Für Meinen Blogger

3.7K 235 42
                                    

Sherlock stand am Fenster und schaute in den dunkler werdenden Himmel hinauf. Es war ein warmer Sommerabend und auf Londons Straßen war noch einiges los.

John war in der Küche und machte Tee. Sherlock drehte sich zu ihm um und ein Lächeln breitete sich automatisch auf seinem Gesicht aus.

John trug ein weißes T-Shirt und hatte ihm den Rücken zugedreht.

Sherlock nahm seine Violine und begann eine angenehme und sanfte Melodie zu spielen.

John kam mit zwei Tassen zu ihm und stellte eine davon neben ihm auf den Tisch, bevor er sich in seinen Sessel setzte.

"Das ist wunderschön, Sherlock. Die Melodie kenn ich noch gar nicht."

"Hab ich gestern komponiert", antwortete Sherlock leise.

John liebte es, Sherlock beim Spielen zuzusehen. Er wirkte so friedlich. Außerdem war er wahnsinnig gut und  daher genoss er es einfach, Sherlock zuzuhören und seinen Tee zu trinken.

"Die Melodie gefällt dir?", fragte Sherlock nach ein paar Minuten.

John lächelte ihn an und sagte "Alles, was du spielst, gefällt mir."

Sherlock erwiderte sein Lächeln. "Das hier", er zeigte auf die Noten, "hab ich für dich geschrieben."

John spürte eine wohlige Wärme in seinem Innern, aber auch wie er leicht rot wurde. "Sherlock, du brauchst nicht immer wieder etwas für mich zu schreiben."

"Doch, natürlich. Wir haben kein Lied und nichts, was im Radio läuft, ist gut genug für uns."

John stellte seine Tasse hin, ging zu Sherlock - der seine Violine aus der Hand legte - und umarmte ihn. Sherlock schlang seine Arme um John und legte seinen Kopf auf Johns.

"Ich fass es nicht, dass du dir darüber Gedanken machst, dass wir kein Lied haben", murmelte John.

Sherlocks Wangen wurden leicht rot und er sagte "Keine Ahnung, ich dachte, dass wäre so ein Pärchen-Ding oder so."

John lächelte und stellte sich auf die Zehenspitzen um Sherlock einen Kuss zu geben.

"Das ist süß. Mir gefallen alle Stücke, die du für uns schreibst." Er konnte sich ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein gewöhnliches Lied, das im Radio läuft, ihre Beziehung und ihre Liebe so darstellen und erzählen konnte, wie es Sherlocks Melodien konnten.

"Danke, Sherlock. Du spielst toll. Manchmal wünschte ich, ich könnte auch so spielen wie du." John musste schmunzeln und wollte sich wieder hinsetzen, damit Sherlock weiterspielen konnte, aber Sherlock griff nach seiner Hand.

"Ich könnte es dir zeigen."

"Was?" John guckte ihn ungläubig an.

"Sherlock, ich glaube nicht, dass das funktioniert. Ich bin total unmusikalisch."

"Aber wir könnten es probieren." Sherlock sah ihn erwartungsvoll an.

Gott, wie sollte John zu diesem Gesicht nein sagen?

"Na schön. Versuchen wir's."

Sherlock zog ihn zu sich, stellte sich hinter ihn und nahm seine Violine wieder in die Hand - nicht aber bevor er John auf die Wange küsste.

Sherlock gab die Violine John und legte seine Hände auf die seines Freundes.

Dann begann er Johns Hände zu führen. Eigentlich spielte dennoch Sherlock, aber John fühlte sich so unglaublich glücklich. Er lehnte sich gegen Sherlock und bewegte seine Hände mit Sherlocks zusammen.

Sie spielten das erste Stück, das Sherlock für John geschrieben hatte. Die gefühlvolle, sanfte Melodie erfüllte die Wohnung und hüllte sie beide in süße Erinnerungen. Ihr erster Kuss, auf dem Heimweg nach einem gelösten Fall. Ihre verschränkten Hände nachdem sie sich endlich ihre Liebe gestanden hatten.

Eine Woche, nachdem sie zusammengekommen waren, hatte Sherlock dieses Stück geschrieben. "Für meinen Blogger", hatte Sherlock nur gesagt als er wegen der neuen Melodie gefragt hatte.

John Lächelns wurde noch breiter als Sherlock ihm "Ich liebe dich" ins Ohr flüsterte.

Sie beendeten das Stück und Sherlock legte die Violine wieder auf seinen Sessel. "Das war doch gar nicht so schlecht", sagte er und umarmte John von hinten. John konnte das Lächeln in seiner Stimme hören.

"Ja, aber nur weil du geholfen hast. Alleine hätte ich niemals so spielen können. Komm", antwortete John und nahm Sherlocks Hand. Zusammen setzten sie sich aufs Sofa.

"Danke, Sherlock. Das war wirklich schön, aber ich höre und sehe lieber dich spielen." John legte einen Arm um Sherlocks Schultern und spielte mit ein paar seiner Locken. Sherlock legte seinen Arm um Johns Hüften und zog ihn näher an sich.

"Dann werde ich jeden Tag für dich spielen, John."

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Ich hatte in einem meiner One Shots bereits mal geschrieben, dass Sherlock irgendwann mal versucht hatte, John Violine spielen beizubringen. Aber ich hatte geschrieben, dass es nicht so erfolgreich wäre.

Ich wollte das aber dann doch schöner und niedlicher und ja, das hier ist daraus geworden.

Hoffe es gefällt euch :)

~KC

One Shots Johnlock (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt