14. Kapitel

20 1 1
                                    

Schließlich gingen sie schlafen, die Nacht war schon hereingebrochen und alles war dunkel, einzig und allein der Mond erhellte die Schlafstätte und die umliegenden Bäume.

Die Nacht verlief ruhig und ohne Zwischenfälle, sodass sie am nächsten Morgen ausgeschlagen und munter weiterziehen konnten. Am diesem Tag folgten sie einem Fluss ein Stückchen weit, um dann wieder im Wald unterzutauchen und die Kühle zu genießen, die in Anbetracht der Schwüle des Tages eine einzige Wohltat war.

Der Tag verlief ereignislos, sie ritten ungestört ihres Weges und suchten sich zu Abend ein Fleckchen Erde, an dem sie ihr Nachtlager aufschlugen. Wenige Zeit später brannte auch schon ein kleines Feuer in ihrer provisorischen Feuerstelle, und ein paar Männer, die sich auf die Jagd begeben hatten, brachten nun genug totes Tier, sodass keiner hungrig schlafen gehen musste.

Ivar und Tyra saßen dieses Mal nicht nebeneinander, sonder schräg gegenüber, sodass sie immer mal wieder aus dem Augenwinkel einen Blick auf den jeweils anderen erhaschen konnten.
Sobald Tyra merkte, wie Ivars Blick über sie flog, bekam sie eine Gänsehaut. Sie fragte sich, warum sie so auf ihn reagierte, doch selbst konnte sie auch nicht die Augen von ihm lassen.

Als sich ihre Blicke plötzlich trafen, erstarrte sie und beobachtete, wie er eine Kopfbewegung in Richtung des Waldes machte. Etwas verwirrt sah sie zu, wie er sich kurze Zeit später erhob und wegging, in die Richtung, die er zuvor durch seine Kopfbewegung angedeutet hatte.
Immer noch etwas verwirrt erhob sie sich nun auch und ging ebenfalls in die Richtung, in die er zuvor gegangen war. Mit zaghaften, vorsichtigen Schritten näherte sie sich dem Waldrand, als sie plötzlich hinter sich ein Knacken vernahm.
Panisch fuhr sie herum und sah eine Gestalt, keine zehn Meter von ihr entfernt, vor einem Baum stehen. Die Person wurde seitlich vom Vollmond angeschienen, doch auf die Entfernung konnte sie trotzdem keine Gesichtszüge ausmachen, zudem es mittlerweile richtig dunkel geworden war.

Als diese Person sich nun Tyra anfing zu nähern, kroch doch etwas Panik in ihr hoch und sie wich zurück. Die Gestalt kam ihr immer näher, doch sie prallte mit dem Rücken gegen einen Baum. Sie konnte nicht mehr zurückweichen und entkommen, als die Person sie nun gegen die Rinde drückte sie dort festhielt.

Ihr schlug ein ekelhafter Gestank entgegen. Der Mann, so viel hatte sie erkennen können, hatte anscheinend seit Wochen mehr kein Bad genommen.
Seine seltsam gekrümmte Hand fuhr ihr über die Wange und sie erstarrte, als sie seine eiskalte Haut auf ihrer spürte. Ein Schauder der Angst rieselt über ihre Wirbelsäule und sie schluckte ängstlich. Übelkeit überkam sie und sie musste dir Luft anhalten, um ihren Magen wieder unter Kontrolle zu bringen.

Von fern hörte sie Metallschläge und ihr schwarnte Übles. Doch sie konnte nicht helfen, sie wurde ja von diesem Widerling festgehalten. Dieser hatte bis jetzt kein Wort gesagt, noch etwas unternommen, was erneut Übelkeit bei Tyra hervorgerufen hätte.

Sie fühlte sich so hilflos. Sie konnte sich nicht wehren. Sie konnte weder ihre Beine noch ihre Arme bewegen, ihre Brüste wurden gegen sein kaltes Hemd gedrückt und sein widerlicher Atem strich über ihr Gesicht. Sie versuchte, ihr Gesicht wegzudrehen, doch sein gekrümmter Zeigefinger zog ihr Gesicht wieder zu seinem Gesicht.
Sie hatte nicht den Mut, ihn zu mustern oder genauer anzusehen. Sie konnte es nicht.

Als das Metallgeklirre immer näher kam, wurde ihr Bedränger langsam ungeduldig und sah sich kurz um. Diesen kurzen Moment der Unachtsamkeit nutzte Tyra aus, um ihn von sich wegzustoßen. Er konnte das Gleichgewicht nicht halten, taumelte nach hinten und fiel auf seinen Hintern.
Im nächsten Moment wünschte sie sich, dass sie es gelassen hätte.
Denn jetzt war er richtig sauer. Er schäumte schon fast vor Wir und rappelte sich wieder auf. Kam auf sie zu und drückte sie noch grober an den Baumstamm. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt und sie konnte den Zorn in seinen Augen lesen.

Als er plötzlich kurz schmerzerfüllt aufschrie und dann bewusstlos in sich zusammensackte, schrie sie vor Schreck auf und presste sich enger an den Baumstamm. Als sie dann aber Ivar erblickte, beruhigte sie sich etwas und ergriff seine Hand, die er ihr darbot.
Er zog sie in seine Arme und hielt sie eng umschlungen fest.

~~~~~~~~

Hey, hey!
Hier das neue Kapitel :)
Momentan ist nicht so viel los hier. Ich hoffe, das ändert sich wieder. :)
Hoffe, das Kapitel gefällt euch, dieses Mal is es etwas spannender. :)

Bb

Lovingslover2000 ♡

WeekingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt