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Ich hatte grade meinen Kontrollgang am Mittwoch beendet und stand nun alleine auf dem Astronomieturm. Die letzen drei Tag waren relativ ruhig und normal verlaufen. James hatte Lily nach einem Date gefragt, was sie wieder abgelehnt hatte, wenn auch nicht mit so viel Nachdruck wie sonst. Remus und ich hatten uns gestern zum lernen in der Bibliothek getroffen, es war alles noch ein bisschen steif, aber ich war mir sicher, dass wenn wir das öfter machen würden, sich das Ganze irgendwann nicht mehr so komisch anfühlen würde. Sirius hatte wieder seine sonstige Haltung angenommen, was hieß, dass er mich auf den Fluren weitestgehend ignorierte und wenn wir uns alleine sahen ein guter Freund war. Zwar versuchte er mir immer wieder nahe zu kommen, das wies ich aber jedes Mal ab. Der nächste Vollmond stand vor der Tür und jede Nacht wurde das Kribbeln unter meiner Haut stärker.

"Na Prinzessin wie ist die Aussicht?" Ich drehte mich zu Sirius um und sah ihn an. An seinen Spitznamen für mich konnte ich mich einfach nicht gewöhnen. "Wie immer.", sagte ich ruhig. Mein Blick verweilte weiterhin auf dem Spiegelbild des Mondes, welches silbern auf dem dunklen Wasser des Sees glitzerte. "Was ist los?", er stellte sich neben mich und ich merkte wie er mich von der Seite musterte. "Übermorgen ist Vollmond, der erste seit ich den Todesser getötet habe.", sagte ich nachdenklich. Er bemerkte wohl die Angst, die in meiner Stimme mitklang und zog fragend eine Augenbraue hoch. "Wir ernähren uns von der Energie in menschlichem Blut. Das macht uns stark. Ich habe seit meiner ersten Verwandlung kein Menschliches Blut mehr getrunken, ich habe keine Ahnung, welches Auswirkung diese Menge Energie auf mich hat.", erklärte ich ihm. "Ach so und da wir Übermorgen Vollmond haben hast du Angst davor, dass genau das gleiche passiert wie an Neumond?", fragte er. "Nein, es wird nicht wie an Neumond. Bei Neumond zeigt sich unsere ursprüngliche Gestalt, dabei verlieren wir jegliche Kontrolle, wenn wir uns einmal bei einer absoluten Mondfinsternis verwandelt haben. Vollmond ist etwas anderes wir wissen was passiert. Keine Gedächtnislücken und so. Aber auch da können wir die Kontrolle verlieren. Zu viel Macht berauscht und irgendwann verliert man die Kontrolle und sie zerstört einen.", erklärte ich Sirius. "Du hast Angst das du die Kontrolle verlierst?", fragte er. Ich nickte und starrte weiter auf den See. "Vielleicht hilft dir ein bisschen Ablenkung.", er legte einen Arm um meine Taille und zog mich an sich. "Lass das.", ich schob ihn von mir. "Was ist nur mit dir los? Als wir zusammen unter der Dusche waren hast du nicht so gewirkt, als hätte es dir nicht gefallen.", er sah mich an, als würde er versuchen in meine Gedanken zu sehen. "Hör einfach auf es zu versuchen, es würde niemals funktionieren.", sagte ich und wandte mich ab, um zu gehen. "Was würde nicht funktionieren?", fragte er. "Das weißt du ganz genau, ich könnte mich niemals über längere Zeit in deiner Nähe aufhalten, ich würde dich umbringen.", sagte ich. Ich zog die Schultern hoch und verbarg mein Gesicht im Dunkeln, damit er meine Tränen nicht sah. "Also magst du mich.", ich konnte das Grinsen in seiner Stimme hören. "Gib es zu, du magst mich.", sagte er und ich spürte seine Hand, die er auf meine linke Schulter legte. Ich entwand mich seiner Berührung. "Cleo, komm schon, gib es zu.", sagt er. Ich fühlte mich in die Ecke gedrängt. "Und was wenn es so wäre, würde ich dann zu einer weiteren Kerbe an deinem Bettpfosten werden. Seht her ich bin Sirius Black, ich kann sie alle habe.", äffte ich ihn nach. Ich war wütend. Was wollte er sich beweisen? "Nein, ich will, dass du endlich aus deinem Schneckenhaus raus kommst und richtig lebst.", sagte er und zog an meinem Arm, sodass ich dazu gezwungen war mich zu ihm um zu drehen. Er wischte meine Tränen weg.  "Niemand sollte sich aufgrund seiner Herkunft verstecken müssen. Selbst Remus verkriecht sich nicht vollkommen." "Remus hat sein Problem auch im Griff und verliert nur bei Vollmond die Kontrolle. Bei mir ist das anders, der Mond verstärkt es nur. Ich bin immer so. Ich muss immer die Kontrolle behalten, kann mich nie gehen lassen weil ich sonst Gefahr laufe jemanden umzubringen!", brüllte ich ihn an. "Ach ja musst du das?", fragte er und zog mich wieder an sich. Seine Augen hielten meine fest. "Lass dich gehen.", flüsterte er. Sein linker Arm war um meine Mitte geschlungen und seine Rechte Hand lag in meinem Nacken, als er seine Lippen auf meine legte. Meine Hände krallten sich in seinen Pullover und zogen ihn so noch näher an mich. Sirius löste sich wieder von mir und sah mich lächelnd an. "Siehst du, war das denn so schlimm?", fragte er. Ich sah ihn schweigend an. Ich wusste nicht, was ich von der Situation halten sollte. "Ich sollte jetzt schlafen gehen.", sagte ich und löste seine Arme von mir. Dann ging ich die Treppe hinab und durchs Schloss in meinen Schlafsaal.

Ich hatte die Nacht sehr schlecht geschlafen. Mir ging das Gespräch mit Sirius nicht mehr aus dem Kopf. Müde und total erschöpft ging ich ins Bad machte mich fertig und schlurfte in die Große Halle. "Na du siehst ja sehr erholt aus.", sagte Lily, los sie mich sah. "Hab nicht gut geschlafen.", sagte ich und ließ mich neben sie fallen. Kaum hatte ich mein Toast geschmiert flatterten auch schon die Eulen in die Halle, die die alltägliche Post brachten. Als ein riesiger Schatten auf den Tisch vor mir fiel. Ich sah nach oben und erblickte die Eule meines Vaters, was nichts Gutes bedeuten konnte, d meine Eltern im Einsatz waren. "Na du Monster was willst du denn hier?", fragte ich die riesige Adlereule. Der Vogel ließ mir einen Umschlag in den Schoß fallen. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend nahm ich den Umschlag und öffnete ihn. Die Handschrift meiner Mutter war unverkennbar.

Lieber Schatz,
Es fällt mir schwer diese Zeilen zu schreiben. Aber ich muss mir jetzt die Zeit nehmen, alles andere wäre unfair dir gegenüber.
Wir wurden auf einer Erkundungsmission angegriffen. Ich schreibe dir aus dem St. Mungos, dein Vater liegt hier. Er wurde schwer verletzt und wacht nicht mehr auf. Die Ärzte sagen, es sieht sehr schlecht aus und sie wissen nicht, ob er sich von den Verletzungen erholen wird.
Ich habe Dumbledore geschrieben, damit du her kommen kannst.
Ich liebe dich meine Süße.
Mom

Ich ließ den Brief fallen und sprang auf. Mein Blick flog zum Lehrertisch, wo die Eule meiner Mutter grade von Dumbledores Platz weg flog. Es war ein Wunder, dass sie mit Odin mitgehalten hatte, aber sie sah schon ziemlich fertig aus. Dumbledores Blick fiel auf mich, als ich auf den Tisch zu lief. "Cleo, wo willst du hin?", hörte ich Lily hinter mir rufen. "Miss Prince, packen sie ein paar Sachen und begeben sie sich umgehend in mein Büro.", kaum hatte der Schulleiter zu ende gesprochen, schon war er auf dem Weg aus der großen Halle. Ich spürte Lilys Hände auf meinen Schultern und sah sie auch vor mir, doch ich nahm sie nicht wahr. Es war als wäre ich von einer Wattewolke umgeben. Ich sah die Eule meines Vaters, neben der die meiner Mutter saß. Die beiden sahen mich an und es war, als würden ihre Blicke sagen "Beeil dich". Ich schüttelte Lily ab und lief los.

Ich stoppte erst, als ich in meinen Schlafsaal stand. Dort griff ich mir meine Jacke und meine Tasche und drehte auf dem Absatz wieder um. Auf direktem Weg lief ich in Dumbledores Büro. "Ich habe bereits alles in die Wege geleitet.", mit einer einladenden Geste wies er auf den Kamin in der Ecke. "Danke Sir.", ich stieg in den Kamin und nahm nebenbei das Flohpulver.  Als die grünen Flammen an meinem Körper empor züngelten fiel mein Blick auf die sich öffnende Tür und auf meine Freunde, dann wurde ich in den Wirbelnden Strom gezogen, der mich zu meinen Eltern transportierte.

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Erst mal ein fettes Sorry ich hab es einfach nicht geschafft was zu veröffentlichen, zwischen den Feiertagen saß ich nur im Auto und bei allen Möglichen Verwandten und am 2.1. ging bei mir die Schule schon wieder los.
Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen.
Danke für eure Geduld,
Eure Lu

Der Mond über Hogwarts Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt