die von allen verwendet werden wie z.B ein "Ja, ich will" oder ein "Ich liebe dich". Nein! Es sind unsere Worte, die nur für unsere Liebe stehen, welche schon so viel durchmachen musste.

"Bereit, wenn du es bist"

So Leute...
Der Epilog ist draußen und ich muss ersthaft sagen, ich muss vor allen den Hut ziehen, die immer so gute Epiloge hinbekommen.

Ich habe so lange daran geschrieben und habe zwei mal komplett neu angefangen. Ich hoffe einfach, dass es euch gefällt.
Ich hatte ihn mir eigentlich besser vorgestellt, aber bin letztlich mit dem Endergebnis auch ganz zufrieden...

Ich weiß es ist viel Kitsch drin, aber ich finde diese Beziehungen zwischen Gwen und Gideon und vorallem zwischen Lucy/Paul und Gwen sind in den letzten Kapiteln etwas zu kurz gekommen, weshalb ich es i-wie versucht habe hier mit reinzustecken.

Schreibt mir in die Kommentar wie es euch gefallen hat und lasst ein Vote da (würde mich auf jedenfall mega freuen)

Chantal :*

Citringelb- Liebe geht durch alle ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt