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Sobald ich wieder Boden unter den Füßen hatte lief ich los. Mein weg führte mich auf direktem Weg in die vierte Etage. "Mom.", ich sah meine Mutter an einem Bett sitzen und lief auf sie zu. Bei ihrem Anblick kamen mir die Tränen. Ihre sonst so glänzenden Haare waren zerzaust und glanzlos, sie hatte tiefe, dunkle Ringe unter den Augen und ihr Blick war müde. Unter einer dicken Decke regte ein grauer klumpen heraus, der auf dem Kopfkissen lag. "Dad?" Ich fiel auf die Knie, neben dem Stuhl meiner Mutter und erneut rollte ein Schwall Tränen über meine Wangen. Ich schlang die Arme um meine Mutter und weinte. Meine Mom strich träge mit einer Hand über meinen Rücken, während die Andere die Hand meines Vaters hielt.

"Wir müssen doch irgendwas tun.", sagte ich leise, als ich mich beruhigt hatte. "Ich weiß nicht was, ich habe keinen Zugriff auf meine vollen Kräfte und selbst wenn ich sie hätte, wären sie nicht stark genug.", eine einzelne Träne lief über die spröde Haut. "Was ist eigentlich genau passiert?", fragte ich. "Wir waren auf einer Erkundungsmisson und wollten ein Versteck der Todesser auskundschaften, aber dort waren mehr Todesser als erwartet. Wir hatten einen jungen Auroren dabei, ich habe ihn los geschickt, um Hilfe zu holen, als wir angegriffen wurden. Wir haben uns verteidigt und als dein Dad von einem Fluch getroffen wurde konnte ich grade noch so mit ihm Disapparieren.", erzählte sie. Die Todesser wuchsen wirklich wie Giftpilze aus der Erde und sie wurden immer mehr. "Du solltest mal was essen, ich bleibe so lange hier bei ihm.", sagte ich nach einer ganzen Weile zu meiner Mutter.

"Bist du dir sicher?", fragte sie mich. "Ja ich sag dir bescheid, wenn sich irgendwas verändern sollte.", ich versuchte ein kleines Lächeln. "Na gut mein Schatz, ich bin aber gleich wieder da.", sich küsste mich auf die Stirn und stand auf. Ich nahm ihren Platz ein und hielt die Hand meines Vaters. Nach einiger Zeit kam meine Mutter wieder, sie hatte ihre Haare in Ordnung gebracht und hatte vier Sandwiches und zwei Flaschen Wasser dabei. "Hier iss du auch was, das ist wichtig.", sie reichte mir ein Sandwich mit Schinken und Ei. Als mein Magen bestätigend anfing zu knurren, öffnete ich die Verpackung und biss in das Sandwich. Es war überraschend lecker, weswegen ich es auch ziemlich schnell aufgegessen hatte.

Draußen wurde es langsam dunkel, während wir immer noch an dem Bett meines Vaters saßen. Das Zimmer wurde nur schwach beleuchtet und so langsam über kam mich eine unüberwindbare Müdigkeit. Ich legte den Kopf, neben meinen Dad auf die Matratze und schloss die Augen.

"Cleo wach auf!", hörte ich meine Mom, die aufgeregt an meinen Schultern rüttelte. Ich öffnete die Augen und sah sie verwirrt an. Das Zimmer war von einem silbrigen Licht erhellt. Verwundert sah ich mich um. Mein Blick fiel auf den Vollmond, dessen Lichtstrahlen, direkt auf meinen Körper trafen. Erschrocken sprang ich von meinem Stuhl auf. Meine Hände leuchteten. Das silbrige Licht, das meinen Körper sonst, manchmal während des Vollmondes umgab, schien aus meinem Inneren zu kommen und es war heller als sonst. "Cleo, was ist passiert?", fragte meine Mutter geschockt. "Das muss wegen dem Todesser sein, den ich bei dem Angriff auf Hogmeade getötet habe.", meine Stimme zitterte. "Du warst dabei?", fragte meine Mutter erschrocken. "Ja ich und ein paar Freunde.", sagte ich, immer noch vollkommen auf meine leuchtenden Hände fixiert. "Ich habe davon gehört, aber ich hatte gehofft, dass du nicht darin verwickelt warst." "Ich glaube Dumbledore hat sich um den Todesser gekümmert, sonst hätte die ganze Welt erfahren, dass in Hogwarts etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.", sagte ich, während ich zu dem Spiegel im Badbereich des Zimmers zuging und sah, das mein Gesicht ebenfalls leuchtete und mein Hals und auch durch meine Bluse war das Leuchten zu sehen. Ich sah den Blick von meiner Mutter im Spiegel und in mir flammte eine Idee auf. Ich ging zum Bett meines Vater und zog seine Decke ein Stück zurück. Dann legte ich meine Hände auf seine Brust, direkt über sein Herz. Doch es passierte nichts. Ich spürte lediglich sein Herz leicht, unter meinen Händen, schlagen. Enttäuscht setzte ich mich wieder hin und starrte auf meine Hände.

Der Mond über Hogwarts Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt