96. Mein Mädchen

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Enes Sicht:
Ich konnte immer noch nicht glauben, dass Ardiana und ich es geschafft hatten. Wir hatten es wirklich geschafft und meine Kleine, die wegen mir so viel leiden musste, die wegen mir so viel Tränen vergossen hat und trotzdem nach all dem bei mir geblieben ist, ist so stark geworden in unserer Zeit. Bis heute weiß ich noch, wie stark sie mir damals im Club in die Augen gesehen hatte, obwohl sie so zerbrochen war. Aber sie war schon immer eine starke Persönlichkeit gewesen. Ihre Persönlichkeit war so stark, dass sie alles, mit uns passiert war, hinter sich ließ und nun mit mir - der, der an allem Schuld war, Hand in Hand und verliebt durch die Straßen der Innenstadt lief. Ich weiß ganz genau, dass sie es nie vergessen hat, aber ich sehe, dass sie versucht alles zu verdauen. Von Tag zu Tag merke ich, wie sehr sie sich öffnet und ich bin so froh, dass dieses Mädchen mir am Anfang unserer Geschichte so viele Körbe verpasst hat. Sie hat sich bei mir interessant gemacht und ich bin ehrlich, so verliebt wie sie hatte ich noch kein Mädchen angesehen. Ich weiß, dass ich von vielen Mädchen so angehimmelt worden bin, aber hätte ich 100 Mädchen gehabt, die mich wie Ardiana ansahen, hätte ich mich für Ardiana entscheiden. Sie ist die Einzige für mich und so schwul sich das auch anhören mag, ich war verliebt in dieses Mädchen, so richtig. So verliebt, dass wenn sie mich anlächelte, ich am liebsten auf sie zugestürmt wäre und sie geküsst hätte. Ich spürte, dass mein Herz anfing schneller zu schlagen. Junge halt die Fresse und schwul nicht rum. Scheiß auf das innere Arschloch.

Während wir beide immer noch händchenhaltend durch die dunklen Straßen der Innenstadt liefen, klammerte sich Ardiana schon förmlich an mich und das ließ mich ihre Hand loslassen. Ich schaute ihr verwirrt in die Augen und verstand nicht ganz was los war, bis sich ihr plötzlich ein Typ näherte. Er sah nicht gerade erfreut aus uns zu sehen. Aber umso näher er uns kam, desto mehr kam mein Beschützerinstinkt zum Vorschein. Ich baute mich vor ihr auf, wobei sie hinter mir versuchte sich klein zu machen, das wusste ich.

Ich knurrte leise, aber verständlich: ,,Ari wer ist das?"

Sie sagte nichts und krallte sich weiter in meinen Arm. Belassen wir es beim Typ. Der Typ kam nun näher, bis er vor mir stand und versuchte Ardiana anzushehen.

 Der Typ kam nun näher, bis er vor mir stand und versuchte Ardiana anzushehen

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Ich trat einen Schritt auf ihn zu und baute mich nun vor ihm auf. Ardiana war immer noch hinter mir und sie sah ihn verängstlich an.

Ich knackte kurz mein Nacken und sprach ziemlich rau: ,,Was willst du von ihr?"

Sie kniff mir in den Arm und ich spürte, dass sie Angst hatte, aber im Moment war der Breitling vor mir etwas wichtiger, da er mein Mädchen anstarrte.

Er antwortete mir erst garnicht, sondern stellte Ardiana direkt eine Frage: ,,A ta paska lyp bitha me gjet ni burr aa (hat dein Arsch schon nach einem Mann gesucht oder was)?"

Albaner also. Warte? Den kannte ich doch! Das war Tyson! Tyson, der größte, albanische Dealer Hamburgs.

Ich zog eine Augenbraue nach oben und sprach ziemlich angespannt auf albanisch: ,,Jo mos pot kruhet ty bitha mi thon femres teme qashtu (nein aber nicht, dass dein Arsch juckt, weil du es zu meinem Mädchen sagst)." (der Diss hört sich auf albanisch viel besser an)

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt