Kapitel 1

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Bevor ich jetzt in den Urlaub fahre, lade ich noch schnell das erste Kapitel hoch. Hoffe es gefällt euch ;)

Im Januar war die Handball-EM in Polen und unsere "badboys" hatten es tatsächlich ins Finale geschafft. Dass diese verletzungsgeschwächte und sehr junge Mannschaft das schafft, hätten die wenigsten vermutet. Aber dann war es soweit. Ich saß bei einer meiner Mannschaftskolleginnen auf dem Sofa und wir haben uns gemeinsam mit der halben Mannschaft das Finale angeguckt. Nach dem fantastischen Sieg über Spanien haben wir uns natürlich sehr auf den Empfang in der Max-Schmehling-Halle gefreut.
Am nächsten Morgen haben wir uns also alle wieder getroffen und sind dahin gefahren. Die Halle war irre voll! Wir hatten das Glück, ziemlich früh dagewesen zu sein, und haben somit gute Plätze ziemlich weit vorne ergattert. Nach dem Empfang wollten die anderen wieder nach Hause fahren, doch ich musste noch in die Innenstadt, was einkaufen und hatte deshalb vor der Halle mich in mein Auto gesetzt und erstmal mit meiner Mutter telefoniert und ihr Bescheid gegeben, dass sie sich nicht wundert, wenn ich noch nicht nach Hause komme. Nur leider hatte ich nicht dran gedacht, dass ich vorher ungefähr einen Meter zurückgefahren war und dann nochmal angehalten hatte um zu telefonieren. Somit stand ich genau im Weg und der Bus mit den Handballern könnte nicht raus fahren. Plötzlich hatte dann jemand an meine Scheibe geklopft und ich habe mich richtig erschrocken.
"Mama, ich steh im Weg, ich muss wegfahren. Bis später!"
Ich habe schnell mein Fenster heruntergefahren, da mir derjenige der draußen stand dies angedeutet hatte. Es war Christian Dissinger.
"Hi."
"Hi. Du stehst ein wenig im Weg. Würdest du vielleicht einen Meter weiter nach vorne fahren? Dann kommen wir nämlich raus."
Er hatte vom vielen Feiern eine ganz kratzige Stimme, die am Ende des Satzes ihm auch fast weggebrochen war.
"Entschuldigt bitte. Aber ich war den Meter zurückgefahren und dann war mir eingefallen, dass ich noch meine Mutter anrufen muss. Es tut mir wirklich leid!"
"Reg dich doch nicht so auf! Es ist ja alles gut." Er hat gelacht und mir über den Arm gestrichen durchs Fenster.
"Tschuldige. Ich fahre dann jetzt weg, damit ihr nach Hause kommt, badboys." Ich habe ihm kurz zugezwinkert.
"Darf man vorher noch deine Handynummer bekommen, schöne Frau?"
Ich wurde rot. "Ähm, okay." Ich gab sie ihm.
"Danke. Dann rufe ich dich an. Wir könnten uns ja mal demnächst treffen. Also, du kommst nach Kiel oder ich auch her."
"Das dürfte eher schwieriger werden. Ich mache jetzt ABI im April und Mai. Danach dann vielleicht?"
"Ja. Ich schreibe dir auf jeden Fall und dann sehen wir. Tschau!"
"Tschüss!"
Ich habe mein Fenster geschlossen, den Wagen gestartet und bin gefahren. Am Potsdamer Platz bin ich ins Parkhaus gefahren und habe den Wagen wieder angehalten. Mein Handy piepste. Ich hatte eine Nachricht bekommen und guckte schnell nach.
Hi
Ich hatte dich vorhin garnicht nach deinem Namen gefragt. Sry...
Ich bin Christian, aber das weißt du sicher. Bist du im März beim Länderspiel? Würde mich freuen, also wenn ich bis dahin wieder fit bin...
Naja, ich bin jetzt auf dem Weg nach Hause.
Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder ;)
Sie war echt von Christian. Ich antwortete ihm nicht sofort.

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