Kapitel 2

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Mein Wecker riss mich aus meinen Schlaf.

Ich musste gestern dann doch irgendwann eingeschlafen sein. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und verfluchte mich selbst, dass ich wieder über ihn nachgedacht hatte.

Du musst endlich aufhören an ihn zu denken! Besonders wenn du eigentlich schlafen solltest! Du weißt, dass ich dann auch unter Schlafmangel leide..

Ja ich weiß! Ich möchte das doch auch nicht! Aber ich kann nicht anders!

Dann zähl lieber Schäfchen!

Denkst du wirklich ich würde daran nichts finden, was mich wieder an ihn erinnert?

Jaa gut. Du würdest an allem etwas finden, was dich an ihn erinnert..

Wir. Wir sind eins. Und ja..

Wir müssen uns irgendwie ablenken..

Ach nee!

Ja! Naja dafür haben wir nachher noch Zeit! Beeil dich!

Jaa..Ist gut.

Nachdem dieses außerordentlich schöne und bereichernd Gespräch mit mir selbst - ja..Ich spreche mit mir selbst. Aber zu meiner Verteidigung: SIE LÄSST MICH EINFACH NICHT IN RUHE!! - zu ende war, machte ich mich widerwillig auf den Weg ins Bad. Heute ist Montag. Also ist wieder Schule. Wie ich es doch hasse!

Ich putzte mir also die Zähne, wusch mein Gesicht, cremte es ordentlich ein und schminkte mich noch dezent. Ich war gestern schon Duschen, weil ich wusste dass ich heute wieder gefühlte Stunden brauchen würde um fertig zu werden.

Ich schlurfte aus dem Bad zurück in mein Zimmer. Da ich mein eigenes Bad hatte, war der Weg nicht so weit.

Verschlafen guckte ich in meinen Schrank, um mir einen schwarzen Rock mit kleinen Blümchen, einem grauem Top und Unterwäsche bewaffnet auf mein Bett zu schmeißen und mich umzuziehen. Ich bevorzuge morgens diese Art des Umziehens. Ist angenehmer und sicherer. Ihr müsst wissen ich bin ein ziemlicher Tollpatsch! Ich mache so gut wie alles kaputt. Das komische ist, dass ich gerne Dinge aufschraube und repariere... Ich versteh mich selbst nicht.. Damit ihr wisst wer ich bin: Ich bin Lina Charkwood. Ich bin 15 Jahre alt und komme eigentlich aus Californien, aber lebe seit meinem ersten Lebensjahr hier in Deutschland. Ich wohne in der Nähe von Köln. Eher auf dem Land. Ich weiß nicht ob man das hier ländlich nennen kann, aber es ist definitiv ländlicher als Köln! Ich bin nur manchmal in Californien. Familienbesuche und so..

Als ich endlich fertig mit allem war, ging ich runter in die Küche. Meine Mom stand am Herd und machte Rührei. "Hey Mom." "Guten Morgen Schätzchen! Hast du gut geschlafen?" Was ist denn mit der los?! "Warum so fröhlich?" fragte ich leicht misstrauisch. Ich schmiss meine Tasche neben den Stuhl und setzte mich. "Wieso nicht?" Ich schluckte ein Stück Rührei runter und fragte: "Was ist los, Mom?" "Ach Schätzchen das ist alles so aufregend!" rückte sie nun raus. "Ich bin ja so gespannt! Mit viel Glück wird deine Mutter endlich ihr erstes Buch rausbringen!"

Ja, ihr habt richtig gehört. Meine Mutter ist Autorin. Aber erst seit kurzem. Ein Jahr vielleicht? Vorher war sie die Sekretärin unseres Bürgermeisters. Aber als sich dann alle gegen ihn gewendet haben, weil er nicht getan hat, was dir Bürger verlangten und nur das Geld zum Fenster rausgeschmissen hat, wurde sie entlassen und der Bürgermeister hat sein Amt abgegeben. Jetzt ist sie Autorin. Aber ehrlich gesagt finde ich das toll. Ich hab sie lange nicht mehr so glücklich erlebt.

"Das ist ja toll!" sagte ich mit vollem Mund. Meine Mutter schaute mich mit einem Lächeln, was vom einem zum anderen Ohr reichte, an. In dem Moment kam mein Vater zur Tür rein.

Eigentlich habe ich noch eine Schwester, aber sie lebt nicht mehr bei uns. Sie ist nach Köln gezogen, um sich ihren Traum Sängerin zu werden zu erfüllen. Sie hatte sogar schon ein bisschen Erfolg! Sie trat in ein paar Bars auf und spielte hier und da auch mal auf Geburtstagspartys. Dad ist Ingenieur in einer angesehen Firma. Von daher können wir uns nicht beschweren.

"Morgen Dad. Ich muss dann jetzt auch mal los." Ich gab Mom und Dad noch schnell ein Kuss auf die Wange und sie riefen mir noch ein "Bis dann." Hinterher. Ich zog meine Schuhe an, schulterte meine Tasche, nahm mein Schüssel von der Kommode und ging aus der Tür. Ich machte mich, mit Kopfhörern in den Ohren, auf den Weg zur Bushaltestelle, um auf den Bus zu warten der mich zur Schule brachte.

Vielleicht nur ein TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt