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Wir tauchten auf einer grünen Klippe wieder auf. Jessy sah sich suchend um. "Du wirst es nicht erkennen.", sagte meine Mutter schmunzelnd. "Island of Prince.", sagte mein Dad und vor uns erschien eine Hängebrücke, die an dem Rand der Klippe befestigt war. "Willkommen zuhause.", sagte meine Mom. Ich trat an die Hängebrücke heran. Sie führte etwa 50 Meter, bis zu einer Kleinen Insel auf der ein Haus, aus grauem Stein und mit vielen Türmen stand. "Es ist wunderschön.", sagte ich. Unser altes Haus war ein Anwesen, doch dieses hier wirkte wie ein Miniaturschloss. Der Hauptteil des Hauses bestand aus drei Etagen, an die sich zehn kleine Türmchen schmiegten. Ein elfter, größerer befand sich an der Seite des Hauses, die zum offenen Meer zeigte. Er überragte das gesamte Haus um mindestens eine Etage und ein zwölfter kleiner Turm schien aus seiner rechten Seite zu wachsen. Mein Vater betrat die Brücke als erster. Sie schwankte kein bisschen, was mich darauf schließen ließ, dass sie zusätzlich noch magisch befestigt war. Jessy uns ich folgten ihm, meine Mom bildete das Schlusslicht.

Die Hängebrücke war direkt mit dem Felsen verbunden, was so nur durch Magie möglich war. Bis zur Haustür waren es nur einige Schritte. Aus der Nähe sah das Gebäude alt und etwas vermodert aus. Keine zwei Meter links und rechts von der Tür, schlossen die Außenmauern bündig mit dem schroffen Felsen ab und bildeten zusammen eine unüberwindbare, bestimmt zwanzig Meter hohe, zerklüftete Mauer. Eine Gruppe aus drei der kleinen Türme klammerte sich links von uns an die Ecke des Hauses und es sah beinahe so aus, als würden sie jeden Augenblick in die Tiefe stürzen. Rechts von uns wuchsen vereinzelt vier Türmchen aus der Außenmauer. Der eine war halb mit der massiven Mauer verschmolzen und erst, als er über das Dach hinaus ragte, erkannte man, dass es ein Turm war und nicht einfach nur ein Erker. "Lässt uns rein gehen.", sagte meine Mutter. Ich drehte mich zu ihr um und sah, dass die Brücke verschwunden war. Anscheinend war das Haus nur sichtbar, wenn man wusste in welche Richtung man eine Brücke erscheinen lassen musste. Mein Dad öffnete die Tür und wir traten in eine Art Vorraum. Hier war eine fest integrierte Garderobe aus dunklem Holz verbaut, die auf beiden Seiten die Wand bildete. Durch den Durchgang, der dadurch entstand traten wir in ein Geräumiges, aber gemütliches Wohnzimmer. Ich erkannte einen Teil unserer alten Möbel und das machte das fremde Haus zu einem Zuhause. Zu unserer Linken war die Küche, die nur durch eine Theke vom Rest des Raumes getrennt war. Den Ganzen Raum konnte ich mit knapp zwanzig Schritten komplett durchqueren. In der hinteren rechten Ecke, wo ich den großen Turm über das Dach ragen gesehen hatte, führte eine Wendeltreppe in die oberen Etagen. "In der ersten Etage ist unser Zimmer, Jessys ist darüber und Cleo, du schläfst unterm Dach. Wir nahmen unser verkleinertes Gepäck. Und stiegen die Wendeltreppe hoch. Der Blick in die erste Etage zeigte einen kleinen Flur, von den zwei Türen abgingen. In der zweiten Etage endete die Wendeltreppe. Der Flur hatte hier auch zwei Türen. Eine am Ende des Flurs und eine direkt an der Treppe, an der kürzeren der beiden Außenwände.

Ich öffnete die Tür an der Treppe und zum Vorschein kam eine steile, schmale Treppe. "Wir sehen uns später, ich muss erst mal auspacken.", sagte Jessy und lief auf die andere Tür zu. Mit einem Nicken stimmte ich ihr zu und ging durch die Tür. Nachdem ich diese hinter mir geschlossen hatte, stieg ich die Treppe hoch. Oben angekommen, fiel mein Blick auf einen Haufen von Umzugskartons. Ich stellte meinen Koffer ab und ließ den Anblick des Raumes auf mich wirken. In meinem Rücken befand sich ein großes Fenster, das die komplette Wand, bis unter den Giebel einnahm. Den Treppenaufgang umschloss ein Geländer aus dem gleichen dunklen Holz, wie die Garderobe im Erdgeschoss. An dem geschlossenen Ende schlängelte sich einen Stiege im inneren des großen Turms nach oben, zu einer Klappe. Das würde ich später noch erkunden. Das Dach begann etwa einen halben Meter über dem Fußboden. Der Giebel war keinen Meter  über meinem Kopf. Mein Himmelbett hatte Platz in einem der zwei Erker gefunden, die aus dem Dach wuchsen. Allerdings passte es so genau, dass ich nun nur noch vom Fußende aus ins Bett kam. Es war bis jetzt auch das einzige Möbelstück, was aufgebaut war. Selbst mein flauschiger Teppich lag noch zusammengerollt an der Wand. Versetzt zu dem großen Erker, in welchem mein Bett stand, öffnete ein kleinerer den Raum. Er befand sich auf der rechten Seite und das Fenster war bodentief. Ich öffnete es und stand auf einem etwa zwei Meter breiten Balkon, der auf der rechten Seite an den Turm grenzte und von dem aus man, bist zum Horizont, nur Meer sah. Ich schloss das Fenster wieder, da der Wind heute ziemlich stark war und ich keine Lust hatte abzustürzen. Die Fensterrahmen waren dunkelbraun, genau wie die Querbalken, die in zwei Metern Höhe das Dach stabilisierten. Im ganzen Haus schien dieses Holz immer wieder aufzutauchen. Die Vertäfelung der Schrägen war weiß gestrichen worden, genau wie die Wände. Das Zimmer war etwa 12 Schritte lang, dann war eine Wand gezogen worden. Auf der linken Seite befand sich eine Tür, welche mit der linken oberen Ecke an die Dachschräge stieß. Ich öffnete sie und ging hindurch. Dahinter befand sich ein weiß und Grau gefliestes Bad, mit Dusche und Badewanne. Zu meiner Rechten, war direkt zwischen Dusche und Toilette eine weitere Tür. Neugierig öffnete ich auch diese und stand in einem kleinen begehbaren Kleiderschrank, der ohne den ganzen Inhalt ziemlich nackt wirkte. Die Wände waren auch hier weiß gestrichen und ein kleiner Erker, mit einem eben so kleinen Fenster sorgte für Licht. Der Boden war dunkelbraun, wie der in meinem Zimmer. Es wirkte alles nicht besonders groß, aber ich liebte es jetzt schon.

Der Mond über Hogwarts Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt