That's not fair

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Ich wurde am nächsten Morgen durch mein Handy geweckt. Nachdem ich zu Hause angekommen war, hatte ich nicht mehr sonderlich viel unternommen – mein Nachmittag bestand darin, weitere Kisten auszupacken und mich wenigstens etwas mit dem Schulstoff zu beschäftigen, denn ich wollte irgendwo noch meinen Notendurchschnitt halten, denn wenn ich wieder eine schlechte Note mit nach Hause bringen würde, würde Hoseok mich mit allen Dingen, die er in die Finger bekam, abwerfen und ja, das hatte er schon einmal getan. Es war nicht primär, weil er sauer war, sondern eher, weil er sich um mich sorgte und mich in eine gute Richtung manövrieren wollte, schließlich sollte ich es später im Leben nicht schwerer als nötig haben.
Jedenfalls war ich noch vollkommen schlaftrunken, als mein Handy vibrierte und mich so auf sich aufmerksam machte.
Total verwirrt stand ich beinahe im Bett, bevor ich nach ein paar Sekunden realisierte, was mich aus meinem Traum gerissen hatte und griff nach meinem Smartphone, um zu wissen, wer geschrieben hatte.


Von: Unbekannt
An: Jimin
Hast du noch einmal über meinen Vorschlag nachgedacht?


Zuerst wusste ich nicht, wer mich angeschrieben haben könnte, doch als ich das Bild sah, erübrigte sich die Frage.

http://36.media.tumblr.com/be87aac6e4a23173cf048b497c578bc5/tumblr_nvcirdH9qT1tablbqo1_1280.jpg

Auf dem Bild sah er so anders aus, als wie er sich in der Schule gab, so..freundlich.
Schnell schrieb ich ihm zurück.


Von: Jimin
An: Yoongi
Noch nicht, aber ich überlege es mir.


Würde ich etwas falsch machen, wenn ich sagte, dass ich momentan nicht wollte? Natürlich reizte es mich, in einem Team und nicht nur alleine zu spielen und ich würde auch öfter mit Yoongi zu tun haben – aber so, wie ich mich bis jetzt bei ihm anstellte, konnte ich es wahrscheinlich eh vergessen, da ich bestimmt wieder gegen ihn laufen oder ihn wieder mit zu Boden reißen würde, und das wollte ich ihm sowie mir ersparen.


Von: Yoongi
An: Jimin
Überleg schneller.


Wow, da war aber jemand ungeduldig, aber ich konnte ihn auch verstehen. Jedenfalls den Teil mit meiner Entscheidung, aber nicht den, dass er mir um eine so gottlose Zeit (und es hieß schon was, wenn ich eine Nachricht vor dem Gebimmel meines Weckers bekam) schrieb und mir somit meinen kostbaren Schönheitsschlaf raubte.
Ich kroch eigentlich aus dem Bett, bevor ich mich doch schweren Herzens aufrichten musste, da ich so nicht den Rest des Hauses überwinden könnte und schlurfte zuerst einmal in die Küche, um mir Frühstück zu machen. Normalerweise kümmerte sich meine Mutter darum, dass Hoseok und ich am Morgen ordentlich aßen, da sie der Meinung war, Frühstück wäre die wichtigste Mahlzeit am ganzen Tag und um produktiv in der Schule sein zu können, müsse man etwas gutes essen, doch noch war sie – und das verwunderte mich – nicht wach, sodass ich mir selbst irgendwas zusammensuchen musste.
Nachdem ich mich dann noch im Bad in einen Menschen verwandelt hatte, wurde auch der Rest meiner Familie so langsam munter und ich wartete ungeduldig darauf, dass Hoseok soweit fertig war, dass wir zur Schule aufbrechen konnten.
Mittlerweile war es auch fast wieder Wochenende und über diese Tatsache war ich mehr als froh, denn das bedeutete, dass ich endlich wieder das tun könnte, was ich wollte und das war den ganzen Samstag sowie Sonntag zu Hause im Schlafanzug zu verbringen und einen Serienmarathon zu starten, den ich so schnell nicht beenden würde.
Oh hätte ich doch gewusst, was mir dazwischen kommen sollte.

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'Sag mal Jimin, hast du am Wochenende eigentlich was vor?'
Die Frage kam so unerwartet, dass ich erst mal ein paar Sekunden zum Schalten brauchte, bevor ich auf sie eingehen konnte.
Es war mitten im Unterricht und unser Lehrer hatte gerade den Klassenraum verlassen, um für uns etwas zu kopieren und kaum war er aus der Tür raus, brach die Stille ab und der Raum wurde von mindestens 20 Stimmen erfüllt. Taehyung neben mir war die ganze Zeit über still gewesen und hatte kein Wort verloren, da er mit den Aufgaben, die uns unser Lehrer zwischendurch gegeben hatte, beschäftigt gewesen war, genauso wie ich auch.
Ich sah von meinem Blatt auf und von ihm geradewegs zu Taehyung, der mich selbst abwartend ansah.
'Naja, geplant habe ich nichts. Wieso fragst du?'
Er fing an, mit dem Stift, den er in seiner Hand hielt und der soeben noch über das Stück Papier auf seinem Tisch gekratzt hatte, zu spielen, sah mich aber weiterhin an.
'Hättest du vielleicht Lust mit mir etwas zu unternehmen?'
Ich blinzelte mehrmals, bevor ich antwortete. Taehyung schien äußerst nett zu sein, wenn auch ein wenig seltsam, und ich verstand mich gut mit ihm, also wieso sollte ich ablehnen?
'Klar, schwebt dir denn irgendwas bestimmtes vor?'
Er setzte den Stift an sein Kinn an und blickte nachdenklich zur Decke, was dann doch ziemlich witzig aussah, bald wie bei einem Wissenschaftler.
'Mhh, die neue Staffel von The Walking Dead ist draußen und ich habe sie noch nicht gesehen. Wärst du mit sowas einverstanden?'
Augenblicklich riss ich die Augen auf und starrte ihn mit offenem Mund an.
'Woah, du magst die Serie auch?'
'Ich vergötterte sie bald.', gestand er mit einem Lachen und ich konnte es nicht glauben.
Na das passte ja wunderbar. Das hieß, dass ich meine Pläne für das Wochenende nicht groß ändern müsste, denn ich könnte auch mit ihm zusammen meine Lieblingsserie sehen und müsste darauf nicht verzichten. Nur auf den Schlafanzug.
'Soll ich dann zu dir kommen?', fragte er und ich nickte lediglich zur Bestätigung, da mit einem Mal unser Lehrer wieder, bewaffnet mit einem Stapel Zettel, die er sich unter den Arm geklemmt hatte, den Raum betrat und uns mit einem bösen Blick bedachte, da wir alle wohl doch etwas zu laut geworden waren.


Nachdem die Stunde ihr Ende durch die Klingel fand, tauschte ich mit Tae noch Nummern aus, damit wir beide Bescheid geben konnten, falls einem von uns etwas dazwischen kam, auch wenn das eher unwahrscheinlich war.


Von: Yoongi
An: Jimin
Jishit, wenn du nachher Zeit hast, komm wieder in die Sporthalle, ich will dir ein paar Leute vorstellen.


Ok, erstens, wieso zum Geier nannte er mich Jishit? War das vielleicht daraus entstanden, dass er bei unserem letzten Vorfall eigentlich fluchen wollte und dann war ihm irgendwie mein Name da mit rein gerutscht, sodass dieser..Spitzname entstand? Und zweitens, Yoongi war ja ziemlich herrisch. Nicht, dass ich damit wirklich ein Problem gehabt hätte, aber die Leute, die ich normalerweise kennen lernte, waren eher zurückhaltend, teilweise sogar schüchtern, doch Yoongi war das komplette Gegenteil. Dieser Junge sagte geradeheraus, wenn ihn etwas störte – oder jemand - und würde auch nicht davor Halt machen, jemandem so richtig die Meinung zu geigen, oder möglicherweise noch schlimmeres, wenn man seinen Beinamen bedachte.
Ich tippte keine Antwort, da er so oder so wusste, dass ich erscheinen würde und bei dem Gedanken, auf mir unbekannte Personen zu treffen, wurde mir ganz anders.
Yoongi war schon eine Klasse für sich, bei der ich mich bemühen musste, nicht als absoluter Vollidiot dazustehen, und dann noch bei anderen Leuten – bei Leuten von Yoongis Kaliber - zu bestehen..ich malte mir die schlimmsten Szenarien aus. Wenn man Yoongi und mich nebeneinander stellte, war er ein Diamant und ich ein dämlicher Stein. Er wirkte einfach so unglaublich cool, und daneben war ich ein Dork, wie er im Buche stand. Warum er sich überhaupt mit mir abgab war mir ein Rätsel. Vielleicht hatte er ja seit unserem ersten Aufeinandertreffen Mitleid mit mir, weil er gemerkt hatte, dass ich nicht unbedingt, so wie er, zu den Coolen gehörte und sich deshalb mit mir abgab.
Ich wollte aber nur ungern weitere Gedanken daran verschwenden, da ich wusste, dass das meine Stimmung nur weiter runterziehen würde und konzentrierte mich lieber stattdessen auf Taehyung, mit dem ich in der Pause noch in der Klasse saß, und der gerade sein komisches mitgebrachtes Essen (hatte es tatsächlich einen Grünstich?) im Ganzen verschlang und vor sich hin grinste. Dieser Typ würde bestimmt noch einen schlechten Einfluss auf mich haben.

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Weitere Nachrichten erhielt ich nicht von Yoongi im weiteren Verlauf meines Schultages. Mit einem..ich will nicht sagen ungutem Gefühl, aber irgendwie trifft es das doch ganz gut, verfolgte ich den Uhrzeiger, der sich meiner Meinung nach viel zu schnell auf die volle Stunde zubewegte, die das Ende der letzten Stunde ankündigte und als diese dann wirklich beendet war, wäre ich am liebsten auf direktem Wege nach Hause gegangen, dann hätte ich mich gleich in meinem Zimmer eingesperrt und unter der Bettdecke verschanzt, doch irgendwas sagte mir, dass ich es bitter bereuen würde - und von Yoongi höchstpersönlich einen Arschtritt kassieren würde - wenn ich meinem Wunsch jetzt nachging. Also verabschiedete ich mich schweren Herzens von Taehyung, bevor ich mich zur Sporthalle begab. Die meisten Schüler waren, als ich den Schulhof betrat, gar nicht mehr anwesend, da sie es, wie ich auch im Normalfall, eilig hatten, nach Hause zu kommen, und ich ging weiter zur Sporthalle, die ihren Schatten auf mich warf, als ich vor ihr stand und für mich einem Ungeheuer glich, welches nur darauf wartete, dass es mich im Ganzen verschlingen konnte. Ja, ich denke das beschrieb meine Gedankengänge zu diesem Zeitpunkt ganz gut.
Doch vor der Tür musste ich mir eingestehen, dass es nun kein Zurück mehr gab und ich reingehen musste, wenn ich nicht sterben wollte, also nahm ich all meinen Mut zusammen und öffnete sie, um mich meinem unabwendbaren Schicksal (also Min Yoongi) zu stellen.
Die Tür quietschte nicht mal, als ich sie öffnete, sondern schwang leise auf, wofür ich in diesem Moment dankbar war. Gleich nachdem ich eintrat und die Tür wieder hinter mir schloss, hörte ich schon das mir allzu gut bekannte Geräusch von einem auf dem Boden aufschlagenden Ball und ich fragte mich, ob das Yoongi war, der dort zu spielen schien, doch ein paar Stimmen, die mir bis dato fremd waren, verneinten meine mir selbst gestellte Frage.
Ich ging um die Ecke, die mir den direkten Blick auf das Innere der Sporthalle verwehrte und sah insgesamt vier Personen, die auf dem 'Feld', was aus Markierungen auf dem Boden bestand, herumliefen und wohl gerade ein Match austrugen, denn entweder nahm einer dem anderen den Ball ab oder spielte diesen einem der Anwesenden zu.
Langsam schritt ich auf sie zu und beobachtete sie aufmerksam und ich beruhigte mich etwas - denn mittlerweile war ich doch schon sehr nervös geworden - nachdem ich Yoongi erblickte. Die anderen drei Jungs hatte ich zuvor noch nicht gesehen, aber als sie mich sahen, hörten sie sofort auf zu spielen. Yoongi hatte gerade versucht, einem von ihnen den Ball abzunehmen und sah ebenfalls in meine Richtung, als sein Gegenüber den Ball mit beiden Händen festhielt.
Und so im Fokus zu stehen, war mir einmal mehr wieder ziemlich unangenehm.
Ich traute mich nicht, etwas zu sagen, aber auch nur stumm dazustehen war genauso blöd. Zum Glück wurde mir die Entscheidung abgenommen, in dem Yoongi auf mich zukam.
'Da bist du ja Jishit, ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr!'
Mit einer Handbewegung nach hinten winkte er die anderen zu sich, die ihm sogleich folgten und wie Yoongi auch auf mich zukamen, bevor sie in einem Halbkreis vor mir stehen blieben.
Ok, wenn ich das eben schon als unangenehm empfand, dann wusste ich nicht, unter welcher Kategorie das hier fiel, denn jetzt saß ich vor ihnen wie auf dem Präsentierteller und dadurch, dass sie mich neugierig musterten, wurde es nicht besser.
'Das sind Bobby, Jonghyun und Zico, sie sind Teil des Basketballteams.'
Der Reihe nach zeigte Yoongi auf sie aber..wenn ich GANZ ehrlich war, war das erste, was mir durch den Kopf schoss nicht positiv. Sie alle hatten irgendwie so eine Ausstrahlung wie Yoongi, die aber bei Weitem nicht an seine heranreichte, waren aber im Vergleich zu ihm muskulöser und ich rechnete damit, dass einer von ihnen mir jeden Moment etwas blödes gegen den Kopf schleudern würde, doch Fehlanzeige.
Sie alle hoben zur Begrüßung die Hand und schenkten mir ein warmes Lächeln, welches ich sofort erwiderte. Dennoch waren das die Art von Menschen, mit denen ich mich lieber nicht anlegen wollte und deshalb war ich über den Fakt, dass Yoongi sich mit ihnen verstand, mehr als froh, denn das würde mir sowas wie Welpenschutz einhandeln, fast so wie Jungkook den bei Yoongi besaß.


Manchmal sollte man seine Vorurteile ablegen, denn nachdem wir mit der Begrüßung durch waren, setzten wir uns in einem Kreis auf den Boden und unterhielten uns. Zuerst fiel es mir noch schwer, unbefangen mit ihnen zu reden, doch mit der Zeit merkte ich, dass sie alle doch ganz in Ordnung waren. Bobby war unglaublich witzig und ich musste noch des Öfteren an diesem Tag lachen bei dem, was er erzählte, während Jonghyun eher der Ruhige war und größtenteils zuhörte und Zico war..einfach Zico. Schwer zu beschreiben. Indes ich mich mit ihnen unterhielt, nahm ich dennoch Yoongi aus dem Augenwinkel heraus wahr und mir fiel auf, dass er mich bald permanent anstarrte. Nur hin und wieder glitt sein Blick zu seinen Freunden, wenn sie etwas komisches oder witziges erzählten, doch die meiste Zeit verweilte er auf mir, aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, auch wenn seine Augen mich verunsicherten.
'Woher kennt ihr euch eigentlich genau? Yoongi hat uns das noch nicht so richtig erzählt.', wollte Bobby dann nach einer Weile von mir wissen.
'Stimmt, jetzt wo du es sagst.', meinte Zico und grinste, wobei auch er sich mir zuwandte. Sollte ich es ihnen erzählen? Schließlich war das kein normales Kennenlernen, doch wenn ich log, würde Yoongi sonst was von mir denken, weshalb ich mich dazu entschied, einfach die Wahrheit zu sagen.
'Naja, ich..bin in ihn reingelaufen.', ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf und lachte, damit die anderen nicht merkten, dass dieses Erlebnis mir mehr als peinlich war, doch Bobby musste noch nachhaken.
'Was, ist nicht wahr! Und was hat er dann gemacht?'
Er schien wirklich überrascht darüber zu sein, zumindest verriet seine Stimme mir das.
'Er hat mich nur gefragt, ob ich nicht aufpassen kann und ist dann weitergegangen.'
Mein Tag bestand nur aus unangenehmen Erlebnissen, denn wirklich darüber reden wollte ich nicht. Vielleicht fand Yoongi unsere erste Begegnung genauso unschön wie ich, und ich wollte ihn auch nur ungern daran erinnern.
Bobby ergriff jedoch gleich auf meine Schilderung hin wieder das Wort.
'Du kannst froh sein, dass er nicht explodiert ist. Das ist schon mal einem vor dir passiert und der ist, nachdem Yoongi ihn zusammen geschissen hat, schreiend vor ihm weggerannt und ihm nie wieder gegenüber getreten.'
Total baff sah ich zu Yoongi, der aber seine nichtssagenden Augen nur auf Bobby gerichtet hatte. Ich hatte keine Ahnung, wie ich seinen Blick deuten sollte, vor allem, da nur dieser mir Aufschluss über seine Gedanken geben konnte, und aus diesem Grund schwieg ich. Gott sei Dank warf jetzt auch Jonghyun was ein, wodurch das Gespräch in eine andere Richtung ging und somit von dem eben Gschildertem ablenkte.
Später verabschiedete sich dann Zico, weil er meinte, dass er so langsam nach Hause müsste, woraufhin sich auch Bobby ihm anschloss und ich noch etwas mit Yoongi und Jonghyun redete, bevor auch letzterer aufbrach und mich somit mit Yoongi allein ließ.
'Und, wie findest du sie?', fragte er mich dann, als wir zu zweit dann auch die Halle verließen und langsam vom Schulhof gingen. Die Sonne stand schon tief und so allmählich wurde der Himmel dunkler, kündigte somit den Abend mit seinen unzähligen Sternen an.
'Sie sind ganz nett.', erwiderte ich und sah geradeaus beim Gehen.
Super, spitze Antwort Jimin. Das klingt, als ob du sie total scheiße finden würdest. Kannst du dich einmal nicht wie ein totaler Loser benehmen, wenn Yoongi anwesend ist?
Yoongi in die Augen zu sehen war schwer für mich, da sie zwar öfter leer wirkten, aber eine gewisse Stärke ausstrahlten und ich mich allgemein in seiner Nähe nervös fühlte. Wie er das jedes Mal wieder aufs Neue schaffte, war mir schleierhaft.
'Sie sehen zwar böse aus, aber sobald man sie besser kennt, merkt man, dass sie auch ganz normal sind. Nur halt gute Spieler.'
Darauf sagte ich nichts mehr, sondern lief stumm neben Yoongi her, bis wir an der Bushaltestelle, die sich vor der Schule befand, ankamen und stehen blieben.
'Schaffst du es allein nach Hause oder soll ich dich heimbringen?'
Er hatte sich mir zugewandt und seine Hände in seinen Hosentaschen vergruben und gleich nach dem Training hatte er sich eine Beanie aufgesetzt, unter der er seine Haare gesteckt hatte. Die Frage war eine, mit der ich absolut nicht gerechnet hatte, weil es draußen noch nicht allzu dunkel war und sie von Min Yoongi kam. DEM Min Yoongi.
'Ich finde schon allein nach Hause, keine Sorge.', versicherte ich ihm und grinste ihn zuversichtlich an. Einerseits hätte es mir nichts ausgemacht, wenn er mich nach Hause begleitet hätte, aber andererseits wollte ich nicht wie ein kleines Kind wirken, auf das er aufpassen müsste, weswegen ich sein Angebot ausschlug. Außerdem wüsste ich dann nicht, was ich sonst noch erzählen sollte, da Yoongi auch eher der Typ war, der zuhörte, jedoch nicht so ausgeprägt wie bei Jonghyun und ich nicht wollte, dass eine peinliche Stille zwischen uns entstand.
'Ok, aber schreib mir dann, wenn du zu Hause angekommen bist.'
Das war das zweite Mal an diesem Tag, dass ich Yoongi mit einem Blick ansah, der Verblüfftheit ausdrückte.
'Ja, mach ich.', sagte ich und nickte. Es irritierte mich, dass Yoongi so etwas von mir wollte, aber hinterfragen würde ich es nicht, denn ich mochte es, dass er mich so behandelte.
'Wir sehen uns dann Jishit.', bei diesen Worten drehte er sich um, winkte mir über die Schulter hinweg zu und marschierte dann davon.
Ja, Yoongi war schon ein Fall für sich. Sehr eigen, doch das änderte nichts daran, dass ich ihn mochte.
Dass da aber noch mehr kommen würde, als ich anfangs angenommen hatte..das wäre mir niemals in den Sinn gekommen.

The MonsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt