Handball FF

Kapitel 17

Und noch eins...

Die paar Tage, die wir nach diesem Turnier noch zusammen haben vergehen schnell, zu schnell.
„Ich will nicht, dass du fährst."
„Ach Süße, ich muss aber und du meintest ja selbst, dein Freund ist vielleicht bald Olympiasieger dafür." Er zieht mich fest in seine Arme. Ich lehne mich gegen ihn und fange an zu weinen. Ich will nicht, dass er fährt und wir uns drei Wochen nicht sehen können. Aber andererseits ist das olympische Handballturnier eines der größten Highlights in der Karriere jedes Handballers! „Weißt du was? Du kommst einfach noch mit zur Einkleidung und danach setze ich dich in Hamburg in den Zug, oder in Hannover, müssen wir sehen. Und dein Auto bleibt hier, in drei Wochen bist du dann ja eh wieder hier."
„Okay. Wo ist das?"
„Irgendwo zwischen Hannover und Hamburg, deshalb."
Wir gehen also zu seinem Auto und fahren los. Dort angekommen stehen schon ein paar auf dem Parkplatz. Wir begrüßen alle und wenig später sind die anderen auch da und wir gehen rein. Die Badboys bekommen ihre Olympiakleidung, was ganz schön lange dauert.
„Du Kathrin." Oliver Roggisch, der Teammanager, hat sich zu mir gesetzt. „Ich habe gehört, dass du jetzt drei Wochen alleine zu Hause sitzen müsstest. Deshalb haben wir überlegt, dass wir noch eine Teambetreuerin gebrauchen könnten. Du würdest bei uns im Olympischen Dorf wohnen und dann bei den Spielen mit mir auf der Tribüne sitzen. Also, was sagst du?"
Ich starre ihn erstmal an. „Meinst du das jetzt ernst?!"
„Ja klar! Du könntest die Jungs motivieren, sollten sie das brauchen, und du kannst natürlich dann zu allen Wettbewerben auch gehen, wohin du willst."
„Oh mein Gott! Wow, ich weiß nicht, was ich sagen soll."
„Sag einfach ja!", grinst jetzt Chris hinter mir.
„Du wusstest davon?!"
„Ja, klar! Wir wurden auch vorher gefragt, ob wir das wollen." Er grinst mich an. Ich grinse zurück.
„Okay. Olli? Ich komme mit!" Ich drehe mich zu ihm und Chris legt von hinten seine Arme um mich.
„Sehr schön! Dann, hier. Damit musst da vorne hin und da bekommst du deine Kleidung." Olli drückt mir eine Karte in die Hand und ich hole schnell meine Sachen ab.
Einen Tag später fahre ich mit den Badboys nach Frankfurt. Von dort aus geht es dann los nach Rio. Dagur und Olli waren so nett und haben Chris' und meinen Platz nebeneinander gebucht. So sitze ich jetzt hier neben ihm auf dem Weg nach Rio. Der Flug dauert noch zehn Stunden. Chris neben mir schläft schon und auch ich bin müde. Ich kuschel mich also halb an Chris, halb in meinen Sitz.
„Aufwachen, wir landen gleich!" Jemand streicht mir durch die Haare und ich brauche eine Weile, bis ich so wach bin, dass ich merke, dass es Chris ist.
„Morgen.", murmel ich und küsse ihn kurz.
Kurz darauf landen wir und steigen aus dem Flugzeug. Nachdem wir alle unser Gepäck haben werden wir von einem Bus abgeholt.
„Hört mir bitte alle kurz zu. Ich verteile jetzt eure Akkreditierungen. Diese und eure Personalausweise beziehungsweise Reisepässe braucht ihr dann gleich um ins Olympische Dorf zu kommen. Dort bekommt ihr dann auch noch so andere Pässe. Die und die Akkreditierungen müsst ihr immer bei euch tragen um hier wieder reinzukommen und auch um zu anderen Veranstaltungen zu kommen." Olli geht durch die Reihen und verteilt die Akkreditierungen. Bei mir bleibt er kurz stehen. „Hier, das Foto ist echt hübsch." Ich schaue etwas überrascht.
„Okay. Danke." Dann sehe ich das Foto darauf. Es ist ein Ausschnitt aus einem der ersten was ich zusammen mit Chris gemacht habe. Ich muss automatisch anfangen zu lächeln.
„Hab ich ein gutes ausgesucht?", flüstert mir Chris ins Ohr.
„Oh ja." Ich drehe mich zu ihm um. „Was hast du für ein Foto?"
„Das gleiche, nur halt der Teil mit mir." Er legt kurz seine Lippen auf meine.
„Ej, habt ihr eigentlich ein Zimmer? Oder wer ist der arme, der sich eins mit dir teilen muss.", fragt Andi mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
„Wie viel hast du eigentlich im Gehirn? Wie viele andere Frauen siehst du hier?! Und jetzt frag dich mal mit welcher von den ich in ein Zimmer gehe?! Und jetzt hast du deine Antwort welcher Zimmernachbar gestört wird." Ich grinse ihn an.
„Da freut sich jetzt aber einer auf die kommende Saison wenn er dich immer sehen darf.", kommentiert das ganze Steffen.