'Maybe he's just not right for you.' - 'But he's the one that I want!'

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Hey Leute, ich melde mich einmal zu Wort. Ich wollte an dieser Stelle mal ein großes Danke an die Leute aussprechen, die für meine Geschichte gevotet, sie kommentiert und sie zu ihren Favoriten hinzugefügt haben, es freut mich wirklich ungemein, das zu sehen :)

Wie dem auch sei, die Story geht langsam ihrem Ende zu (ich hasse Geschichten, die gefühlt Ewigkeiten gehen und einfach kein Ende in Sicht ist), nur damit ihr Bescheid wisst. Ein paar Kapitel werden noch kommen, aber dann ist diese Story hier zu Ende erzählt :)

Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!


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Sprachlos sah ich abwechselnd von der Tür zu Jungkook und umgekehrt. Ich wusste nicht, wie genau ich jetzt handeln sollte, denn meine Gedanken rasten, ließen mir keine Sekunde Ruhe, sondern schrien lautstark in meinem Kopf.

Mit geweiteten Augen blickte ich dann Jungkook an, der genauso fassungslos wie ich selbst zu sein schien, doch er fand schneller als ich seine Sprache wieder.
'Jimin, es..ich wusste nicht..es tut mir so leid.'
Er schlug sich die Hand vor den Mund und in seinen Augen zeichneten sich erste Tränen ab, ließen keinen Zweifel daran, dass das, was er gesagt hatte, der Wahrheit entsprach, aus seinem Innersten kam.
Aber egal, was ich in diesem Moment auch hätte sagen können – mein Mund war wie zugenäht. Kein Ton würde ihn verlassen, denn es war, als hätte ich meine Fähigkeit zu sprechen verloren.
Ich erwiderte lediglich Jungkooks Blick, der mit jeder Sekunde trauriger wurde, und das war schlussendlich der Impuls, den ich gebraucht hatte, um aus meiner Schockstarre zu erwachen.
Ohne zu überlegen, stürmte auf die Tür zu, ließ Jungkook somit stehen, und hechtete Yoongi hinterher.
Auch wenn alles in mir in Panik war, ich konnte es nicht so stehen lassen. Ich DURFTE es nicht so stehen lassen. Das war meine Intention, als ich Yoongi hinterherrannte.
Die Tür stieß ich mit voller Kraft um und sah mich sofort hektisch um. Wo war er lang gegangen?
'Yoongi!', schrie ich laut und entschied mich für die linke Abzweigung. Es war wirklich nur geraten und ich betete, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, doch sie stellte sich Gott sei Dank als richtig heraus, nachdem ich um eine Ecke bog und Yoongis fortlaufende Gestalt vor mir ausmachen konnte.
'Yoongi warte doch!'
Weiterhin rannte ich, um ihn noch rechtzeitig einzuholen und das Adrenalin ließ mich noch schneller laufen. Mein Körper brannte von innen heraus und ich war der Meinung, aufgrund dieser Hitze bald sterben zu müssen. Ich wunderte mich selbst darüber, dass obwohl ich solche Angst hatte, dennoch einigermaßen klar denken konnte und mich für meine jetzige Handlung entschieden hatte. Andere Menschen wären vielleicht in die genau entgegengesetzte Richtung gelaufen und ich wusste nicht, ob das, was ich gerade tat, töricht oder mutig war. Einmal von Yoongis Beinamen abgesehen.
Er hörte jedoch nicht auf mich, sondern lief weiter, auch wenn ich meinte, dass er ganz kurz langsamer wurde, nachdem ich das letzte Mal gerufen hatte. Das änderte aber nichts daran, dass ich noch immer in vollem Tempo auf ihn zurannte.
Erst, als ich direkt neben ihm war, stellte ich das Laufen ein. Meine Atmung ging schwer wegen dem Sprint und ich merkte, wie ich langsam zu schwitzen anfing.
'Yoongi?', fragte ich vorsichtig nach, wollte ich ihn doch lediglich auf mich aufmerksam machen, aber auf gar keinen Fall verschrecken.
Erst jetzt, als ich mehrmals seinen Namen hintereinander genannt hatte, folgte eine Reaktion seinerseits.
Sein Kopf schnellte ich meine Richtung, wobei er mehrmals blinzelte und mich verwundert musterte, so als hätte er meine Anwesenheit bis dato überhaupt nicht registriert.
'Was?'
Jetzt entgleisten meine Gesichtszüge. War das gerade sein Ernst? Tat er wirklich so, als wenn er nichts gesehen, als wenn er mich gar nicht wahrgenommen hätte?
'Das, was du gesehen hast..', es kostete mich jede Menge Mut, diesen Satz einzuleiten, denn schließlich war es nicht etwas einfaches, über das ich mit ihm reden wollte. Einen kurzen Moment sah ich mich um, um sicherzugehen, dass mir niemand anderes zuhören würde, denn das letzte, was ich jetzt gebrauchen könnte, wäre, Gesprächsthema der gesamten Schule zu sein.
'..ist das schlimm für dich gewesen?'
Mir fiel keine andere Formulierung dafür ein. Es geradeheraus zu sagen, das war mir zu unangenehm.
'Nein, nein, ich wusste bloß nicht, dass du auf..Männer..stehst.'
Der Unterton in seiner Stimme blieb mir nicht verborgen und wie er bei dem Wort 'Männer' zögerte. Ein ungutes Gefühl erfasste und schüttelte mich. Etwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht.
'Ich muss gehen, der Unterricht geht gleich weiter.'
Daraufhin wandte sich Yoongi von mir ab und beschleunigte seinen Schritt, ließ mich somit allein in dem Flur zurück. Was ich machen konnte, war, ihm geschockt und besorgt hinterher zu sehen.
Hatte ich etwas falsch gemacht?
Hatte ich nun endgültig das Todesurteil für unsere Freundschaft damit unterzeichnet?
Mein Magen drehte sich jedenfalls um sich selbst und mir wurde speiübel.
Was..hatte ich getan?


Nach diesem einen Tag war nichts mehr wie vorher, denn das Yoongi sich mir gegenüber weiterhin wie sonst auch verhalten würde, war definitiv eine falsche Annahme, wenn nicht gar Wunschdenken gewesen. Nein, stattdessen hatte ich das Gefühl, dass er mir aus dem Weg ging. Zwar nicht so auffällig, dass ich gleich dahinter gekommen wäre, aber ich meinte, eine gewisse Abneigung von ihm ausgehend spüren zu können. Wie sonst hätte ich seine Wortkargheit und fehlendes Interesse mir gegenüber deuten sollen?
Jedenfalls traf ich ihn so gut wie nicht mehr alleine an. Entweder war er mit Namjoon, Hoseok oder den Leuten aus dem Basketballteam unterwegs. In den Pausen unterhielt er sich, wenn überhaupt, nur mit Namjoon und mit Hoseok tauschte er nur ab und an ein paar Worte aus. Jungkook und mich hingegen ignorierte er größtenteils, sprach nur das Nötigste mit uns.
Und was soll ich dazu sagen..es tat weh. Es tat mehr weh als der Schmerz, den ich vorher durch ihn erfahren hatte, denn durch eben dieses Verhalten mir gegenüber vermittelte er damit den Eindruck, dass ich ihm egal wäre, und das war schlimmer, als wenn er mich mit einem verachtenden, meinetwegen auch hasserfüllten Blick angesehen hätte.
Aber wenn, und das kam in den letzten Tagen äußerst selten vor, sich unsere Blicke streiften, konnte ich nichts aus seinen Augen herauslesen. Sie sahen mich komplett teilnahmslos an, wie als wäre ich ein Fremder für sie, oder als könnten sie mein Gesicht nicht identifizieren. Als wäre ich nur einer unter tausenden.
Doch konnte ich es ihm verübeln, deshalb sauer auf ihn sein? Ich war ihm teilweise sehr nah gewesen, auch wenn es meistens von ihm ausging, aber er wusste nichts von meiner Neigung. Mich würde es nicht wundern, wenn er jetzt total verschreckt von mir deswegen wäre, aber ich konnte nun einmal nicht das ändern, was ein Teil von mir war, mich ausmachte, und es war ja nicht so, als wenn ich dadurch eine völlig andere Person geworden wäre.
Nur, sah Yoongi das genauso? Oder war ich in seinen Augen jetzt weniger wert, weil ich eben nicht Mädchen, sondern Männer, und dazu noch explizit ihn mochte?
Ich würde darauf nicht so schnell die Antwort finden, die ich mir erhoffte, also versuchte ich, einen kühlen Kopf zu bewahren, was aber leichter gesagt als getan war, wenn dieser sich innerhalb von Sekunden abschalten konnte, sobald Yoongi in der Nähe war.
Zwischen Jungkook und mir war das Verhältnis noch etwas angespannt, und es besserte sich nur sehr langsam, da eben Yoongi dem Ganzen im Weg stand.
Genau aus diesem Grund reichte mir das nach einer Woche und ich fand mich zwischen Taehyung und Jin wieder.
Ersterer lenkte mich mit seiner eigenen und doch liebenswerten Art ab und letzterer sorgte sich so liebevoll um mich, dass er glatt als meine zweite Mutter hätte durchgehen können.
Kurzum, ich fühlte mich bei ihnen wohl und größtenteils verbrachte ich meine Pausen mit ihnen, was natürlich nicht unbemerkt blieb, denn nur kurze Zeit später nahm Hoseok mich zur Seite, um mit mir darüber zu sprechen.
Es war in einer der Pausen, die ich – und das war selten geworden – mit Namjoon, Hoseok, Jungkook und Yoongi wieder zusammensaß. Zwar hatte ich mich viel mit meinem Bruder und Namjoon unterhalten, wenn es die Situation dann zuließ, aber im Allgemeinen verhielt ich mich eher ruhig. Denn noch weiter negativ auffallen, wollte ich nicht.
Hoseok redete dann auf mich ein, als die anderen nach dem Läuten der Glocke sich aufmachten, um zurück zum Unterricht zu gehen.
'Jimin, was ist los mit dir?'
Eigentlich wollte ich weitergehen, doch Hoseok hielt mich am Arm fest, sodass ich gezwungen war, stehen zu bleiben. Die anderen Schüler rauschten wie Wellen an uns vorbei und ignorierten unseren Stillstand, sahen wenn überhaupt nur für einen Moment zu uns, bevor sie wieder mit anderen Dingen beschäftigt waren.
'Was meinst du?'
'Denkst du eigentlich wirklich, dass ich auf den Kopf gefallen bin? Ich merke doch, dass du dich von uns, insbesondere Yoongi, immer mehr zurückziehst. Was genau ist passiert?'
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht bald jede Nacht in den Schlaf weinte, da ich Yoongi egal zu sein schien und mir das mein Herz immer wieder aufs Neue aufriss.
Ebenfalls wäre es eine Lüge zu behaupten, dass meine Gedanken nicht bald 24 Stunden am Tag um ihn kreisten und dass ich ihn – trotz seinem Verhalten – nicht beobachten würde.
Ich konnte einfach nicht von Yoongi loskommen, egal wie sehr ich es auch versuchte, es war mir nicht möglich, in keinster Weise.
Doch sein und mein Verhältnis war definitiv abgekühlt, wenn es nicht sogar schon auf Grundeis lag.
Verschwörerisch sah ich in alle möglichen Richtungen, bevor ich sprach.
'Yoongi hat mich und Jungkook dabei erwischt, wie wir uns geküsst haben.'
Hoseoks Augen wurden groß, richtig groß und sein Kinn klappte ihm herunter. Wenn meine Lage momentan nicht so ernst gewesen wäre, hätte ich vielleicht sogar darüber lachen können, aber zu diesem Zeitpunkt war mir nicht nach lachen zumute.
Warum ich es ihm so unverfroren erzählte? Weil er mir möglicherweise helfen konnte, und es war mir völlig gleich, wie.
'Ok, das ist wohl gewaltig schief gelaufen. Ich habe mir zwar schon gedacht, dass zwischen Jungkook und dir was läuft, ab-'
'Nein Hyung, das ist..vorbei.'
Sein verständnisloser Gesichtsausdruck sagte mir alles, sodass ich noch hinzufügte 'Das ist eine lange Geschichte, aber Yoongi hätte das niemals sehen dürfen, und mich beschleicht seit mehreren Tagen das ungute Gefühl, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben will.'
Ich musste mich wirklich zusammenreißen, dass mir nicht eine Träne die Wange hinunterlief, denn es war für mich nicht einfach, so offen darüber zu reden, da es meine Nerven bis auf den kleinsten Rest zermalmte.
Nachdenklichkeit legte sich über seine Gesichtszüge und ich konnte förmlich sehen, wie sein Gehirn anfing zu arbeiten.
'Vielleicht war Yoongi einfach nur damit überfordert und ist es jetzt immer noch. Ich meine, hast du das denn mit Jungkook auch vor ihm aufgeklärt?'
Ein Kopfschütteln meinerseits folgte daraufhin.
'Möglicherweise ist genau das das Problem. Dass Yoongi denkt, dass ihr zwei was am Laufen habt und sich aus diesem Grund zurückhält.'
Das hätte durchaus sein können, aber erklärte das auch, warum er damals so zögerlich wurde, als er angemerkt hatte, dass er nicht wusste, dass ich auf Männer stand? Gerade der Punkt machte mich skeptisch.
'Ich weiß nicht, ob du recht hast, aber was soll ich tun Hoseok?'
Ich musste sehr verzweifelt geklungen haben, doch es interessierte mich herzlich wenig, da ich nur eine Problemlösung wollte.
'Wie wäre es, wenn du ihn einmal darauf ansprichst?', schlug er vor, woraufhin sofort ein heftiges Kopfschütteln von mir folgte.
'Nein, nein! Das würde bestimmt nicht gut ausgehen.'
Das war zwar nur eine Mutmaßung, aber ich wollte immer, wenn ich konnte, Yoongi nicht mit für ihn unangenehmen Dingen konfrontieren, da ich nicht einordnen konnte, wie seine Reaktion ausfallen würde.
Hoseok seufzte 'So kann das aber mit dir nicht weitergehen. Und das weißt du auch.'
Daraufhin senkte ich meinen Kopf. Hoseok lag richtig, das konnte ich nicht abstreiten, aber ob Yoongi direkt darauf anzusprechen die klügste Idee war?
Ich bezweifelte es jedenfalls stark.
'Hör zu Jimin. Noch halte ich mich da raus. Aber wenn es in ein paar Wochen nicht besser wird, kann ich da nicht weiter tatenlos zusehen. Es tut mir selbst weh, dich leiden zu sehen, und ich würde alles tun, um dein Leid zu beenden. Vielleicht..vielleicht ist er auch einfach nicht der Richtige für dich.'
Mit überraschten und auch leicht wässrigen Augen sah ich wieder auf. Das hatte er gerade ernsthaft gesagt?
Mein Herz brannte zwar beinahe vor brüderlicher Liebe, aber sein letzter Satz ließ einen Kloß in meinem Hals entstehen.
'Aber er ist der, den ich will!'
Er schloss seine Augen und atmete tief, bevor er sie wieder öffnete.
'Ich weiß Jiminie, ich weiß..'
Er lächelte sanft, zeigte mir seine brüderliche, sich um mich sorgende Seite, und wuschelte mir mit seiner warmen Hand durch die Haare, bevor er wieder innerhalb von Sekunden der coole Hoseok wurde und sich von mir mit dem Spruch 'Wir sehen uns nachher.', vorerst verabschiedete.
Der letzte Satz hatte mir aber dennoch den Rest gegeben, denn eventuell stimmte es ja..vielleicht war Yoongi in der Tat nicht der Richtige für mich, aber das wollte ich nicht wahrhaben.
Doch was bedeutete Hoseoks anderer Satz?
Sollte das negativ sein? Oder sollte genau das der Schubs sein, den ich brauchte, um die Dinge selbst zu regeln?


Im darauffolgenden Unterricht war ich damit beschäftigt, das seltsame Gekritzel meines Lehrers an der Tafel irgendwie zu verstehen. Das Problem war, dass ich von dem Thema – warum mussten wir auch so oft Mathe haben? - überhaupt nichts verstand, und dass mein Lehrer so unsauber schrieb, machte die Entzifferung der ganzen Formeln und dazwischen gefügten Buchstaben nicht unbedingt einfach, weswegen ich es nach mehreren gescheiterten Versuchen letztendlich aufgab und mich lieber mit Taehyung leise unterhielt, anstatt noch weiter dem Geräusch der auf der Tafel schabenden Kreide zu lauschen.
Er erzählte mir gerade etwas über die neusten Videospiele, was mich tausendmal mehr interessierte, da es momentan meine einzige Beschäftigungsmöglichkeit darstellte, als ich auf einmal von hinten angetippt wurde und somit mein Gespräch beenden musste und mir ein mürrisch dreinblickender Mitschüler einen zusammengefalteten Zettel überreichte.
Mit großen Fragezeichen in den Augen sahen sowohl Taehyung als auch ich auf das Stück Papier, bevor ich mich wieder nach vorne drehte und einen prüfenden Blick zu meinem Lehrer warf, der aber noch immer in seinen Monolog vertieft war, und ich den Zettel auseinander faltete, um das, was auf ihm stand, zu lesen.


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