P.o.V. Jeongguk
Gestern Abend war die Party bei dem Schulleiter gewesen. Mein Wecker riss mich um Punkt halb 5 aus dem Schlaf. Das Erste, was ich erblickte, war meine gepackte Tasche. Ich hatte gestern Nacht noch alles zusammengekramt, was mir wichtig erschien. Ich duschte und zog meine übliche Uniform an, ehe ich samt Tasche durch die Flure in den großen Eingangsbereich ging.
"Guten Morgen, Jeong-", Yoongi kam vom Speisesaal her auf mich zu und stockte,"wohin gehst du?"
"Kurzfristig zu einem Herrn Henderson", erklärte ich und zog meinen Mantel über.
"Wieso?"
"Yoongi, wurde dir beigebracht immer alles zu hinterfragen?", gereizt griff ich nach der Tasche neben mir.
"Du selbst hast es mir beigebracht", ich bemerkte ein kleines Lächeln seinerseits und spürte dann auch schon seine warme Hand auf meiner Schulter,"willst du mir nicht sagen, was wirklich los ist?"
"Es geht dich nichts an", blockte ich ab.
"So emotional hab ich dich noch nie erlebt", stellte er fest und verschränkt die Arme,"Jeon Jeongguk verliert niemals die Fassung."
"Außer wenn es zu seinem Privatleben kommt", erwiderte ich leise und seufzte.
"Also machst du ein paar Tage Pause?"
"Nein ich fahre wirklich zu dem besagten Mann."
"Dann läufst du also vor dem kleinen Park weg.. wieso?", er sah mich mitleidig an und ich hasste es.
"Ich brauche Abstand von ihm", erklärte ich kurz angebunden und öffne die Tür,"wenn er fragt, ich bin momentan anderweitig beschäftigt."
"Alles klar", er nickte,"viel Erfolg, Jeongguk."
"Machs gut, Yoongi", ich lief zu meinem Wagen und drehte mich vor dem Einsteigen nochmal zu meinem Kollegen um,"nur weil ich weg bin, heisst das übrigens nicht, dass du und Taehyung machen könnt was ihr wollt, klar?"
"Schon klar", er verdrehte lachend die Augen und winkte,"jetzt hau schon ab!" Ich stieg in den Wagen und fuhr davon. Es dauerte eine gute Stunde, bis ich vor einem prachtvollen Herrenhaus zum Stehen kam.
"Guten Morgen, Herr Jeon", wurde ich von einem der Butler begrüßt und anschließend ins Haus gebracht. Er zeigte mir das Büro von Henderson und ließ mich allein dort stehen. Ich klopfte an und wartete das herein ab, bis ich die Tür öffnete, mich verbeugte und sie anschließend wieder schloss.
"Guten Morgen, Herr Henderson.
"Wie schön, dass Sie mir doch nochmal die Ehre erweisen und sich hier blicken lassen", er betrachtete mich freudig,"bitte, setzten Sie sich doch." Ich kam seiner Bitte nickend nach und nahm vor dem massiven Schreibtisch platz.
"Über die Bezahlung müssen wir ja nicht mehr reden", Henderson setzte ebenfalls wieder hin,"das Angebot steht nach wie vor."
"Freut mich, zu hören."
"Wissen Sie, Jeon", er faltete die Hände zusammen und guckte nachdenklich im Raum umher,"meine geliebte Tochter Anabel wohnt nun seit einigen Tagen hier und scheint nicht sehr glücklich zu sein.. denken Sie, Sie könnten-"
"Selbstverständlich, Sir", unterbrach ich ihn lächelnd,"was immer Sie wünschen."
"Sie gefallen mir, Jeon", er lachte zufrieden und lehnte sich zu mir nach vorn,"wissen Sie, meine Tochter hat noch keine Erfahrung mit Männern gemacht und bevor sie irgendein dahergelaufener, normaler Mensch sie anfässt, wäre es mir doch lieber, wenn sie weiss, wieviel es wert ist einen Mann Ihrer Klasse, als Geliebten zu haben."
"Ich verstehe, Sir", ich nickte.
"Nun denn", Henderson drückte einen Knopf und einige Sekunden später wurde die Tür geöffnet.
"Park, das ist Jeon Jeongguk", stellte er mich einem weiteren Butler vor,"Jeon, das ist Park Chanyeol. Er wird Sie in die Arbeit einweisen und Ihnen alles erklären und zeigen." Ich bedankte mich, verbeugte mich zum Abschied und verließ gemeinsam mit dem Anderen das Büro.
"Wie lang arbeitest du hier schon?", fragte ich ihn ganz offen.
"Seit zweieinhalb Jahren", er grinste,"ich dachte schon, du wärst genauso spießig wie du angesehen bist."
"Tschuldige, dich enttäuschen zu müssen", ich konnte ein kleines Schmunzeln ebenfalls nicht unterdrücken.
"Ist es wahr, dass Henderson dir knapp 1.250 Millionen Won Bar angeboten hat, damit du hier arbeitest?" (Entspricht etwa 1 Millionen Euro)
"Sieht so aus", ich zuckte mit den Schultern,"Geld ist nebensächlich."
"Das sagst du so leicht!", er lachte,"du bist ja auch der Millionär von uns Beiden."
"Bringt mir auch nichts", murmelte ich leise, sodass Chanyeol es nicht hören konnte.
"Hier ist dein Zimmer", er öffnete die Tür zu einem großen Raum. Ich musste zugeben, dass diese Villa um einiges größer und teurer war als die Residenz von Herrn Park. Aber das Zuhause geht über alles.
"Ich hab gehört, du sollst dich um die Tochter kümmern?", der Butler grinste erneut und klopfte mir auf die Schulter,"na los, ich zeig dir ihr Zimmer. Da wirst du sowieso die meisten Stunden drin verbringen."
"Kannst du mir was von ihr erzählen?"
"Sie heisst Anabel, ist jetzt 19 Jahre alt und ausgesprochen hübsch. Jeder von uns hat sein Glück bei ihr probiert, doch wir sind ihr alle zu langweilig geworden, bevor es richtig losing."
"Wie bedauerlich", sagte ich gespielt mitleidig und kassierte einen Klapps auf den Hinterkopf,"mianhae.."
"Ich bin immernoch der Ältere", meckerte Chanyeol gekonnt eingeschnappt, grinste dann aber wieder.
"Ich weiss."
"Woher?", sein Blick war erstaunt.
"Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich unvorbereitet auf etwas einlasse oder?"
"Wow du bist gruselig.."
"Professionell und hoch geschätzt", korrigierte ich provozierend.
"Okay okay", er deutete auf eine Tür,"das hier ist ihr Zimmer."
"Na dann", ich nickte und er klopfte an, ehe er eintrat.
"Einen wunderschönen guten Morgen, Anabel", wünschte er dem Mädchen, das verschlafen im Bett saß und hellwach schien, als ich durch die Tür getreten kam.
"Guten Morgen, Miss Henderson", ich verbeugte mich leicht,"mein Name ist Jeon Jeongguk und ich hab das Vernügen, die nächste Zeit der Butler einer, wie ich sehe hübschen, jungen Dame zu sein."
"Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite", sie lächelte freundlich und doch lag etwas anderes darin. Sie musste ihr Spiel offensichtlichen gut beherrschen. Ich konnte mein Spiel allerdings ebenfalls spielen. Könnte spannend werden.
"Ich gehe dann", verabschiedete sich Chanyeol und ging davon.
"Wenn sie mich vorerst nicht brauchen, Miss-", ich verbeugte mich ebenfalls und wollte gehen
"Nenn mich Anabel, Jeongguk", sie war aufgestanden und zu mir gekommen. Sie trug lediglich ein dünnes, knielanges Nachthemd aus hellem Satin. Sie stand ziemlich dicht vor mir und ihre dünnen Finger glitten langsam von meiner Schulter herab über meine Brust.
"Mit Vergnügen", flüsterte ich ihn ihr Ohr und packte im nächsten Moment nach ihren Händen,"werde ich die Tochter meines Arbeitgebers weiterhin Miss Henderson nennen, genauso wie sich das gehört." Ich schenkte ihr ein Lächeln und genoss den kurzen verwirrten Blick auf ihrem Gesicht, ehe ihre Gesichtszüge sich entspannten und sie ebenfalls lächelte. Sie hatte die Herausforderung angenommen. Ich verbeugte mich und verließ mit wenigen Schritten den Raum.
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Butler (Bts JiKook/ TaeGi ff German)
Fanfic"Damit wir uns gleich verstehen, ich bin Niemand, der Prinzesschen ein Glas Wasser aufs Zimmer bringt, wenn sie Durst hat, verstanden?" Als Jimins Mutter bei einem Unfall ums Leben kam, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu seinem Vater zu ziehen...