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Als ich am nächsten Tag aufwachte, war ich zunächst verwirrt. Es dauerte einen Augenblick, bis ich verstand wo ich war. Mein Kopf lag auf einem Arm und mit einem Arm um meine Mitte und an mich gekuschelt lag ein großer warmer Körper. Ich nahm die Hand von meinem Bauch und wollte aufstehen, doch ich wurde wieder zurück gezogen. "Wir müssen noch nicht aufstehen.", murmelte Sirius in mein Ohr. Ich musste leise lachen. "Ich wollte nur duschen gehen.", sagte ich lächelnd. "Ohne mich?", sagte er gespielt geschockt. "Spinner.", sagte ich grinsend und nahm seine Hand, die er wieder um mich geschlungen hatte und küsste sie kurz. "Lass mich aufstehen.", sagte ich sanft und setzte mich auf. Sirius stützte sich auf die Hand und sah mich verschlafen an. "Wie kann man nur so früh am Morgen schon so wach sein?", fragte er und gähnte. Ich strich ihm die Haare aus dem Gesicht und küsste ihn kurz auf den Mund. "Ganz einfach, Augen auf und aufstehen.", sagte ich grinsend. Dann wich ich seinen Händen aus, die schon wieder nach mir griffen und stand auf. Ich huschte schnell ins Bad ne schloss die Tür hinter mir. Als ich in den Spiegel sah, sah mir eine junge Frau mit verliebt glitzernden Augen entgegen. Amüsiert schüttelte ich den Kopf und zog meine Klamotten von gestern aus, in denen ich eingeschlafen war. Dann machte ich das Wasser an und stieg unter die Dusche. Grade als ich mir die Haare einseifte ging die Tür auf. Hatte ich nicht abgeschlossen? Etwas erschrocken drehte ich mich weg. "Ach komm schon Süße, nichts, was ich noch nie gesehen hätte.", Sirius stand da an den Türrahmen gelehnt und grinste mich an. Mit roten Wangen und gesenkten Kopf, ließ ich meine Haare nach vorne fallen, so dass sie alles bedeckten, was bedeckt werden musste. Zum ersten Mal war ich froh, dass sie so lang waren. "Das ist jetzt schon etwas unfair.", sagte Sirius und als ich seine schmollend vorgeschobene Unterlippe sah, musste ich leicht grinsen, weil ich ihm in dieser Situation sichtlich überlegen war, obwohl er immer noch komplett angezogen war. Das stärkte mein Ego und ich richtete mich wieder auf. Dann seifte ich meinen restlichen Körper ein, in dem Bewusstsein, dass er mir die ganze Zeit dabei zusah und es fühlte sich gut an.

Als wir beide fertig waren, gingen wir gemeinsam zum Frühstück. Die Anderen saßen schon da und aßen. Als Lily mich sah, hob sie erst einen Augenbraue, grinste mich dann aber wissend an. Mit meinem gestärkten Ego, setzte ich ein unschuldigen Gesichtsausdruck auf und setzte mich neben sie. "Tatze, wo warst du denn die ganze Nacht?", fragte James, der nicht mitbekommen hatte, dass wir zusammen in die große Halle gekommen waren. Sirius, warf mir einen kurzen Blick zu und als er lächelte, sah ich kurz den Schalk in seinen Augen aufblitzen. James Blick glitt kurz zwischen uns hin und her. "Ist wieder was passiert und du hast mir nicht bescheid gesagt?", fragte er entsetzt. Ich musste über seinen Blick lachen, der deutlich sagte, wie enttäuscht er war, dass sein bester Freund ihm nichts gesagt hatte. Einige Schüler an den anderen Haustischen drehten sich zu mir um, das ignorierte ich aber, dafür fühlte ich mich einfach zu gut. Die Jungs sahen mich etwas verwirrt an, da sie die Gefühle, die mein Lachen in ihnen auslöste nicht zuordnen konnten. Lächelnd nahm ich mir ein Toast und Marmelade und schenkte mir einen Kakao ein. Lily saß nur grinsend neben mir. "Was hältst du davon Hogsmeade einen letzten Besuch abzustatten, bevor wir Hogwarts verlassen?", fragte sie in die Runde. "Warum nicht, wir sollten die Ruhe genießen, das wird o schnell nicht wieder kommen.", sagte Remus, der von seiner Zeitung aufblickte. Wieder standen dort unzählige Namen von Familien drin, die Opfer, von Angriffen durch die Todesser geworden waren. "Es wird Zeit, dass diesen Verbrechern endlich Einhalt geboten wird.", sagte James mit zusammengebissenen Zähnen. Wir nickten alle zustimmend. "Also in einer halben Stunde am Portal?", fragte Lily. Alle nickten. "Ich muss noch einen Brief an meine Omi schreiben, ich bleibe hier.", sagte Peter leise, stand auf und verschwand. In letzter Zeit verschwand er öfter mal. Seine Freunde sahen ihm etwas verwirrt nach. "Ich muss noch meinen Mantel holen, bis gleich.", sagte ich, nachdem ich meine Tasse gelernt und mein letztes Stückchen des Toasts herunter geschluckt hatte.

Entspannt verließ ich den Turm und machte mich auf den Weg nach unten. Dort warteten bereits Remus und Sirius. "Sind Lily und James noch nicht da?", fragte ich. "Die wurden bestimmt voneinander aufgehalten.", sagte Sirius grinsend. Remus schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. "Ihr seid ja nur neidisch.", rief James und von einer der oberen Treppen zu.

Die gute Laune hielt bis nach Hogsmeade an, wo wir durch die Stadt bummelten. Lily und ich entschieden uns dazu, einmal durch den örtlichen Kleiderladen zu stöbern. "Oh Lily, das Kleid ist wunderschön.", sagte ich, als meine beste Freundin aus der Umkleide trat. Ich hatte sie dazu genötigt, ein Kleid, aus luftigem Stoff anzuprobieren, das in verschiedenen Grüntönen zu leuchten schien. Als sie sich drehte, flogen die vielen Lagen feinen Stoffes um ihren schlanken Körper und es sah aus, als würde sie von einem Haufen grüner Blätter umwirbelt werden, die in einem Luftstrom gefangen waren. Sie sah wirklich wunderschön aus. "Es ist wirklich schön, aber ich werde es nicht mitnehmen.", sagte sie bestimmt und verschwand in die Umkleide, um das knielange Kleid wieder auszuziehen. Ich konnte sie verstehen, als muggelstämmige Hexe, hatte sie nicht die finanziellen Mittel, um sich so ein Kleid zu kaufen. Zusammen, verließen wir den Laden und gingen ins Ein Besen, wo wir uns mit den Jungs treffen wollten.

Wir entdeckten sie an einem der hinteren Tische und setzten uns zu ihnen. "Na habt ihr was schönes gefunden?", fragte James, wobei er dabei nur Lily ansah. "Nein, wir haben nichts gefunden.", sagte Lily. "Ich geh uns mal was zu trinken holen.", sagte ich uns stand wieder auf. Ich stellte mich an die Theke und bestellte fünf Butterbier. Mit einem Schwebezauber balancierte ich die vollen Gläser zurück zu unserem Tisch. Die Anderen griffen sich die Gläser aus der Luft und stellten sie vor sich auf den Tisch.

Wir saßen eine ganze Weile dort zusammen und redeten über den morgigen Tag und auch über das Treffen, welches Dumbledore einberufen hatte. "Lässt du mich einmal kurz raus. Fragte Lily mich irgendwann. Ich nickte und stand auf. Lily verschwand in Richtung der Toiletten und ich setzte mich wieder. Mir kam eine Idee und ich tippte James auf die Schulter. Vorhin in den Laden, hatte Lily ein wunderschönes grünes Kleid an, aber sie wollte es sich nicht nicht kaufen. Vielleicht wäre das, das passende Abschlussgeschenk für sie.", flüsterte ich ihm ins Ohr. "Meinst du?", fragte er hoffnungsvoll. Ich wusste, dass er seit Wochen nach einem Geschenk für seine Freundin suchte und nickte zustimmend. Er grinste zufrieden.

Die Jungs verließen uns relativ schnell und nachdem Lily und ich unser zweites Butterbier ausgetrunken hatten, gingen wir zum Schloss zurück. "Morgen ist es vorbei, dann werden wir nur noch einmal in den Zug steigen und dann nie mehr als Schüler durch dieses Tor laufen.", sagte Lily wehmütig. "Ja, dann wird ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnen. Ich hoffe wir kommen da alle unbeschadet durch.", sagte ich. Die Zukunft machte mir Angst. Es standen uns dunkle Zeiten bevor.

Den Abend verbrachten wir zusammen im Gryffindor Gemeinschaftsraum. Ich fühlte mich hier schon mehr zuhause, als in meinem eigenen Haus. "Das ist wohl der letzte Abend, den wir hier als Schüler sitzen.", James klang genau so melancholisch wie Lily. "Das sollten wir feiern, noch ein letztes Mal, auf die schönste Zeit unseres Lebens.", sagte Sirius, der von irgendwo her eine Flasche Feuerwhisky, hervor holte. Und so saßen wir vor dem Kamin und ließen die Flasche mit dem brennenden Schnaps herum gehen. Irgendwie schienen einige Leute davon Wind bekommen und so wurden es immer Mehr Leute, die sich zu uns gesellten. Der Gemeinschaftsraum war voller Menschen. In hatte das Gefühl, das fast unser gesamter Jahrgang versammelt war. Den die Farbe Rot, war nicht mehr die dominierende, sondern mischte sich gleichermaßen mit Gelb und Blau, sogar ein bisschen Grün war dazwischen. Überall machten die Alkoholflaschen die Runde und es wurde ein Ruhiger Abend, an dem nochmal alle zusammen gekommen waren.

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Hallo ihr Lieben (:

Endlich wieder ein neues Kapitel, hat ja auch lange genug gedauert. Ich hoffe es hat euch gefallen.

Eure Lu

Der Mond über Hogwarts Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt