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Völlig verschwitzt wachte ich am nächsten morgen auf. Mein Herz schlug so schnell, dass ich meinte, es müsste mir gleich aus der Brust springen. Ein Anflug von Angst breitete sich wie eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper aus. Das Grauen aus meinem Traum huschte wie ein Windhauch durchs Zimmer und hinterließ einen faden Geschmack auf meiner Zunge. Ich schüttelte den Kopf, und damit die Angst ab. Dann schlug ich meine Bettdecke zurück und rutschte zum Fußende des Bettes um aufzustehen. Mein Rücken war total verspannt und als ich mich Strecke knackte meine Wirbelsäule so laut, dass ich meinte, man müsste es bis Hogwarts hören. Nach einer heißen Dusche fühlte ich mich schon wesentlich besser und ging mit einem nervösen kribbeln im Bauch nach unten zum Frühstück.

"Hast du schon alle deine Sachen zusammen gepackt?", fragte ich Jessy während des Frühstücks. "Ja es steht alles in meinem Zimmer bereit.", sagte sie lächelnd. "Dann können wir ja gleich los.", sagte ich und steckte mir meinen letzten Löffel Müsli in den Mund. "Dann lass uns los.", sagte ich, als ich den Rest meines Frühstücks mit meinem Rest Orangensaft runter gespült hatte.

Jessys Zimmer war ein Mädchentraum in Rosa. Auf ihrem Bett lagen zwei große Reisetaschen und ihre Handtasche. Ich zauberte sie kleine Jessy steckte sie in die Hosentasche ihrer Hotpants. "Dann könne wir ja los.", sagte sie und zog ihre kurzärmlige, rosa Bluse glatt. Auf dem weg nach unten nahm ich meine Tasche, die ich auf dem Treppenabsatz stehen gelassen hatte. "Dann lass uns gehen.", sagte ich und atmete einmal tief durch, um meine Nervosität zu vertreiben. "Passt auf euch auf Kinder.", sagte mein Vater und meine Mutter nahm uns beide noch einmal in den Arm.

Der Weg über die Brücke war immer noch befremdlich und als wir durch die Befestigungspfosten auf dem Festland getreten waren und uns noch einmal umdrehten, war das Haus, samt Insel und Brücke verschwunden. "Na dann auf nach London." Ich nahm ihre Hand und schloss die Augen. In meinem Kopf formte sich das Bild von einer Gasse am Bahnhof Kings Cross. Dann drehten wir uns um die eigene Achse und wurden in einen engen Schlauch gesogen. Fest umklammerte ich Jessys Hand und behielt mein Ziel fest vor meinem inneren Auge. Als das beklemmende Gefühl nachließ öffnete ich vorsichtig die Augen. "Alles noch dran fragte ich vorsichtig und kontrollierte, ob mein Körper noch intakt war. "Ja alles bestens.", Jessy strahlte mich an.

Nachdem ich meine Cousine in den Zug nach Paris gesetzt hatte, machte ich mich auf den Weg in die Winkelgasse. Dort angekommen, musste ich mich durch die vielen Menschen drängen, um überhaupt vorwärts zu kommen. "Dann viel Spaß, bei deinem Date." Gelächter schallte mir entgegen, und ich begann mich leicht unwohl zu fühlen. Als ich Remus erblickte, sah ich grade zwei Dunkle Haarschöpfe in der Menge verschwinden. "Hallo Remus.", sprach ich den braunhaarigen Jungen an, der mit dem Rücken zu mir stand. Er zuckte zusammen. Dann drehte er sich um. "Hallo Cleo.", sagte er als er mich erkannte und lächelte. Dann kam er die letzten Schritte auf mich zu und zog mich in eine enge Umarmung. Ich war zuerst wie erstarrt, doch schlang dann meinerseits die Arme um ihn.

Zusammen gingen wir in ein kleines Eiscafé, wie wir uns beide eine Portion Eis bestellten. Remus aß zwei Kugeln Schokolade und ich eine Erdbeere und eine Vanille. "Wie bist du eigentlich hier her gekommen?", fragte Remus mich nach einer Weile, in der wir nur still unser Eis gegessen hatten. "Ich bin mit Jessy nach Kings Cross appariert und dann in die Winkelgasse.", sagte ich und steckte mir noch einen Löffel Eis in den Mund. "Bist du denn schon Volljährig? Du hast mir gar nicht erzählt, dass du Geburtstag Hattest." "Ich bin schon einige Monate 17, ich habe ihn aber selbst vergessen, er war für mich nie relevant.", sagte ich. Es war die Wahrheit, er hatte mir vielleicht in meiner Kindheit mal was bedeutet, aber genau wie ich, war er unwichtig geworden. "Aber es ist dein siebzehnter Geburtstag.", sagte Remus fassungslos. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte das Gefühl, er wollte etwas sagen, aber er tat es nicht. Schweigend aßen wir unser Eis. "Ich bin später noch mit den Jungs verabredet, möchtest du mit?", fragte Remus nach einer Zeit vorsichtig. "Warum nicht, zuhause warten nur meine Bücher auf mich.", sagte ich und schenkte ihm ein Lächeln. Sein Lächeln wirkte fast erleichtert.

Hand in Hand liefen wir durch die Winkelgasse. Es war ein komisches Gefühl und ich zog automatisch den Kopf ein, damit mich niemand bemerkte. "Hey Remus.", begrüßte Sirius seinen Freund. Für mich hatte er nur einen kurzen Blick übrig. Ich fühlte mich unbehaglich. "Das war vielleicht doch keine so gute Idee. Ich gehe besser.", sagte, ich noch bevor James den Mund aufgemacht hatte. Ich reckte mich und gab Remus einen Kuss auf die Wange. Dan drehte ich mich um und lief zügig davon.

Zuhause in meinem Zimmer lief ich auf und ab. Der Tag beschäftigte mich. Er war nicht gut verlaufen, Remus und ich hatten kaum miteinander geredet und das Zusammentreffen mit seinen Freunden war auch nicht gut verlaufen. Irgendwann protestierten meine Muskeln und ich ließ mich auf mein Bett fallen. Müde rieb ich mir durchs Gesicht und erschreckte, als meine Hand etwas feuchtes berührte. Ich wischte sie wütend weg. Frustriert ließ ich mich zurück fallen und stieß prompt mit dem Kopf geben die Wand, ich hatte zu schräg auf dem Bett gesessen.

Fluchend stand ich auf und tigerte auf und ab. Meine Emotionen fuhren Achterbahn und ich bekam sie nicht mehr richtig unter Kontrolle. Draußen klatschte der Regen an die Fensterscheiben und machte mich zusätzlich nervös. Ich warf dir Hände frustriert in die Luft und en kurzer Schrei kam über meine Lippen. Ich lief ins Bad und machte das Wasser in der Dusche an, dann schleuderte ich meine Klamotten in die Ecke und stieg unter den heißen Wasserstrahl. Das Wasser beruhigte mich etwas. Aber die ganze Situation ließ mich nicht los. In einen dicken Pullover, eine kuschelige Jogginghose und Plüschsocken eingekuschelt setzte ich mich an meinen Schreibtisch und fing an meine Schulbücher durch zu arbeiten.

Ein klopfen am Fenster riss mich aus meinen Gedanken. Ich war grade damit beschäftigt nochmal alle Zaubertränke des vergangenen Jahres durchzugehen. Ich stand auf und öffnete meine Balkontür. Eine klitschnasse Eule landete auf Glows Sitzstange, weswegen meine kleine Eule erschrocken auf meinen Schreibtischen flatterte und entrüstet schuhute. Die schwarze Eule schüttelte ihr Gefieder und auf meinem Boden bildete sich eine Pfütze. Ich nahm meinen Zauberstab und trocknete zuerst die Eule und dann meinen Fußboden. Die nun trockene schwarze Adlereule reckte mir ihren Fuß entgegen. Ich nahm das Stück Pergament und entfaltete es.

Liebe Cleo,
Es tut mir leid, dass der Tag heute nicht so schön war.
Ich hoffe, du bist gut nach Hause gekommen, vielleicht können wir das ja an einem anderen Tag wiederholen.
Ich habe zwar in den nächsten Tagen keine Zeit, aber nächste Woche könnten wir uns nochmal treffen. Ich würde mich freuen.
Liebste Grüße Remus.

Ein kleines Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Er war einfach einer der liebenswürdigsten Menschen, die ich kannte und das trotz seines Schicksals. Die Eule hatte ihren Kopf unter den Flügel gelegt, so als wollte sie mir sagen, dass sie keine Feder mehr nach draußen bewegen würde, was ich bei dem Sturm, der draußen herrschte, absolut verstehen konnte.  Glow flatterte in den Dachstuhl und machte es sich auf einem der Querbalken gemütlich, als sie merkte, dass sie heute nicht auf ihrem Platz schlafen würde.

Ich  setzte mich an meinen Schreibtisch und arbeitete noch ein paar Zaubertränke durch, bevor ich so müde war, dass ich kurz auf meinen Notizen einschlief. Ich schleppte mich ins Bett und schlief ein, noch bevor ich komplett unter der Decke lag.

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Hey ihr Lieben,
Es tut mir leid, dass es so ewig gedauert hat und dass das Kapitel nur so kurz ist.
Ich geb mir mühe alles unter einen Hut zu bekommen, aber es klappt alles nicht so hundert prozentig.
Bitte seid nicht zu böse  und habt etwas Geduld mit mir.
Ich danke euch für euer Verständnis.
Hab euch lieb
Lu

Der Mond über Hogwarts Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt