Die Russen sind da, Rettung?

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Die Tage vergingen und noch immer kam keine Entwarnung...noch immer wurde an der Front bitterlich gekämpft! Genau wie im KZ sind sie auch hier eingesperrt, nur der Umgang war komplett anders. Ihrer Mutter ging es immer schlechter! Leichte Sonnenstrahlen fielen durch die Schlitze des Bodens in ihr versteck. Kein Schuss und keine Bomben sind zuhören...keine fremden Stimmen. Alles scheint mal wieder Friedlich, doch der Schein kann gerne trügen. Es müsste noch früh am Morgen sein, sonst müsste man Schritte hören. Doch plötzlich klopfte es laut an der Tür. Vor Schreck hielt ich mir den Mund zu und ging ein par Schritte zurück, doch schnell bemerke ich die kalte Wand hinter mir. Das Klopfen verstummte und ich hörte wieder fremde Stimme, aber diesmal hörten sie sich anders an, als die der deutschen. Viktor kam die Treppe runter gelaufen und schloss die quitschende Tür auf. Ich konnte kein Wort verstehen, aber diese Sprache kam mir sehr bekannt vor! Die Tür wurde wieder geschlossen, mehrere Schritte gingen über uns zur Küche. Stühle wurden verrückt, ich glaube alle vier. Es wurde Wasser ausgegeben. Langsam nam ich meine Hand wieder zurück und wagte es wieder zu atmen, mit Handzeichen bedeutete ich meiner Mutter und Wiktor still zu sein, ich schlich mich zur Treppe, die nach oben führt. Mit leichten Schritten ging ich Stufe für Stufe bis zum Ende...diese Sprache kommt mir so bekannt vor! Plötzlich ertönte ein Lied, ein friedliches Lied...es war ein russisches...ein russisches Lied! Zitternt öffnete ich die Falltür und spinkste in die Küche. Dort saßen vier russische Soldaten, einer spielte das Lied und die anderen tranken friedlich ihr Wasser. Sie waren voller Schmutz und mit zerissenen Klamotten beschmückt. Sie haben genauso wie ich die Hölle durch lebt! Sie sind unsere Retter im Auftrag vom Heern!  Wie kann das sein?


"Russen!"

Nur dieses eine Wort kam zitternt über meine Lippen. Nun stieg ich aus dem Versteck und starrte die Soldaten nur an...ich starrte sie an.

"Komm her Mädchen."

Brav gehorchte ich und kam zu ihnen. Der eine Soldat hatte aufgehört zu spielen und lächelte mich an. Alle Blicke im Raum waren auf mich gerichtet. Zögernd ging ich immer weiter auf sie zu. Dies bemerkte auch ein Russe und streckte eine Hand mit Süßigkeiten drin aus.

"Du brauchst keine Angst zu haben, ich habe etwas für dich."

Mit leuchtenden Augen lief ich auf ihn zu und nahm mir diese Süßigkeit aus seiner Hand. Lächelnd schaute ich in seine dunklen Augen, man konnte sich in ihnen verlieren und so viel lesen. Er lächelte mir zu und bedeutete mir zu Essen. Ich nickte schnell und verschlang alles sofort, ich genoss es nicht mal richtig!

"Erzähl mir von dir."

Voller Schreck schaute ich ihn an, ich konnte ihm nichts erzählen, das ging nicht!

"Ich... kann nicht..."

So schnell ich konnte lief ich zur Falltür und bedeutet Wiktor meiner Mutter zu helfen hinauf zukommen. Die Russen schauten mich komisch an und warteten ab. Dann kam schon Wiktor mit meiner sehr schwer erkrankten Mutter nach oben, ich half so gut ich konnte.

"Schnell ein Artzt für die Dame."

"Ich gehe."

Und schon war ein Soldat eilig verschwunden, die anderen drei kamen auf uns zu. Wir legten meine Mutter hin. Ich konnte nur diese Frage im  Moment stellen.

"Ist der Krieg endlich zu Ende?"

"Ja, das ist er. Die deutschen wurden besiegt."

Bei dieser Antwort zuckte ich kurz und dann strahlte ich im ganzen Gesicht. Der schreckliche Krieg ist nun zu Ende! Eine großer Stein fiel nun krachend von meinem Herzen. Ich hatte kaum noch damit gerechnet...

"Wir bringen sie ins Krankenhaus."

Noch mehr Soldaten stürmten ins Haus und nahmen meine Mutter mit. Schon wieder verfiel ich in eine Schockstarre und rührte mich kein Stück. Erst als ein Blick mich besorgt anschaute war ich wieder vollkommen da.

"Wollen sie mit ins Krankenhaus?"

"Ja."

"Kommen sie."

Auf der ganzen Fahrt herschte vollkommene Stille, vor meinem inneren Auge wiederholten sich ständig die Bilder aus der letzten Zeit. Alles fing nur mit diesem fürchterlichen Krieg an und nun endet alles in einem fürchterlichem Chaos! Wo ist nur mein Vater? Ist ihm etwas passiert? Lebt er noch? Werden wir uns alle wiedersehen? Fragen über Fragen schwirren nur im Kopf herrum. Warum ist das alles nur so passiert?

"Danke."

"Wofür mein Kind."

"Für diese Rettung, dafür dass sie um uns zu retten durch die Hölle gegangen sind! Danke dass sie hier sind!"

Ich umarmte ganz fest den älteren Soldaten und schluchzte in seine rau und verdreckte Uniform. Im Moment war alles egal, ich wollte mich einfach nur bedanken. Es war egal, wie der Soldat danach reagieren würde, es war egal wie ich aussah, es war egal, dass bis gerade der Krieg herschte, es war egal, dass später nochmal alles schrecklich wird...es zählt gerade nur dieser Moment!


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Mal wieder ein Kapitel, leider hat es ein wenig gedauert. Entschuldigt mich bitte die Schule hat mal wieder zurück geschlagen. Wie gefällt es euch? Bis dann. Das nächste Kapitel kommt vielleicht morgen.


Zofia, das Mädchen, welches überlebteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt