Man hörte niemanden schrein, man hörte keine Bomben oder Schritte, keinen verdammten Ton! Als einzige, die wieder normal gehen konnte, blickte ich nach draußen...mein Mund blieb offen stehen! Alles war weiß und sauber...so sauber und bezaubernd! Als ich hier ankam, sah man hier die Hölle, mit ihren Teufeln und dem ganzen Dreck,nun sieht man hier nichts mehr davon! Der ganze Schnee hat hier alles bedeckt und verändert...Mit einem leichten Schimmer in den Augen erblicke ich zwei starke Männer die den Stacheldraht aufschneiden. Eine lautstark quietschende Tür erschreckte mich fast zu Tode. Ein Junge blickte ängstlich hinaus, es war der Junge, den ich im Zug kennengelernt habe, Wiktor!
"Wiktor!"
Leicht panisch und verwirrt sieht er sich um. Bei meinem Anblick beruhigte er sich ein wenig und man sah ihm seine Erleichterung an.
"Zofia?"
"Wie geht es dir?"
"Es geht. Nur ein wenig kalt."
"Das kann ich gut verstehen."
Lachend heute ich meinen nackten Fuß in die Luft. Der Schnee fühlte sich kalt und weich unter mir an. Mit jedem Schritt knirschte es leicht. Die weiß bedeckte Landschaft nimmt in dieser Sekunde alle meine Sorgen und Ängste. Mit einem strahlen über dem ganzen Gesicht laufe ich auf ihn zu und umarmte ihn, mit Tränen in den Augen wollte ich ihn nie mehr los lassen! Dafür war dieser Moment zu wundervoll...
"Ich hab Hunger! Zofia?"
"Lass uns etwas essbares finden Wiktor, dann kann ich auch meiner Mutter etwas besorgen, sie wird immer schwächer...ich doch nur noch sie! Verstehst du?"
"Ich verstehe, komm mit, ihr sind viele Barracken, wo früher nur Soldaten rein konnten. Es sind kaum noch welche da, man wird uns nicht erwischen."
"Wir sollten hier direkt anfangen und schnell sein."
Gemeinsam liefen wir los in die erste Barracke, dort öffneten wir leise die Tür und hielten die Luft an. Die Augen weit aufgerissen, und den Mund geöffnet standen wir dort und konnten es nicht fassen...alles war voll mit Haaren, mit unseren ganzen Haaren! Wie konnten die nur? Nach dem ich mich wieder gefangen habe schiente ich Wiktor dort raus und schloss die Tür. Wir liefen mit der Hoffnung auf Essen zur nächsten Barracke und öffneten diese. Der ganze Raum war voller Herrenklamotten, aber kein Essen. Schnell zog ich irgendeine Jacke und Schuhe, die zum Glück genau passten an. Wiktor holte sich auch das nötigste um noch die Restwärme zu behalten. Für meine Mutter holte ich auch noch das nötigste, danach liefen wir weiter. In der letzten Barracke öffnete ich die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. Alles war voller Fotos, wie in Trance ging ich hinein. Meine Beine gieben unter mir nach und ich setzte mich auf den Fotos. Meine steifgefrorenen Hände, durch wühlten die ganzen Fotos und hörten nicht auf. Meine Augen durch suchten die Fotos, um das von mir und meinen Eltern zufinden.
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Zofia, das Mädchen, welches überlebte
Historical FictionDer 2. Weltkrieg brachte nur leid ein und viele Menschen haben nur etwas verloren. Zofia ist Polin und hat eine Geschichte erlebt, welche sie nie vergessen wird und sie ihr ganzes Leben prägt. Sie überlebt die Grausamkeiten und erzählt nun ihre Gesc...