Als sie am nächsten Morgen erwachte, blieb sie noch etwas in ihrem weichen, warmen Bett liegen und dachte über gestern nach. Bevor es ihr brühendheiß einfiel, dass sie noch ihre Sachen zusammensuchen musste. Also sprang sie aus dem Bett und lief zu ihrem Schrank, um sich auf die Suche nach der passenden Gaderobe zu machen.
Als Ivar in die Halle herunterkam, befand sich die halbe Burg in Aufbruchstimmung. Ivar gab noch bekannt, welche Krieger ihn begleiten und welche auf der Burg bleiben sollten, und gab Anweisungen, dass die Pferde und Kutschen fertiggemacht werden sollten. Pete befahl er, Tyra zu benachrichtigen, dass die Reise in einer knappen Stunde losgehen würde.
Als schließlich alles vorbereitet und fertig zum Aufbruch war, wollte er gerade nach Tyra rufen lassen, als er sie die Treppe hinunterkommen sah. Er blieb stehen und betrachtete sie. Sie trug ein praktisches Reisekostüm und hatte ihre Haare zu einem Knoten in ihrem Nacken geschlungen. Ihre Hand lag auf dem Treppengeländer, als sie die Steintreppe schon fast hinunterschwebte. Er konnte die Augen nicht von ihr lassen, bis sie auf ihn zukam und sich seine Aufmerksamkeit auf ihr Gesicht richtete. Sie hatte sich etwas geschminkt, nicht auffällig aber ihm fiel es auf. Ihre Wangen und Augen waren etwas betont und ihre Lippen lockten ihn fast schon. Doch er widerstand und wandte sich ab, gab den Befehl, die Pferde auf den Hof zu holen. Dann half Ivar seiner Frau in den Damensattel und stieg selbst auf und führte den Zug aus Pferden und Reitern an, der aus dem Hof hinausritt und sich auf die Reise nach England machte, um der Königin einen Besuch abzustatten.Sie ritten durch Wälder, ein Stück an der Küste entlang, und dann wieder mehr im Landinneren. Tyra ritt in Gedanken versunken vor sich hin, sie dachte darüber nach, wie Ivar sie vorhin in der Halle angesehen hatte, als sie die Treppe hinunterkommen war. Und auch jetzt, ab und zu warf er ihr immer wieder solche Blicke zu, die sie entweder erröten ließen oder ihr einen wohligen Schauder durch den Körper jagte. Und keinen dieser Blicke konnte sie erwidern. Sie hatte nicht den Mut, ihm in die Augen zu sehen und dort etwas erkannte, dass sie nicht einordnen konnte, was sie überforderte oder verwirrte. Und das wollte sie nicht. Sie wollte offene Karten, was sie beide betraf, doch diesen Wunsch wollte er ihr anscheinend nicht erfüllen.
Sie spürte seine Blicke auf sich, sie brannten sich durch ihr Reitkostüm und erhitzten ihre Haut. Sie fühlte sich nicht unbehaglich, doch sie war es schlicht und einfach nicht gewohnt, dass er sie so ansah, und sie hoffte, dass er damit aufhören würde.Er wusste, dass sie seine Blicke bemerkte. Denn jedes Mal wurde sie erneut rot und senkte dann schnell den Kopf, wenn sein Blick über sie glitt. So kannte er sie gar nicht. Die letzten drei Jahre hatte sie ihn herausgefordert, hatte ihm Auge in Auge gegenüber gestanden und hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, wenn er sie angeschrien hatte. Und jetzt verkroch sie sich praktisch in ihrem Kostüm, nur um seinen Blicken und deren Wirkung zu entkommen. Und er dachte nicht daran, damit aufzuhören. Es provozierte ihn, weiterzumachen und zu sehen, wo ihre Grenzen waren. Seit sie in der Dunkelheit in der Kajüte gestanden hatten, seit sie Hand in Hand vom Schiff gegangen waren ... interessierte sie ihn. Er wollte sie kennenlernen, wollte sie wieder im Arm halten, wollte sie wieder küssen ...
Er wusste, es würde nicht leicht werden, doch er hatte es sich vorgenommen.
Jetzt ritten sie nebeneinander her. Er hatte vor, mit ihr alles noch einmal auf Anfang zu setzten. Er wollte sie als seine Frau und Geliebte und er würde nichts unversucht lassen, bis er nicht tatsächlich sein Ziel erreicht hatte.------------------------------------------------------
Heyyy Leute :)
10. Kapitel is fertig ;)
Diesmal wieder etwas kürzer aber gegen über 600 Wörter kann keiner was sagen :)
Danke danke für die über 190 Reads :)
Soooo Happy :)
Bis bald
Lovingslover2000
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Weeking
Historical FictionAnfang des 16. Jahrhunderts Ein Ehepaar in Schottland, dass sich nicht einmal 5 Minuten im gleichen Raum aufhalten kann, ohne dass die Fetzen fliegen. Und eine Königin, die die beiden zu sich nach England bestellt, um sich bestätigen zu lassen, da...