Nachdem ich mich umgezogen hatte, packte ich meine vorige Kleidung in die Tüte und verstaute diese im Spind.
"Besser", sagte eine raue Stimme hinter mir.
"Schön, dann kannst du mich ja in Ruhe lassen!", ich ließ ihn stehen, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Schnell lief ich zu meiner nächsten Stunde in den Hörsaal und stellte erleichtert fest, dass Jeongguk nicht hier war, was es mir ungemein erleichterte, mich zu konzentrieren.
Es war Mittag und ich saß wie jeder andere in der großen Mensa der Universität und beobachtete Andere, wie sie sich über Mitstudenten oder Professoren ereiferten, aber auch lachten und scherzten. Ich blieb stumm auf meinem Platz sitzen und genoss mein Mittagessen, ohne dass ein Butler mir sagte welches Gemüse aus welcher Region dieses Landes kam und wie es zubereitet wurde. Als hätte mich das Schicksal nicht schlimmer bestrafen können sah ich jetzt auch noch wie Jeon am anderen Ende der Mensa stand und sich mit Jemanden unterhielt. Genau genommen war es der Direktor.
Jeons und meine Blicke trafen sich. Sein Ausdruck war kühl und emotionslos, nicht wie sonst amüsiert lächelnd und Arme verschränkend. Dann kam er plötzlich auf mich zu und ich hatte jetzt schon keinen Bock mehr auf unsere Konversation.
"Ich hole Sie nach ihrer letzten Lesung ab, Sir", sagte er mit bestimmter, kalter Stimme und verschwand dann auch schon wieder. Mein Apetit war vergangen, weshalb ich aufstand und den Rest der Pause auf dem schönen Hof der Uni verbrachte.
Nachdem ich fertig war für heute, verließ ich den Hörsaal und wurde direkt am Arm gepackt und nach draußen gezogen.
"Das tut weh!", meckerte ich meinen Butler an.
"Ertrag es", erwiderte er gelassen und drückte mich auf den Beifahrersitz eines Wagens, bevor er einstieg und den Wagen startete,"wir müssen uns beeilen."
"Wieso?"
"Du hast einiges zu lernen", meinte er nur und schaute lange Zeit in den Rückspiegel, atmete dann fast überhörbar, aber erleichtert aus und gab Gas. Nach kurzer Zeit waren wir zurück auf der Residenz meines Vaters.
"Wem gehört eigentlich das Auto?", erkundigte ich mich.
"Mir", er schloss den Wagen ab und stieg die Treppen zur Tür empor, die prompt von seinem Kollegen Namjoon geöffnet wurde,"vielen Dank. Kommen Sie, Sir?" Schnell folgte ich ihm und ehe ich mich versah begann auch schon wieder der ätzende Unterricht mit allen Butlern.
"Heute haben Sie sich ganz okay geschlagen", versuchte mich Yoongi aufzumuntern,"ich erkundige mich nach dem Abendessen." Nachdem sein Tun vom Headbutler abgenickt wurde, verschwand dieser und auch die anderen verließen nach und nach die Halle.
"Yoongi ist wirklich viel zu nett für diese Welt", er schüttelte belustigt den Kopf,"Sie waren genauso miserabel wie gestern, Sir."
"Du bist einfach nur ekelhaft zu deinen Mitmenschen im Gegensatz zu Suga", gab ich mürrisch von mir und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.
"Ehrlichkeit währt am längsten", sagte Jeon neben mir und begleitete mich zu meinem Schlafzimmer, nur um sich vor die Tür und mir in den Weg zu stellen,"ich habe ein Bad für Sie vorbereitet, Sir."
"Danke, aber-"
"Sie müssen sich erholen, Sir", unterbrach er mich und schob mich ins Bad. Ein herrlicher Duft umhüllte mich und ließ mich schmunzeln.
"Sie brauchen keine Hilfe?", er grinste mir frech ins Gesicht und ließ mich dann allein. So ein selbstverliebter Trottel. Ich stieg wie den Tag zuvor in die Wanne und genoß es in vollen Zügen. Der Tag heute war wirklich anstrengend und komisch gewesen. Morgen würde alles komplett anders laufen. Ich stieg aus der Badewanne, zog mir die Kleidung an, die Jeongguk mir hingelegt hatte und verließ das Bad, nachdem ich das Wasser abgelassen, die Kerzen ausgepustet und die Handtücher aufgehängt hatte.
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Butler (Bts JiKook/ TaeGi ff German)
Fanfic"Damit wir uns gleich verstehen, ich bin Niemand, der Prinzesschen ein Glas Wasser aufs Zimmer bringt, wenn sie Durst hat, verstanden?" Als Jimins Mutter bei einem Unfall ums Leben kam, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu seinem Vater zu ziehen...