1 1/2 Tage sind wir jetzt ungefähr unterwegs. Die Hoffnung schwindet und die Angst kommt wieder hervor...die Angst vor der Zukunft, die Angst vor dem verhungern! Wir glauben, dass wir immer weiter nach Westen gehen, aber wir haben schon längst die Orientierung verloren! Es gibt für uns keine Zeit und keine richtige Richtung mehr. Hauptsache, wir werden nicht zurück gebracht. Ein Nebel breitet sich aus, wir sahen nur noch leichte, verschwommene Umrisse. Meiner Mutter gings nur noch schlechter. Wir mussten sie schon die ganze Zeit stützen, es geht nur noch schwer und langsam vorran. Der Nebel wird immer dichter, doch plötzlich sah ich die Umrisse eines Menschen und einem Auto!
"Wiktor, da ist jemand!"
"Ein Soldat?"
"Ich glaube nicht, er hat ein Auto."
"Sei vorsichtig."
"Bleib hier, ich geh allein. Pass auf meine Mutter auf."
"Mach ich."
Langsam ging ich immer weiter auf die Person zu, um sie zu erkennen. Ohne ein Geräusch zu machen schlich ich immer weiter heran. Doch dann knakste es unter mir, ich bin auf einen Ast getreten, vor schreck blieb ich stehen und hielt die Luft an. Die Person drehte sich zu mir und hielt eine Flinte in der Hand, sofort hebte ich meine Hände, aus Angst dass er mich sonst sofort erschießt.
"Wer ist da?"
"Nicht schießen bitte. Wir sind aus Warschau.""Ich werde nicht schießen, kommt raus."
Mit gehobenen Händen ging ich auf einen Mann zu, er hatte blonde Haare und stammt auch aus Polen. Es war also zum Glück kein deutscher Soldat.
"Ihr kommt nicht aus Warschau, ich komme aus dieser Richtung."
"Ich sag ihnen die Wahrheit, wenn sie dieses verdammte Ding weg legen."
"Ihr scheint mir eh auf der Flucht vor den deutschen zu sein. Keine Angst, ich bin ein Freund."
"Gut, wir sind aus einem KZ geflohen, seit nun fast zwei Tagen sind wir hier unterwegs."
"Mit wem bist du unterwegs?"
"Wir sind zu dritt, meine schwer kranke Mutter, ein Freund von mir und ich."
"Ruf sie bitte, ich nehme euch mit zu mir und verstecke euch dann vor den deutschen."
"Haben sie herzlichen dank!"
In diesem Moment war ich einfach nur glücklich und umarmte ihn einfach. Egal ob ich ihn kaum kenne, aber er machte uns wieder Hoffnung!
"Wiktor komm raus. Er ist ein Freund!"
Bei diesen Worten grinste ich nur. Im Nebel konnte man ihre Umrisse sehen, sie gingen ziemlich langsam zu uns rüber.
"Kommt, hier rein."
"Danke sehr."
"Brüder und Schwestern muss man helfen. Ich gehöre Untergrund an, wir haben den Aufstand angezettelt in Warschau."
"Dann kennen sie meinen Vater? Er war such dabei. Er heißt Valdimir."
"Ja, er ist für mich wie ein Vater gewesen, hat immer nur von seiner Tochter Zofia und seiner Frau geredet. Er wurde leider gefasst und eingesperrt, weil er mir das Leben gerettet hat."
"Nein, dass kann doch nicht wahr sein!"
"Entschuldige für die schlechte Nachricht. Ich sollte mich noch vorstellen, mein Name ist Viktor, ich bin 17 Jahre alt und das jüngste Mitglied hier im Untergrund."
"Zofia, 15 Jahre alt und flüchtige, sehr angenehm."
"Haha freut mich sehr Zofi."
Wir fuhren durch die gespenstische Nacht zu Viktor. Bei ihm angekommen, versteckten wir uns direkt im Keller. Er brachte uns leckeres Essen und etwas zu trinken. Meine Augen glitzerten nur noch vor Freude und Dankbarkeit!
"Ihr musst bis der Krieg zu ende ist hier unten bleiben, entschuldigt bitte. Ich bringe euch immer etwas zu Essen und trinken."
"Wir sind schlimmeres gewöhnt, das werden wir dann auch noch überstehen. Hauptsache, der Krieg hört endlich mal auf!"
"Darauf hoffen wir alle meine liebe Zofi."
Wir lächelten uns an und dann wurde die Falltür geschlossen. Nur eine Kerze spendete im Raum eine kleine Flamme voll Hoffnung.
DU LIEST GERADE
Zofia, das Mädchen, welches überlebte
Historical FictionDer 2. Weltkrieg brachte nur leid ein und viele Menschen haben nur etwas verloren. Zofia ist Polin und hat eine Geschichte erlebt, welche sie nie vergessen wird und sie ihr ganzes Leben prägt. Sie überlebt die Grausamkeiten und erzählt nun ihre Gesc...