Is this..love?

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Jetzt war es an mir, auf eine Antwort zu warten. Und diese ließ wirklich auf sich warten, denn von der anderen Seite aus hörte ich..gar nichts. Jungkook schwieg, und das konnte ich nur allzu gut verstehen, schließlich hatte ich IHN jetzt völlig überrumpelt und war gleich mit der Tür ins Haus gefallen. Aus Nervosität fing ich an, auf meiner Lippe herumzukauen und mein Atem ging meiner Meinung nach viel zu schnell.
Wieso sagte er nichts? War er sauer auf mich, weil ich ihm zuvor keine eindeutige Antwort gegeben hatte? Ließ er mich mit Absicht gerade schmoren? Oder war er sprachlos?
Nach einer Ewigkeit, die mir wie tausend Jahre vorkam, hörte ich ihn am anderen Ende der Leitung atmen.
'Meinst du das gerade wirklich ernst?'
In meinen Ohren hörte er sich ungläubig an, so als wenn er davon ausging, dass ich scherzen würde, aber konnte ich ihm das übel nehmen? Schließlich war ich ja derjenige gewesen, der um Zeit zum Nachdenken gebeten hatte.
'Ja.', war meine simple, aber unmissverständliche Antwort darauf. Ich stand von meinem Bett auf und fing an, in meinem Zimmer auf-und abzulaufen, um wenigstens etwas Nervosität abzubauen, da Jungkook zu überlegen schien, denn er ließ sich heute wirklich viel Zeit damit, mit mir zu reden, und das ließ meine Anspannung stetig steigen.
'Da-das klingt wunderbar.', durch seine Worte blieb ich abrupt stehen, nachdem ich bestimmt mindestens 10 Mal dieselbe Strecke in meinem Raum abgelaufen war und mir fiel sofort ein Stein vom Herzen 'Kannst du Freitag Abend? Dann würde ich dich von zu Hause abholen.'
Ohne lange zu überlegen stimmte ich zu 'Freitag klingt perfekt, wir sehen uns dann in der Schule.'
Ich ließ ihn nicht noch einmal zu Wort kommen, sondern legte so schnell ich konnte auf, damit mir mein Herz nicht jeden Augenblick aus der Brust sprang.
Weswegen ich ihn angerufen hatte? Ich war verletzt von Yoongis Verhalten, denn es war so widersprüchlich. Im ersten Moment setzte er sich für mich ein, verteidigte mich gegen andere und kuschelte mit mir und im nächsten entschuldigte er sich für ein Verhalten, was keinerlei Entschuldigung gebraucht hatte. Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm. Vielleicht sollte ich gar nicht so sehr über seine Handlungen nachdenken, denn ich war mir sicher, dass ich letzten Endes nicht zu Antworten auf meine unzähligen Fragen kommen würde und doch ärgerte mich das. Wieso musste alles so kompliziert sein? Wieso musste ER so kompliziert sein? Es hätte denselben Effekt, meinen Kopf gegen die Wand zu schlagen, denn die Kopfschmerzen, die daraufhin entstehen würden, bereitete auch er mir.
Kopfschüttelnd beschloss ich, mich vorerst nicht weiter mit dem Thema Yoongi auseinanderzusetzen, sondern stattdessen zu spielen, damit sich mein Kopf wieder etwas klärte. Ich würde später noch genug Zeit haben – und die sollte ich tatsächlich haben – um alles noch einmal durchzugehen.


Das Zocken half mir schlussendlich wirklich und ich verschwendete keinen Gedanken mehr an Yoongi. Das änderte sich zum Glück auch nicht, als ich wenig später ins Bett ging, sondern erst, als ich am nächsten Tag zur Schule musste. Jungkook war noch immer nicht da, und ich fragte mich, warum, da er sich am Telefon nicht krank angehört hatte. Konnte es sein, dass er wegen mir nicht kam? Aber nachdem wir ein Date abgemacht hatten, gab es doch keinen Grund mehr, nicht zur Schule zu kommen, wenn er wirklich deshalb nicht da war. Ich entschied mich dafür, ihm, wenn ich heute von der Schule nach Hause kam, zu schreiben und einmal nachzufragen, da mir sein Fehlen etwas Sorge bereitete. Sonst gab es nichts nennenswertes, was an diesem Tag passiert wäre, außer, dass ich mich in Yoongis Nähe auf irgendetwas anderes außer ihn konzentrieren musste und ich bemerkte, wie Hoseok und Namjoon mir beide regelmäßig Blicke zuwarfen, was mich ziemlich verunsicherte. Sie beiden wussten ja Bescheid über meine Gefühle für Yoongi, und das sorgte bei mir für Bauchschmerzen, denn Hoseok verplapperte sich des Öfteren einmal und ein falsches Wort seitens von ihm könnte mir das Genick brechen. Namjoon schien da etwas verschwiegener zu sein, denn ich rechnete damit, dass Yoongi sich körperlich sowie geistig von mir bereits entfernt hätte, wüsste er von meinen Empfindungen.
Was mir jedoch auffiel, war, dass Yoongi öfter einmal auf sein Handy sah und Nachrichten schrieb. Das tat er zwar ab und an in den Pausen und ich wusste bis heute nicht, mit wem er schrieb, aber an diesem Tag und auch an den darauffolgenden tat er es vermehrt, was mich etwas stutzig machte. Auf meine fragenden Blicke hin konnte Namjoon mir auch keine Antwort geben und zuckte nur mit den Schultern, bevor er sich wieder seine vorherigen Tätigkeit zuwandte.
Am Mittwoch stand dann noch ein Basketball-Training an, an dem ich wie so üblich mit Yoongi teilnahm. Zwar hatte es ein wenig gedauert, aber mittlerweile konnte ich in Yoongis Gegenwart zumindest beim Training normal spielen und mich zu 100 % auf das Spiel fokussieren und ließ mich nicht mehr ablenken, was sich auch in meiner Leistung bemerkbar machte. Es passierte nicht oft, dass ich mit ihm zusammen in einem Team spielte, aber wenn, stellte ich mich nicht dumm an, sodass wir fast immer das Spiel gewannen.
Ein paar meiner Pausen verbrachte ich dann mal wieder mit Taehyung und Jin, weil ich letzteren etwas besser kennen lernen wollte. Taehyung erzählte, neben anderem Kram im Unterricht, wenn der Lehrer gerade etwas an die Tafel schrieb, hin und wieder etwas von ihm und durch seine Schilderungen wurde ich jedes Mal neugieriger, sodass ich ihn schlussendlich fragte, ob wir in der Pause nicht was zusammen machen wollten. Tae war im Unterricht geistig fast nie anwesend. Entweder er zeichnete seine ganzen Blöcke voll, wodurch er einen ziemlich hohen Verbrauch an Papier hatte, oder er plapperte ununterbrochen mit mir, wobei ich mich aber auf den Unterricht zu konzentrieren versuchte, da ich nicht das Glück hatte wie er, für gute Noten nicht mal aufpassen zu müssen.
Jedenfalls traf ich dann in den Pausen wirklich Jin und unterhielt mich eine Weile mit ihm, und er war echt nett. Auf mich machte er den Eindruck einer Mutter, so, wie er sich um Taehyung kümmerte und ihm in den Pausen Essen mitbrachte, was dieser mit einem Lächeln quittierte und ich bekam das Gefühl, dass Jin entweder tatsächlich die Übermutter war oder mehr zwischen den beiden lief als nur Freundschaft, aber weitere Indizien für letzteres fand ich nicht. Jin war allgemein sehr ruhig, auch wenn Taehyung mir klarzumachen versuchte, dass er ab und an mal Ausbrüche hatte, wenn Taehyung zu laut oder nervig wurde und scholt ihn dann immer, was ich mir richtig bildlich vorstellen konnte.
Jungkook kam die restliche Woche nicht mehr zur Schule. Als ich ihm dann noch eine SMS geschrieben hatte, um deswegen nachzuhaken, kam aber nichts dabei raus, also beließ ich es dabei, denn ich wollte nicht unhöflich erscheinen, indem ich weiter nachfragte.
Am Donnerstag dann, spät nachmittags, lag ich in meinem Bett und sah fern, da ich sonst nichts zu tun hatte, als auf einmal mein Handy vibrierte. Gleich darauf nahm ich es in die Hand, um die Nachricht zu lesen.


Von: Hoseok
An: Jimin
Hallöchen Jiminie,
kannst du für mich vielleicht etwas zu Yoongi bringen? Hab das voll vergessen und komme heute erst sehr spät nach Hause ><


Von: Jimin
An: Hoseok
Wieso hast du ihm das nicht in der Schule gegeben?


Von: Hoseok
An: Jimin
Ich hab das voll verpennt, und es ist wichtig, also könntest du es ihm bitte vorbeibringen? BIIIIITTE



Seufzend legte ich mein Handy neben mir ab und schaltete den Fernseher aus.
Auch, wenn ich jetzt schon ziemlich müde war, konnte ich Hoseok keinen Wunsch abschlagen, und außerdem hätte ich einen Grund, in Yoongis Nähe sein zu können. Beim Gedanken an letzteren war meine Müdigkeit schlagartig verflogen und ich sprang förmlich von meinem Bett auf, um in Hoseoks Zimmer zu rennen. Auf dem Weg dorthin fragte ich ihn, um was es sich genau handelte und wo genau es in seinem Zimmer war, damit ich nicht Ewigkeiten rumsuchen musste.
Ich wunderte mich darüber, als er mir erklärte, dass ich einen Umschlag zu Yoongi bringen sollte, der ungeöffnet auf seinem Schreibtisch lag, aber ich fragte nicht weiter nach, was sich genau in diesem befand, denn es ging mich nichts an, auch, wenn ich ein wenig neugierig war.
Auf jeden Fall fragte ich ihn in der Ubahn noch, ob er Yoongi Bescheid gegeben hätte und er bejahte dies und sagte mir, dass er ihm schon geschrieben hatte und das er auch gerade zu Hause sei. Schon darüber nachzudenken, mit Yoongi wieder allein zu sein, ließ mein Herz unregelmäßig schlagen und meine Hände schwitzen. Er war so anders, wenn ich ihm allein begegnete, denn schreien tat er dann selten und er kümmerte sich um mich und allgemein gefiel mir, dass er mir dann seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte. In diesen Momenten fühlte ich mich besonders und es war auch nur Yoongi, der mich so fühlen ließ.
Bevor ich mich versah stand ich dann auch schon vor seiner Haustür und betätigte die Klingel, die als Reaktion darauf anfing, vor sich hinzududeln und mein Herz schlug sofort wieder schmerzhaft gegen meine Brust. Gleich würde ich die Person, die für meinen Zustand, der seit Wochen Einzug in mein Leben hielt, verantwortlich war, sehen und Sekunden kamen mir auf einmal vor wie Minuten, wenn nicht gar Stunden, die nötig waren, damit sich die Tür vor mir öffnete.
'Da bist du ja endlich Jishit.'
Yoongi, der in der Tür stand, blickte mich mit seinen müden Augen an und musterte mich einmal von oben bis unten, ehe er einen Schritt zur Seite machte, um mich reinzulassen. Er hatte sich einen übergroßen grauen Hoodie, in dem er noch zierlicher als ohnehin schon aussah, angezogen und eine Ripped-Jeans und dazu trug er noch eine schwarze Beanie, unter der seine roten Haare hervorlugten, was mich zum Grinsen brachte, welches ich mir aber schnell aus dem Gesicht wischte, als ich ihm hinterher tapste.
Er führte mich in sein Wohnzimmer, in dem wie so immer Musik lief und deutete mir, mich auf die Couch zu setzen.
'Willst du was trinken?', fragte er, als ich mich auf dem weichen Sofa niederließ und blieb am Tisch stehen.
'Hast du Kakao da?'
Daraufhin nickte er nur und verschwand sogleich in der Küche und ließ mich im Wohnzimmer sitzen.
Meinen Rucksack, den ich mitgenommen hatte und in dem sich der Umschlag befand, stellte ich neben mir auf dem Sofa ab und wartete auf Yoongis Rückkehr, aber das wurde mir nach ein paar Sekunden schon zu langweilig und ich lauschte der Musik, bei der es sich um amerikanischen Hip Hop, wovon ich aber nur ein paar Brocken aufgrund meiner jämmerlichen Englischkenntnisse verstand, handelte und ich musste zugeben, dass es mir irgendwie gefiel. Wahrscheinlich, weil Yoongi es den ganzen Tag rauf-und runterhörte, jedenfalls immer dann, wenn ich zu Besuch war.
Ich weiß nicht, was mich in dem Moment geritten hatte, aber ich schätze, dass es von der Langeweile und auch Neugier herrühte, dass ich auf einmal einen der Zettel, die auf dem Tisch lagen, in die Hand nahm und mir die Zeilen durchlas, die sich auf ihm befanden.



I am building
the Neverland
for you
and me.

Don't go anywhere.
I will take you there.
Stay here,
you stand until then with your star.




Ich hatte mir bis dato noch nie einen von den Zetteln, die im Haus rumlagen, durchgelesen, weil ich einfach nicht auf die Idee gekommen war, aber dieser mit seiner Bedeutung ließ mich stocken. Mir war gar nicht bewusst, dass Yoongi so..poetisch war und diese paar Zeilen berührten irgendetwas in mir.
Keine Ahnung, wie lange ich mir diese Strophen immer wieder durchgelesen hatte, aber irgendwann kam Yoongi wieder in den Raum mit meinem Kakao.
Sofort hielt ich ihm das Blatt hin.
'Was bedeutet das?'
Er setzte den Kakao vor mir ab und sah zu mir, weil ich den Zettel noch in der Hand hatte.
'Das habe ich für eine bestimmte Person geschrieben.'
Ohne es verhindern zu können, klappte mir die Kinnlade herunter und ich starrte ihn ungläubig an. Hieß es das Yoongi..ich wagte es kaum zu denken, aber - dass er verliebt war? Wieso sollte man sonst so etwas schreiben?
'Für wen denn?'
Ja, ich musste einige Dinge immer genauer wissen, und das erst recht, auch wenn mir die Antwort möglicherweise nicht gefallen könnte.
Kurz sah er mich nachdenklich an und ich war mir nicht so sicher, ob er darauf eingehen würde.
'Für..sei nicht so neugierig!'
Er riss mir das Papier aus der Hand und legte es wieder zurück auf den Tisch, wonach er mich mit einem fehlenden Ausdruck im Gesicht ansah und sich danach aber neben mich setzte. Die Stimmung war von jetzt auf gleich komisch und ich hatte nicht den Mumm, etwas dazu zu sagen, da ich mit einer Standpauke seitens ihm rechnete, wenn ich noch etwas sagte.
Das war aber auch nicht nötig, denn sein Blick fiel sogleich auf meinen Rucksack, der links neben mir auf dem Sofa thronte.
'Park Jimin, nimm gefälligst deinen Rucksack von meinem Sofa!'
Wie vom Blitz getroffen zuckte ich plötzlich zusammen und quiekte auf. Sein Geschrei kam so aus dem Nichts, dass es mich vollkommen überraschte. Automatisch war ich auch ein Stück von ihm weggesprungen und ich kam mir richtig dämlich deswegen vor, weil ich mich in meinen Augen wie ein Mädchen damit verhalten hatte.
'A-a-aber', stotterte ich mir einen zurecht und mein Versuch, diese Peinlichkeit zu verschweigen, scheiterte schon mit seinem Anfang 'hier drin i-ist de-der Umschl-ag, den ich dir bringen sollte.'
Toll Jimin, du verdienst einen Award für diesen Satz! Da kannst du dir auch gleich selbst eine klatschen, vielleicht würde dein Sprachzentrum dann wieder funktionieren.
Beschämt hielt ich meine Klappe und packte meinen Rucksack, um ihn auf meinen Schoß zu verfrachten und in Windeseile den Umschlag aus ihm zu holen, um ihn Yoongi zu überreichen.
Wenn er das Zittern meiner Hände bemerkte, ignorierte er es einfach und nahm ihn entgegen, wobei seine Hände die meinen streiften und ich hätte schwören können, dass er selbst fast unmerklich zusammenzuckte, aber das hatte ich mir bestimmt nur eingebildet.
'Danke.', ohne mich noch einmal anzusehen riss er ihn an einer Seite auf und zum Vorschein kamen diverse Zettel und eine CD, was mich dazu brachte, meine Stirn in Falten zu legen.
'Hyung, was ist das?'
Er sah nicht wieder zu mir, sondern breitete die Zettel auf dem Tisch über die anderen, die schon vorher dort lagen, aus und besah sie sich alle genaustens.
'Ich hab Hoseok gebeten, etwas für mich zusammenzutragen.'
'Und was?'
Ja, ich war zu neugierig, damit lag Yoongi durchaus richtig, aber es interessierte mich einfach.
'Das erkläre ich dir ein andern Mal.'
Enttäuscht zog ich einen Schmollmund und in exakt diesem Augenblick sah er zu mir und erwiderte meinen Hundeblick.
'Yah, hör auf damit Jishit!', befahl er mir und schlug mir spielerisch auf den Hinterkopf, was mich meine Augen zusammenkneifen ließ, aber der Schlag war wirklich nicht hart und als Yoongi bemerkte, wie ich darauf reagierte, fing er an loszulachen und mein Herz begann zu flattern. Seine Stimme, und gerade sein Lachen, war Musik für meine Ohren und ich hätte nichts lieber gehört als genau das, den ganzen Tag lang.
Ich schlug meine Augen auf und sein breites Grinsen, verbunden mit seinem Lachen und seinen Augen, die jetzt halbmondförmig aussahen, ließen meine Knie weich werden, und hätte ich mich nicht auf der Couch befunden, hätte ich mich irgendwo festhalten müssen, um nicht umzufallen. Er war so perfekt in meinen Augen, und würde es auch immer bleiben.


Mit Yoongi verbrachte ich noch ein paar Stunden, bevor ich mich wieder nach Hause begab, da es schon ziemlich spät war und ich am nächsten Tag noch Schule hatte und wenigstens ein paar Stunden Schlaf haben wollte.
Zum Abschied wuschelte Yoongi mir durch die Haare, was meinen ganzen Körper zum Kribbeln brachte und mich wie ein Honigkuchenpferd grinsen ließ, erst recht nachdem er mich mit den Worten 'Schreib mir, wenn du zu Hause bist, und erkälte dich nicht!' verabschiedet hatte.
Zu Hause setzte ich mich dann auf mein Bett und schrieb ihm auch, dass ich sicher angekommen wäre, doch meine Gedanken schwirrten mit einem Mal um sein Gedicht herum. Mein kleines naives Herz hoffte, dass er mich mit ihm meinen könnte, aber mein Verstand versicherte mir das Gegenteil. Er zweifelte daran, dass ich die Person sein würde, an die sich sein Gedicht richtete. Yoongi war nicht schwul, das hatte Namjoon, der ihn schon eine halbe Ewigkeit kannte, selbst gesagt. Ich wusste ja nicht einmal, ob Yoongi Schwule akzeptierte, denn ich war mir sicher, dass er noch immer nicht wusste, dass ich selbst schwul war. Und selbst wenn er mit sowas kein Problem hatte, bedeutete das noch lange nicht, dass er selbst auf Männer stand – und falls dies doch der Fall sein sollte, was ich stark bezweifelte, würde er sich jemanden suchen, der ihm ebenbürtig war und nicht Klassen unter ihm wie ich. Yoongi spielte in einer ganz anderen Liga als ich selbst. Ich musste mir die Tatsache eingestehen, dass er früher oder später eine Freundin haben würde, aber dieser Gedanke machte mich krank. Ihr würde er sein ganz besonderes Grinsen schenken und nicht mir, sie würde er mit Augen voller Liebe ansehen und nicht mich, sie würde jederzeit seine weichen Lippen küssen können und nicht ich und sie würde sein Herz besitzen..und nicht ich. Plötzlich spürte ich, wie etwas Nasses auf meine Hand tropfte und ich wischte mir instinktiv über die Wange. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich angefangen hatte, zu weinen, aber mein eigenes Herz fühlte sich so schwer an und ein Kloß machte sich in meinem Hals bemerkbar. Yoongi würde ich niemals Mein nennen können und die Eifersucht und Trauer, die in mir zum Vorschein kamen und sich ihren Weg nach draußen kämpfen wollten, konnte ich auch nicht mehr länger kontrollieren. Den Kampf gegen meine eigenen Gefühle konnte ich nicht gewinnen, also versuchte ich es auch nicht länger und ließ meine Emotionen raus. Aus den einzelnen Tränen wurden schnell mehrere, die über mein Gesicht hinabliefen und vereinzelt auf meine Hose tropften und in diese sickerten und ich schluchzte bitter.
Wieso war das Leben so unfair? Wieso musste ich mich ausgerechnet in Min Yoongi, den Jungen, der zu 100 Prozent hetero war und niemals mehr in mir als einen guten Freund sehen würde, verlieben? Wieso um alles in der Welt konnte ich mein Herz nicht kontrollieren? Zu meiner Trauer mischte sich ein weiteres Gefühl, eines, was ich schon ein paarmal verspürt hatte, wenn ich an Yoongi dachte – nämlich Angst. Diese Angst kam direkt aus meinem Herzen und sie rührte daher, dass ich ihn aufgrund meiner Empfindungen nicht verlieren wollte. Er durfte niemals von meinen Gefühlen erfahren, denn ansonsten würde er sich bestimmt von mir abwenden, mich eklig finden oder mich im schlimmsten Fall sogar verprügeln, wenn er mich dann überhaupt noch anfassen wollte. Meine ganze Situation war schlichtweg aussichtslos und genau aus diesem Grund musste ich mich in Jungkook verlieben, um Yoongi nicht zu verlieren. Das war die einzige Möglichkeit, die mir noch blieb.
Ich weiß nicht mehr genau, wie lange ich noch weinte, aber als meine Tränen endlich versiegten, war mein Hals komplett ausgedörrt, meine Augen brannten und ich fühlte mich unglaublich müde. Ein letztes Mal stand ich noch auf, um mir ein Glas Wasser zu holen, um meine trockene Kehle etwas zu benetzen, die nach dem kühlen Nass verlangte, ehe ich mich in mein Bett legte und die Augen schloss und durch die Müdigkeit schlief ich auch schnell ein. Zwar träumte ich neuerdings oft von Yoongi, was mir ab jetzt jedes Mal einen neuen Schnitt in mein Herz zufügen würde, aber der Schlaf brachte mir die Erholung, die ich dringend nötig hatte und dafür war ich dankbar.


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Am nächsten Morgen taten meine Augen immer noch weh, als ich aufwachte, aber die Erschöpfung war verschwunden und ich fühlte mich etwas besser. Die Nacht hatte ich überraschend gut geschlafen, auch, wenn ich vom Gegenteil ausgegangen war und ich war noch nicht ganz da, was sich aber schnell änderte, nachdem ich Hoseok laut durch das Haus rennen hörte und das laute Poltern, was er dabei verursachte, mich zusammenfahren und nachsehen ließ, was ihn so aufgebracht hatte.
Schlussendlich stellte sich heraus, dass er dachte, dass er verschlafen hatte und deshalb so panisch von A nach B gerannt war und mich somit vor meinem Wecker geweckt hatte, bis ich ihm erklärte, dass er sogar eine halbe Stunde zu früh wach war, woraufhin er mich nur wie ein Fisch auf dem Trockenen anguckte und danach lautstark loslachte, worüber ich nur den Kopf schütteln konnte – und ich dachte schon, dass ich verplant wäre.
An dem Tag ging ich Yoongi nicht aus dem Weg, auch, wenn ich das am liebsten getan hätte, aber er würde merken, dass etwas nicht stimmte, denn er schien wirklich feine Antennen für sowas zu haben, und deshalb zwang ich mich dazu, mich normal, aber ruhig zu verhalten, um ja nicht aufzufallen.
Doch meine Laune besserte sich, je näher das Ende meines Schultages rückte, denn heute war es soweit – heute würde ich mich mit Jungkook treffen.
In meinem ganzen Leben hatte ich bis jetzt drei Dates gehabt, und das war nicht mal mit der gleichen Person, also konnte man sagen, dass ich noch völlig unbewandert in dieser Hinsicht war. Hoseok war natürlich auch in dieser Beziehung das komplette Gegenteil von mir und datete jede Person, die er vom Äußeren her ansprechend fand, auch, weil er gerne neue Leute kennen lernte.
Dementsprechend war ich also ziemlich aufgeregt und hatte schon den ganzen Tag geplant, was ich denn genau zu unserem Date anziehen wollte. Um die weitere Planung hatte ich mir keinen Kopf gemacht, da Jungkook ja etwas machen wollte und er somit am besten wusste, worauf er am meisten Lust hatte.
Letzten Endes fiel meine Entscheidung auf ein einfaches weißes Shirt und eine schwarze Lederjacke in Kombination mit einer Jeans im Used-Look und Chucks. Ich wollte nicht übertreiben, aber auch nicht so aussehen, als wenn mir das Treffen nicht so wichtig wäre, und ich hoffte, dass ich mit meiner Kleiderwahl richtig lag.
Da Jungkook und ich uns darauf geeinigt hatten, dass er mich von zu Hause abholen würde, blieb mir nichts anderes übrig, als jetzt – nachdem ich mich fertig gemacht hatte – in meinem Zimmer zu sitzen und auf ihn zu warten. So langsam wurde ich auch immer nervöser und kam ins Grübeln. Was, wenn das Date ein reines Desaster werden würde? Wenn ich mich dumm anstellte oder Jungkooks Erwartungen nicht gerecht wurde? Mein Bruder war, wie es nun üblich war, wieder mit Namjoon unterwegs. Keine Ahnung, was die beiden immer anstellten, aber sie waren sehr oft zu zweit anzutreffen und Hoseok war bald nur zum Schlafen zu Hause.
Meine Gedanken, die immer abwegiger wurden und drohten, mich komplett zur Verzweiflung zu bringen, wurden von der Türklingel unterbrochen und ich sprang sofort von meinem Bett auf und rannte zur Tür, denn ich wusste, wer jetzt vor ihr stehen und auf mich warten würde.
Voller Elan öffnete ich die Tür und war dabei etwas überschwänglich, denn sie wäre mir bald gegen die Wand geknallt, was ich noch gerade so verhindern konnte und ich merkte, wie mein Gesicht mindestens eine Nuance dunkler wurde.
'Hallo Jimin.', Jungkook lächelte mich schüchtern an und ich sah ihm an, dass er sich ein Lachen verkneifen musste, denn auch er hatte meine Aktion mitbekommen, die mir ganz schön peinlich war. Das war ja schon mal ein guter Start für unser Date.
'Hey.', meinte ich und grinste peinlich berührt, aber auch aus Freude. Ich ließ meinen Blick über ihn wandern und ich musste zugeben – Jungkook sah richtig gut aus. Also wirklich RICHTIG gut. Er trug wie ich eine Jeans, dazu ein schwarzes Shirt und darüber eine schwarz-weiße Collegejacke. Für mich sah er absolut heiß aus.
'Wollen wir dann?'
Er reichte mir die Hand, als Zeichen dafür, sie zu nehmen und ich schenkte im ein Lächeln, wobei ich seine Hand ergriff und mich ein Stromschlag durchfuhr 'Nichts lieber als das.'


Jungkooks Wahl fiel auf etwas, was ich nicht erwartet hätte. Ich hatte mir vorgestellt, dass er so etwas wie einen Kinobesuch oder Essen gehen geplant hatte, aber nein, letzten Endes fand ich mich in einem Freizeitpark wieder. Eigentlich hätte ich es mir aber doch denken können, dass Jungkook so etwas machen wollte, denn so alt war er noch nicht und er hatte sich nicht ohne Grund den Freitag ausgesucht, denn genau an diesem Tag hatte er Geburtstag. Mich wunderte es, dass er diesen nicht mit seiner Familie, sondern lieber mit mir verbringen wollte, aber ich wollte ihn nicht direkt drauf ansprechen. Nicht, dass ich ein Thema aufwühlte, auf dass er nicht gut zu sprechen war.
Das Erste, wo Jungkook mich mit reinzog, war eine Achterbahn – wofür war man auch sonst in einem Freizeitpark? - und ich war überzeugt, Hoseok hätte bei waghalsigen Achterbahn, für die Jungkook sich entschieden hatte, wie am Spieß geschrien, und zwar schrie Jungkook teilweise auch, aber das aus Freude und nicht aus Angst. Bei mir war es nicht anders. Wirklich Angst vor sowas hatte ich nicht, denn ich mochte den Adrenalinkick, und so kam es, dass wir bald dauerhaft mit irgendwelchen Achterbahnen fuhren und uns die Seele aus dem Leib schrien, wobei er immer meine Hand griff und sie festhielt, wenn wir fuhren und das Prickeln in meinem Bauch entweder von dem Adrenalin kam oder durch diese Aktion, da war ich mir nicht so sicher.
Jungkook zog mich öfter wie ein kleines Kind seinen Vater hinter sich her, wenn er eine neue Attraktion erspäht hatte, die er unbedingt ausprobieren wollte, weswegen ich jedes Mal kichern musste, da er gerade dadurch richtig süß war und ich grinste unzählige Male wegen ihm, weil er so unschuldig wirkte, vor allem, als er unbedingt Zuckerwatte wollte und diese mit glitzernden Augen beäugte. Wir kauften noch ganz anderen Süßkram, und das solange, bis uns irgendwann ganz schlecht war und wir uns dazu entschieden, einen großen Bogen um weitere die Achterbahnen zu machen, bis wir verdaut hatten, und uns mit etwas Ruhigerem zu beschäftigen.
Allgemein musste ich an diesem Tag sehr viel lachen und ich kam endlich mal auf andere Gedanken und konnte den Stress hinter mir lassen, wofür ich Jungkook mehr als dankbar war, da er auch eine sehr angenehme Gesellschaft war.
Irgendwann dann, als der Park leerer wurde, wollten wir dann auch aufbrechen und waren gerade aus dem großen Eingangstor gegangen, als Jungkook das Wort ergriff.
'Also dann..danke für den schönen Tag Jimin.', sagte er lächelnd und wollte sich schon von mir entfernen, als ich nach seiner Hand griff und ihn festhielt.
Verwirrt sah er auf unsere Hände.
'Es wird dunkel draußen, ich bringe dich noch nach Hause.', erklärte ich ihm und ließ seine Hand dabei nicht los.
'Das musst du nicht tun, ich will dir keine Umstände bereiten.', meinte er unsicher und sah mich schüchtern an. Wieso war dieser Junge nur so süß?
'Ich möchte aber, sonst mache ich mir noch Sorgen, wenn ich dich jetzt alleine gehen lasse.'
Jungkook war mindestens genauso rot wie ich bestimmt auch, aber ich ignorierte diesen Fakt und stieg mit ihm in die nächste Ubahn, um ihn nach Hause zu bringen. Während wir so fuhren und es draußen bestimmt mit jeder Minute dunkler wurde, redeten wir noch über verschiedene Themen und die Atmosphäre zwischen uns war ziemlich entspannt. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass wir beide in peinliches Schweigen verfallen würden, da dieses Treffen kein normales Treffen zwischen zwei Freunden, sondern ein Date zwischen zwei Personen, die aneinander interessiert waren, war und es überraschte mich positiv, da ich noch nicht mal nach irgendeinem Gesprächsthema suchen musste, sondern weiterhin ganz normal mit Jungkook reden konnte. Sowas war mir nämlich bei einem meiner wenigen Dates passiert und es war unangenehm, SEHR unangenehm. Man fühlte sich einfach verloren und hilflos, und kam sich dazu noch ziemlich dumm vor.
Trotz dessen dauerte die Fahrt zu ihm nicht lange und bevor ich mich versah, waren wir schon fast bei ihm angekommen.
'Danke noch mal, dass du diesen Tag mit mir verbracht hast.', fing er dann an, als wir da waren. Er war vor seiner Tür zum Stehen gekommen und ich direkt hinter ihm und nun wandte er sich mir zu.
Bei seinem Grinsen, was in dem Moment auf mich ansteckend wirkte, breitete sich auch eines auf meinem Gesicht aus. Inzwischen war es draußen stockdunkel und nur das spärliche Licht, das vom Bewegungsmelder an der Tür herrührte, beleuchtete ihn von hinten und verlieh ihm irgendwie ein hypnotisierendes Äußeres.
'Ich habe zu danken, Jungkook.', waren meine Worte und von jetzt auf gleich wurde es totenstill zwischen uns. Nur die Autos, die ab und an vorbeifuhren, konnte man hören und wahrscheinlich auch mein Herz, was mit jeder Sekunde schneller und lauter schlug.
Er machte keine Anstalten sich umzudrehen und ins Haus zu gehen, sondern er wartete. Worauf wartete er? Ich sah nur, wie er sich auf seine Unterlippe bis und sofort begann ich zu schwitzen. Jetzt wusste ich, warum er noch weiterhin vor mir stand, darauf hätte ich auch gleich kommen können.
Es war nicht so, dass ich noch nie jemanden geküsst hatte. Aber das war teilweise schon so lange her, weswegen ich einerseits das Gefühl hatte, außer Übung zu sein, und andererseits war ich der Meinung, dass ich nicht sonderlich gut küssen konnte. Und das ich jetzt so eine gutaussehende Person wie Jungkook küssen sollte, ließ meinen Magen rumoren.
Ich war wie eingefroren, denn die Nervosität lähmte mich wie Gift.
Aber vielleicht interpretierte ich das Ganze auch falsch und Jungkook wollte einfach nur, dass ich verschwand und ich Idiot stand hier noch rum und schaute ihn nur dämlich an. Ich war echt zu nichts zu gebrauchen.
Bevor ich jedoch etwas unternehmen konnte, war Jungkook mit wenigen Schritten vor mir, lehnte sich zu mir und legte sachte seine Lippen auf meine. Geschockt von der Schnelle seiner Handlung riss ich zuerst nur die Augen auf und reagierte nicht, war nicht dazu imstande und es änderte sich erst, als Jungkook so schnell wieder von mir abließ, wie er mich eben geküsst hatte.
'E-es tut mi-mir leid, ich-'
Ich ließ ihn seinen Satz nicht beenden, sondern packte ihn an den Armen und zog ihn zu mir heran, vereinte unsere Lippen ein zweites Mal miteinander. Jungkook machte zuerst, so wie ich vorher, überhaupt nichts, aber das hielt nur ein paar Sekunden an, bevor er auf meinen stürmischen Kuss einging und ihn erwiderte. Er bewegte seine Lippen auf meinen, während er sich etwas näher an mich drückte und eine seiner Hände in meinen Haaren vergrub. Urplötzlich wurde mir wärmer und ich legte meine Hände auf seinem Rücken ab. Seine Lippen waren weich und verursachten ein Kribbeln in den meinen und mein Herz musste einen Sprint einlegen, so schnell, wie es auf einmal gegen meinen Brustkorb hämmerte.
Trotz dessen war der Kuss zärtlich und nicht wild und ich spürte tausende von Schmetterlingen, die aufgeregt in meinem Bauch hin-und herflogen und sich einfach nicht beruhigen wollten, sondern - je länger der Kuss andauerte - immer wilder umherflatterten und mir wurde schwindlig.
Nach gefühlten Stunden löste sich Jungkook dann von mir, nur um mir schwer atmend und mit knallroten Wangen, die ich trotz des kargen Lichts ausmachen konnte, anzusehen. Mir ging es nicht besser. Die Hitze hatte auch mein Gesicht erreicht und meine Sauerstoffversorgung hatte in dieser Zeit des Küssens auch gelitten, denn meine Atmung ging mindestens genauso abgehackt. Seine Stirn hatte er gegen meine gelehnt und seine Hände hatte er in der Zwischenzeit zu meinen Hüften geführt, sodass ich richtig merken konnte, wie sie zitterten.
Unweigerlich stahl sich erneut ein Grinsen auf mein Gesicht und ich brachte etwas Abstand zwischen uns, bevor ich ihm seinen Kopf tätschelte.
'Gute Nacht, Kookie.'
Kurz sah er mich perplex mit seinen großen Augen, die mich an die eines Hundes erinnerten, an, bevor er leise gluckste und noch ein letztes Mal für diesen Abend auf mich zukam und kurz seine Lippen aufdrückte.
'Gute Nacht.', sagte er und strahlte bis über beide Ohren, bevor er sich umdrehte, die Tür aufschloss und in dem Haus verschwand.
Gedankenversunken steckte ich die Hände in die Taschen meiner Lederjacke und sah in den Sternenhimmel, der mir vereinzelt seine Schönheit, die sich hinter den grauen, dicken Wolken verbarg, präsentierte. Dadurch, dass es jetzt schon fast Herbst war, war es um diese Zeit schon ziemlich abgekühlt und ich fröstelte leicht, aber das störte mich kaum, denn irgendwie war ich glücklich. Jungkook war ein toller Mensch, und er schien mich wirklich zu mögen, und ich mochte auch ihn, wenn ich den letzten Schmetterlingen, die sich noch in meinem Magen befanden und noch immer mit Saltos vollführen beschäftigt waren, glauben konnte, und zum ersten Mal seit langem fühlte sich mein Herz nicht mehr wie ein schwerer Stein in meiner Brust an, sondern federleicht, als besäße es Flügel und würde genauso wie die kleinen Schmetterlinge herumfliegen wollen. Grinsend drehte ich mich um und zog mir dabei meine Kapuze über, bevor ich mich auf meinen Nachhauseweg machte und in meinen Gedanken immer wieder den heutigen Abend durchging, der mich bald mit einem Dauergrinsen durch die Welt spazieren ließ.
Doch das ein weiterer Kuss von Jungkook noch Konsequenzen – weitreichende Konsequenzen – nach sich ziehen würde, das ahnte ich in diesem Moment nicht.

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