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"Du hättest ja mal eben bescheid sagen können, dass sie hier ist.", hörte ich Sirius schimpfen. Verärgert verzog ich das Gesicht, er zerstörte meinen friedlichen Traum. "Ich habe euch bescheid gesagt.", Lily war genervt. "Aber ein bisschen früher hätte nicht geschadet.", auch Remus klang als hätte er sich ziemlich aufgeregt. Anscheinend hatten die drei sich heftig gestritten. "Lasst mich in Ruhe schlafen.", murmelte ich und drehte mich um. "Cleo?", Lilys stimme war jetzt ganz nah. "Hmm..?", ich zog mir die Decke über den Kopf. "Prinzessin, du musst jetzt aufwachen, das Abendessen ist schon vorbei.", es hörte sich an, als wäre Sirius Stimme direkt an meinem Kopf. Er sprach ganz sanft, wie mit einem scheuen Tier. "Lässt mich in Ruhe, ich bin müde.", grummelte ich in meine Decke. "Wir haben dir was zu essen mitgebracht.", Remus Stimme kam vom Fußende. Ein leichter Duft von Tomatensuppe und frisch gebackenem Brot wehte unter die Decke. Langsam zog ich die Decke wieder runter. Ich hatte mit drei Leuten gerechnet, aber um mein Bett standen fünf Leute. James und Peter standen neben Remus. "Hallo.", sagte ich leise. "Hallo.", kam es von Lily zurück. "Was macht ihr denn hier?",fragte ich leise. "Wir wollten wissen wie es dir geht.", sagte Remus. Die fünf schauten mich fragend an. "Mir geht es gut. Bin nur müde." "Was ist überhaupt los gewesen? Du lässt den Brief von deiner Mutter fallen und verschwindest für eineinhalb Tage.", Sirius sah mich fragend an. "Lasst sie doch erst mal was essen.", sagte Lily zu den anderen. Ich lächelte sie dankbar an und sie schob mir das Tablett auf den Schoß.

Die Suppe war sehr lecker und danach fühlte ich mich schon etwas besser. Ich legte den Löffel beiseite und wischte den letzten Rest vom Teller. Als ich den Rest Brot runter geschluckt hatte sahen mich die anderen fragend an. Ich seufzte und schloss kurz die Augen. "Meine Eltern sind auf einer Erkundungsmission angegriffen worden. Mein Vater wurde dabei schwer verletzt. Aber jetzt ist er übern Berg. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, deswegen lieg ich hier.", soweit fasste ich das Geschehene kurz zusammen. "Das ist doch schön.", Lily lächelte. "Ich werde nachher schon wieder in meinen Schlafsaal gehen und morgen zum Unterricht kommen. Jetzt würde ich allerdings gerne noch etwas schlafen. Danke für das Essen.", ich lächelte einmal in die Runde. Meine Freunde verschwanden wieder und ich zog mir die Decke bis zur Nasenspitze hoch. Doch schlafen konnte ich nicht. Also stand ich auf, verabschiedete mich von Madam Pomfrey und verließ den Krankenflügel. Mein Weg führte mich direkt nach draußen und zu meiner Lieblingsstelle am See. Dort zog ich die Schuhe aus und krempelte meine Hose etwas hoch. Langsam watete ich ins Wasser und verharrte dort.

Ich wusste nicht, wie lange ich dort gestanden hatte, aber der Mond stand mittlerweile schon hoch am Himmel. "Ich wusste, dass ich hier finde.", Sirius tauchte in meinem Blickfeld auf. "Ich brauchte etwas frische Luft.", sagte ich und sah weiter auf das, sich leicht kräuselnde, Wasser. "Was genau ist wirklich passiert?", fragte Sirius sanft. Ich hatte keine Lust mich zu verstecken, also erzählte ich ihm alles. Von dem Leuchten, über die Sache mit dem Erfühlen, der Energieflüsse und der Heilung meines Vaters. Er sagte die ganze Zeit gar nichts, hörte mir nur zu. "Das ist sehr beeindruckend.", sagte er, als ich fertig war. "Aber das ging nur, weil ich einen Menschen getötet habe.", sagte ich. In mir tobte ein Zwiespalt aus Gefühlen. "Das war aber Notwehr.", sagte er. "Sehr grausame Notwehr.", entgegnete ich. "Jetzt sei nicht immer so negativ, du hast deinem Vater das Leben gerettet und auf einen weiteren Gefolgsmann Voldemorts können wir alle gut verzichten.", seine Stimme klang fest und er war sichtlich überzeugt von seiner Aussage. Ich klammerte mich an das Gefühl, ihm vertrauen zu können. Dass er die Wahrheit sagte. Dass das alles keine unnotwendige Grausamkeit war.

Wir standen noch eine Weil einfach so nebeneinander. "Wollen wir rein gehen, so langsam wird es etwas kalt?", fragte er. Ich nickte und folgte ihm in Richtung Schloss. Wir liefen einfach locker nebeneinander her, als er plötzlich meine Hand nahm und mich mit sich zog. "Ich weiß etwas richtig entspannendes.", sagte er, als er meinen fragenden Blick sah. Ich folgte ihm, bis er vor dem Vertrauensschülerbad stehen. "Warmes Wasser wirkt bei Erschöpfung wahre Wunder.", er zwinkerte mir zu und öffnete die Tür mit dem richtigen Passwort. Das wiederum brachte mich dazu skeptisch die Augenbrauen zu haben. War das sein Ernst, er wollte um diese Uhrzeit noch ein Bad nehmen? Es war sein Ernst. Denn er startete den Wasserzulauf und begann sich auszuziehen. Nur mit seiner Boxershorts bekleidet stieg er in das bunt schäumende Wasser. Ich schüttelte den Kopf und, verschloss die Tür hinter mir und zog mich bis auf meine Unterwäsche aus. Als mein Blick, auf den weißen Stoff fiel schüttelte ich den Kopf. Stattdessen öffnete ich ein Fenster und rief, per Aufrufzauber, Handtücher und meinen dunkelblauen Bikini. Das Handtuch ließ ich zwischen mir und Sirius in der Luft schweben und zog mich um. "Du hättest dich auch ruhig einfach so zu mir gesellen können.", er grinste und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. Ich ließ das so stehen und stieg ins das warme Wasser. Das Wasser schwappte an meinen Oberkörper, als ich mich hin setzte. "Das ist doch viel besser, als das kalte Seewasser.", sagte Sirius und schloss genießerisch die Augen. "Mich stört die Kälte nicht, aber es ist wirklich angenehm." Ich rutschte ins Wasser und genoss es, wie die Wärme meinen Körper einhüllte. Kurz erschrak ich, als zwei Hände meine Fußgelenke umfassten, entspannte mich wieder.

Ich wurde durch das Wasser gezogen. Als ich den Kopf aus dem Wasser steckte und mich aufrichtete saß ich quasi auf Sirius Schoß. "Hast du nicht jemand anderes, mit dem du Körperkontakt haben kannst?", fragte ich ihn ruhig. "Niemanden, mit dem es so aufregend ist.", er zwinkerte mir zu und senkte seinen Mund auf meinen Hals. Einen Arm hatte er um meinen Rücken Geschlungen und die andere Hand lag in meinem Nacken. "Sirius, was wird das, wenn du fertig bist?", fragte ich ihn gelangweilt. Ich wollte nicht zeigen, das seine Lippen eine Kribbelnde Spur auf meiner Haut hinterließen. "Vielleicht etwas Spaß für uns beide und etwas Entspannung. Ich glaube das haben wir beide nötig.", er grinste mich schief an. "Ich bin entspannt und hast du nicht eines deiner Betthäschen, das du einbestellen kannst?", ich zog wieder eine Augenbraue hoch. "Die sind alle langweilig, du bist aufregend und anziehend und du machst mich verrückt.", seine Stimme wurde tiefer und ein betörender, brummender Unterton Schlich sich ein. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gesagt, er hätte Sirenenblut in den Adern. "Deine Energie ist verlockend, aber ich will nicht über dich herfallen.", sagte ich und drückte mich sanft von ihm ab. "Du kannst gerne über mich herfallen.", er zog mich wieder an sich. "Du weißt wie ich das meine.", fuhr ich ihn leicht genervt an. "Ich weiß Prinzessin, aber ich will dich. Schon seit einer ganzen Weile und ich werde nicht aufgeben.", er grinste mich an. Innerlich stöhnte ich auf. Wie sollte ich diesem Mann nur widerstehen. Anscheinend bemerkte er meinen inneren Zwiespalt, denn er nutzte meine kurze Sprachlosigkeit um mich zu küssen. Es war ein sanfter Kuss, wie ein Federhauch. Die ganze Situation überforderte mich und ich fing an zu weinen. Es war mir peinlich und ich löste mich von ihm. "Hey Prinzessin, alles gut, wir müssen nichts überstürzen.", er zog mich in eine Umarmung und küsste mich auf den Kopf. "Es wird niemals so weit kommen.", sagte ich leise. "Ich gebe nicht auf.", sagte er und gab mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und einen auf die Stirn.

Ich sah ihm in seine sturmgrauen Augen, warum wirkte er nur so anziehend auf mich? "Wir sollten langsam schlafen gehen. Es ist schon spät.", sagte ich leise. "Ja das sollten wir wohl.", sagte er, hielt aber meinen Blick fest. "Kommst du mit zu mir?", fragte er. "Nein, das können wir nicht machen,.", sagte ich ernst, konnte mir aber ein Lächeln nicht verkneifen. "Na gut, aber ich werde nicht ewig auf dich in meinem Bett verzichten.", er ließ mich los und gemeinsam verließen wir das Wasser.

Als sich unsere Wege teilten umarmte er mich kurz zum Abschied. Ich lief zum Ravenclawturm. Es war dunkel im Schloss, da die Nacht sehr bewölkt war. Und es war leise. Meine Schritte hallten laut von den Wänden wieder. Als ich ein klacken hörte, blieb ich stehen und sah mich leicht verunsichert um. Wer sollte um diese Zeit noch unterwegs sein, außer mir? Ich schüttelte den Kopf und ging in zu meinem Turm und in meinen Schlafsaal. Dort zog ich mir die Klamotten aus, die ich jetzt schon fast zwei Tage trug, machte mich bettfertig und kuschelte mich unter die Decke. Der Abend mit Sirius war verwirrend gewesen. Er kümmerte sich um mich, wollte mir aber gleichzeitig an die Wäsche. Ich verstand das einfach nicht. Vielleicht würde ich es ja irgendwann verstehen. Mit diesem Gedanken schloss ich die Augen und schlief ein.

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Hey ihr (:
Endlich gibt es wieder ein neues Kapitel, hat ja auch gedauert.
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Hab euch lieb
Eure Lu

Der Mond über Hogwarts Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt