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"Was habt ihr für die Ferien so geplant?", fragte mein Vater. "Ich werde für ein paar Wochen nach Frankreich fahren und dort Urlaub bei zwei Freundinnen aus Beauxbatons machen und dann werde ich noch einen Woche bei einer Freundin aus Hogwarts verbringen, das heißt, dass ich wohl fast die ganzen Ferien unterwegs sein werde.", sagte Jessy. "Na dann hast du ja ordentlich was vor.", sagte meine Mom, bevor sie sich ein Stückchen Fisch in den Mund steckte. "Ich werde nächste Woche abreisen, wäre schön, wenn mich jemand zum Bahnhof bringen könnte.", sie sah meine Eltern fragend an. "Cleo könnte dich doch hin bringen.", schlug mein Dad vor. "Aber ich bin noch nie so weit appariert, immer nur in der Schule ein paar Meter im Unterricht.", sagte ich unsicher. "Dann kannst du ja noch eine ganze Weile üben, das hättest du schon die ganze Zeit tun sollen, in deinem Alter habe ich nichts anderes getan, als zu appretieren, aber das sieht dir ähnlich, du hast ja auch mal wieder deinen Geburtstag vergessen.", sagte mein Vater grinsend und verwuschelte mir, von seinem Platz, mir gegenüber, die Haare. Ich verzog genervt das Gesicht und wandte mich wieder meinem Kartoffelbrei zu. Mein Dad brach in Gelächter aus. "Na gut, ich geb mein bestes.", sagte ich zähneknirschend. "Du schaffst das schon.", meine Mom, die neben mir saß, legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter.

Das restliche Essen verlief ereignislos. Wir räumten das Geschirr ins Waschbecken und meine Mutter verhexte Schwamm und Bürste so, dass sie begannen das Geschirr zu spülen. Ich ging in mein Zimmer und stellte mich in die Mitte meines Teppichs. Dann befreite ich meine Gedanken von allen unnützen Gedanken, fokussierte mein Ziel auf der anderen Seite des Raums und drehte mich um die eigene Achse. Es passierte nichts. Frustriert holte ich tief Luft und versuchte es erneut. Ein Gefühl, als würde ich in einen engen Schlauch gequetscht überkam mich. Kurze Zeit später ließ das Gefühl nach und ich blickte auf den Punkt, auf dem ich zuvor gestanden hatte. Nachdem ich einige Male erfolgreich durch mein Zimmer appariert war versuchte ich es im ganzen Haus. Was irgendwann auch ohne Probleme klappte. Einmal musste ich nach meiner Mom rufen, weil ich nach dem Apparieren einen paar Schnitte in meinem linken Unterarm hatte. Erschöpft vom ganzen Zauber, fiel ich schließlich in mein Bett und in einen traumlosen Schlaf.

Am nächsten morgen tat mir jeder Muskel weh. Ich hatte keine Lust aufzustehen, also drehte ich mich noch einmal um und schloss die Augen, doch ich konnte einfach nicht mehr einschlafen. Genervt schlug ich nach einigen erfolglosen Versuchen, wieder ins Länder der Träume zu gelangen die Bettdecke zurück und quälte mich aus dem Bett. Ich rief mir, mit meinem Zauberstab ein Paar Plüschsocken und tapste nach unten. "Na Süße, heute morgen kein apparieren?", fragte mich meine Mom, als ich mich an den Küchentisch fallen ließ. "Mir tut einfach alles weh.", sagte ich und schenkte mir einen Kakao ein. Die wärme, die durch die Tasse strahlte breitete sich wohnlich in meinen Händen aus. "Dann solltest du ein warmes Bad nehmen und ich weiß den perfekten Platz dafür.", sie lächelte verschwörerisch. Ich schaffte es nicht einmal fragend die Augenbraue hoch zu ziehen. Als ich meinen Kakao ausgetrunken hatte stand ich auf. "Und wo ist dieser Platz?" "Komm.", sie bedeutete mir, ihr zu folgen. Sie ging auf die Treppe zu, doch anstatt nach oben zu gehen ging sie unter die Treppe und klopfte nacheinander an fünf Steine der Außenmauer. "Wie in der Winkelgasse.", sagte ich leise und staunte nicht schlecht, als nicht die Wand, sondern der Boden anfing sich zu verändern. Es entstand eine Öffnung, die den Blick auf eine in den Felsen gehauene, von Fackeln beleuchtete, Wendeltreppe frei gab. Ich folgte meiner Mutter hinab, hinter uns schloss sich der Boden wieder. Nach zwei Umdrehungen der Treppe öffnete sich ein kurzer Gang, der in den Felsen gehauen war. "Was ist dort?", fragte ich meine Mutter. "Die Neumondzellen.", beantwortete meine Mutter die Antwort sachlich. "Da du jetzt eine absolute Mondfinsternis mitgemacht hast, wirst du mit mir zusammen, bei Neumond hier unten die Nacht verbringen.", erklärte sie weiter. Kurz sah ich einen goldenen Schimmer, doch ich folgte ihr weiter. "Was ist mir Jessy?", fragte ich. "Sie hat sich in dieser Nacht nicht verwandelt, deswegen ist sie nicht so stark betroffen wie wir. Außerdem ist ihr Blut nicht so mächtig wie das unsere. Da unsere Väter Magier waren und ihrer und der ihrer Mutter, kein magisches Blut hatten." "Kurz überlegte ich, wie Großmutter das zugelassen hatte, aber anscheinend verloren auch die perfektesten Sirenen mal die Kontrolle. Drei weitere Umdrehungen später endete die Treppe und wir traten in eine Höhle. Zu unserer rechten schwappte das Meerwasser in zwei Metern tiefe an den Felsen. Aus einem schmalen Bach floss Wasser ins Meer. Der Bach hatte den Uhrsprung in einem nur bedingt sichtbaren Becken, da dieses von dichtem Dunst verdeckt war. "Eine heiße Quelle?", staunend lief ich die kurze Strecke auf das Becken zu und hielt eine Hand hinein. "Ja das Becken ist angenehm warm und groß. Die Höhle nimmt etwa ein Drittel, dieser Hälfte der Insel ein, was das Fundament in kleinster Weise weniger stabil werden lässt. Der Zugang zum Meer ist außerdem unter Wasser, was es für uns einfacher macht, ihn durch Zauber zu schützen." Die Insel entpuppte sich immer mehr als Festung.

Die ganze Höhle war in den goldenen Glanz der Fackeln getaucht. "Entsann dich gut meine Kleine, wenn du das gleiche Klopfmuster drei Steine rechts von der letzten Fackel wieder anwendest, öffnet sich der Boden wieder.", damit verschwand meine Mutter wieder und ließ mich allein. Ich streifte meine Klamotten ab und stieg in das warme Wasser. Es war Entspannung pur. Ich wusste gar nicht wie lange ich mich dort durchs Wasser treiben ließ, aber als ich die Treppen wieder erklommen hatte und in den Wohnbereich unseres Hauses kam, stand die Sonne auf der anderen Seite des Horizonts.

Mein Weg führte mich in mein Zimmer, wo ich mir einen Bogen Pergament griff und anfing einen Brief zu schreiben.

Lieber Remus,
Ich werde nächste Woche Montag nach London kommen, vielleicht könnten wir zusammen in die Winkelgasse gehen und dort ein wenig Zeit miteinander verbringen?
Liebste Grüße Cleo

Ich rollte das Papier zusammen, verschloss es mit einem einfachen Band und nachdem ich noch einen Zauber ausgesprochen hatte, der das Papier wasserabweisend machte, schickte ich Glow in die aufziehende Nacht hinaus.

Die Antwort kam am nächsten Abend.

Liebe Cleo,
Ich würde mich sehr über ein Treffe mit dir freuen. Ich werde zur Mittagszeit im Tropfenden Kessel auf dich warten.
Ich freu mich,
Remus

Lächelnd strich ich das Pergament glatt. Glow bekam einen extra Eulenkeks, dann ging ich hinunter zum Abendessen.

"Wie geht es mit dem Apparieren voran?", fragte mein Vater, als wir alle etwas zu essen auf unseren Tellern hatten. "Sehr gut, ich kann jetzt ohne Probleme in die nächste Stadt apparieren. Ich werde also mit London keine Probleme haben. Wenn ich Jessy abgeliefert habe, werde ich mich noch mit Remus in der Winkelgasse treffen, ich komme dann Abends nach Hause.", erklärte ich meinen Plan für den nächsten Tag. "Das klingt doch sehr gut.", sagte mein Dad und ich könne das stolze Lächeln auf seinem Gesicht nicht übersehen. "Aber seid vorsichtig, überall sind Todesser. Bis jetzt beschränken sich ihre Angriffe auf die Abend- und Nachtstunden, aber man kann nie wissen. Vor allem wir Mischwesen müssen aufpassen, sie sind hinter uns her, wie hinter Muggelstämmigen.", ermahnte mich meine Mutter. "Ja ich werde Jessy bis zum Zug bringen und dann werde ich auf direktem Weg in den Tropfenden Kessel weiter reisen.", versprach ich. "Ich vertraue dir vollkommen, das Problem ist nur, das dein Gesicht nicht unbekannt ist, in der magischen Welt, vor allem nicht wenn es um Mitglieder der Reinblüterfamilien geht." "Ich weiß Mom, ich werde vorsichtig sein.", versprach ich erneut. Sie nickte. Das restliche Essen verlief schweigend.

Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer und auf dem direkten Weg in meinen Kleiderschrank. Ich wusste nicht, was ich anziehen sollte und das machte mich nervös. Schließlich entschied ich mich für ein blaues Kleid aus leichter Baumwolle. Dazu eine leichte schwarze Jacke und schwarze flache Schuhe. Meine Handtasche legte ich dazu, dann ging ich ins Bett. Es fiel mir schwer einzuschlafen, da ich höllisch aufgeregt war wegen des nächsten Tages. Nicht nur, das ich das erst mal SeitanSeit apparieren würde, sondern auch die Entfernung war etwas neues, mal ganz davon zu schweigen, dass das Treffen am morgigen Tag Remus und mein erstes offizielles Date war. Nachdem ich mich einige Zeit von einer Seite auf die andere Gewälzt hatte schlief ich schließlich ein und fiel ich einen unruhigen Schlaf, aus dem ich nicht wirklich erholt aufwachen würde.

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So ihr Lieben,
Ich weiß, es ist ewig her, das ich geupdated habe, aber ich habe es einfach nicht geschafft, die Ausbildung macht es mir schon fast unmöglich durch zu schlafen, geschweige denn meine Freunde zu sehen, da bleibt nicht viel Zeit zum schreiben, aber ich hab mich jetzt ran gesetzt um euch wenigstens etwas Neues zu lesen zu geben.
Ich hoffe ihr habt verständnis, ich versuche mir die Zeit zum schreiben zu nehmen, aber es klappt leider nicht immer.
Hab euch alle lieb,
Eure Lu

Der Mond über Hogwarts Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt