19

1.9K 117 13
                                    

Hier ein extra langes Spezialkapitel (: Viel Spaß

-------------------------------

Hinter der Tür tauchte ein Raum auf, der wie eine kleine Wohnung aussah. Vor einem Kamin war stand ein gemütlich aussehendes Sofa. Links vom Sofa war eine große Glastür, die auf einen Balkon führte. Rechts stand ein Raumteiler, hinter dem das Fußteil eines großen Bettes hervor ragte. In der Ecke zu meiner Rechten war eine weitere kleinere Tür. Ich vermutete, dass sich dort das Bad befand. "Was ist das für ein Raum?", die Ravenclaw in mir, wollte wie immer alles wissen. "Der Raum der wünsche.", Sirius lächelte friedlich, er schien sich wohl zu fühlen. "Bringst du hier alle deine Mädchen hin?", fragte ich ihn trocken. "Nein hier bringe ich nie jemanden hin, weil das mein Ort ist, an den ich mich zurück ziehe, wenn ich meine Ruhe haben will.", unterschwellig merkte ich dass er mühe hatte ruhig zu bleiben, aber es interessierte mich nicht wirklich. Ich ging in den Raum und öffnete die Balkontür. Draußen war es angenehm kühl. Ich schloss die Augen und stützte mich auf das Geländer. Das Gefühl der Beklemmung ließ langsam nach. Stattdessen kam das Gefühl des Schmutzig seins stellte sich wieder ein. Ich lief zurück nach drinnen und durch die Tür in der Ecke und ins Bad. Ich zog den Bademantel aus und stellte mich unter die Dusche und begann mich abzuschrubben. "Cleo, hör auf, du blutest schon.", Sirius nahm mit meine Fingerbürste ab. "Lass mich, ich muss das abwaschen!", fauchte ich ihn an. Ich begann mit meinen Händen weiter zu schrubben. "Hör auf damit.", Sirius hielt meine Hände mit einer Hand fest und zwang mich ihn anzusehen. Er holte mich in die reale Welt zurück und wieder liefen mir die Tränen über die Wangen. Zusammen standen wir unter dem prasselnden Wasser. Ich stand zitternd an ihn gelehnt und er hielt mich fest.

Als ich fertig geweint hatte, fühlte ich mich leer und ausgelaugt. Ich lehnte immer noch gegen ihn und verschwand ich meiner eigenen Welt. Ich bekam nicht mehr mit, wie Sirius mit mir sprach, schweige denn mich hoch hob und mich ins Bett trug.  Dort deckte er mich zu und wickelte meine Haar in ein Handtuch. Ich starrte die ganze Zeit vor mich hin, bis ich irgendwann einschlief.

Sirius Sicht:
Als ich in den Raum der Wünsche zurück kehrte hatte sich nich viel verändert. Nur mein T-Shirt und meine Boxershorts, die ich für Cleo bereitgelegt hatte waren verschwunden. Sie war wach und starrte ausdruckslos aus dem Fenster. "Es gibt Frühstück.", sagte ich und stellte das Tablett neben ihr auf die Matratze. "Ich hab keinen Hunger.", ihre Stimme klang tonlos und sie bewegte sich keinen Millimeter. "Du musst was essen. Du hast gestern schon kein Mittag und kein Abendbrot gegessen.", sagte ich sanft. Sie musste wieder auf die Beine kommen. Sie wirkte, als wäre sie in ihrem eigenen Körper gefangen. Ich setze mich vorsichtig neben sie und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie zeigte keinerlei Reaktion, als wäre sie ganz weit weg.

Stundenlang lag sie einfach so da, bewegte sich nicht und starrte einfach nur aus dem Fenster. "Ich werde jetzt zum Abendessen gehen, danach komme ich aber wieder.", ich berührte sie noch einmal kurz an der Schulter, doch wieder zeigte sie keine Reaktion, als wäre sie über den Tag erstarrt.

Auf dem Weg in die große Halle erschien immer wieder das Bild vor meinen Augen, wie sie so verängstigt da gestanden hatte, dieser grobe Klumpen Schlangendreck über ihr. Es schüttelte mich. Niemand dürfte einer Frau so etwas antun, schon gar nicht ihr. Sie war sowieso schon so zerbrechlich, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Sie hielt sich für ein Monster, doch im Inneren war sie noch ein kleines, unschuldiges Mädchen, das man beschützen musste. Ich fühlte mich für sie verantwortlich und das machte die ganze Sache nicht einfacher. Remus hatte mir schon gefühlt tausende Vorträge darüber gehalten, dass ich nicht mit ihr spielen sollte. Genau wie bei mir rief sie bei ihm, seinen Beschützerinstinkt wach. Ich hatte es schade gefunden, als die beiden sich getrennt hatten, denn nun würde sie ihn nie mehr so dicht an sich heran lassen, dass er sie wirklich beschützen konnte und dabei hätten sie so perfekt zusammen gepasst. Ich verfluchte meinen Freund innerlich dafür, dass er seinen Fluch nicht endlich akzeptierte, denn daran war es gescheitert. Sie er hatte mir und den anderen erzählt, was passiert war. Ich war schon etwas neidisch, mir würde sie sich wahrscheinlich niemals so hingeben. Mit diesen Gedanken im Kopf betrat ich die große Halle und setzte mich zu meinen Freunden. Mein bester Freund klebte an seiner Freundin. Seit die beiden zusammen waren, sah man sie kaum noch getrennt und Prongs war so glücklich, wie noch nie. "Wie geht es ihr?", fragte Remus leise. Die anderen wandten sofort ihre Aufmerksamkeit auf mich. "Nicht gut. Sie befindet sich in einer Art Schockstarre. Ich habe keine Ahnung, wie ich an sie ran kommen soll. Sie will nichts essen und seit heute Vormittag starrt sie nur noch aus dem Fenster und bewegt hat sie sich seit dem auch nicht mehr." Keiner der Anderen sagte darauf hin ein Wort. "Wir sollten ihr etwas Zeit lassen, immerhin ist es grade gestern passiert. Sie muss das erst mal verarbeiten.", schlug Lily vor. Vielleicht hatte sie recht.

Der Mond über Hogwarts Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt