~14~ Der Schlüssel

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William Turner's P.o.V.

Es gewitterte gewaltig, die ganze Crew befand sich an Deck um die Segel einzuholen. „Mr. Turner.....an die Taue!", rief Captain Davy Jones. Sofort wollte ich seinen Befehl befolgen, wurde aber durch einige Crew-Mitglieder daran gehindert, sodass er sich schließlich selbst darum kümmern musste. „Weg da", rief er ungehalten und schubste mich grob zur Seite. Prompt ließ ich das Seil, an dem die Kanone befestigt war, los und diese rauschte augenblicklich zu Boden. „Das kann doch nicht wahr sein! Mr. Turner!", schrie der Captain und forderte mich dazu auf, ihm den Rücken zuzuwenden. Der Bootsmann nahm gerade eine mit Algen bewachsene Peitsche in die Hand, als er aufgehalten wurde.
„Stopp! Das ist mein Sohn!", schrie ein Mann und ich schaute ihn stirnrunzelnd an. „Er ist mein Sohn!", murmelte er noch einmal, doch Davy Jones hatte bereits einen neuen teuflischen Plan. Er drückte meinem sogenannten "Vater" die Peitsche in die Hand und verlangte von ihm, dass er mir fünf Peitschenhiebe verpassen solle. Dieser weigerte sich zwar zunächst, als der Captain die Peitsche daraufhin dem Bootsmann hinhielt, nahm er sie widerwillig und peitschte mir damit den Rücken aus. Der Schmerz war unerträglich! Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten und als es endlich zu Ende war, wurde ich vom Bootsmann einfach die nasse Treppe hinunter geschubst. Dort blieb ich unter wahnsinnigen Schmerzen liegen.
Irgendwann zog mich jemand auf die Beine und ich sah, dass es mein "Vater" war. Unsicher wich ich vor ihm zurück. Einen Vater hatte ich mir so nicht vorgestellt. „Was willst du von mir?", fragte ich ihn kalt und richtete mich langsam auf. „Will....ich habe das doch nur zu deinem Schutz getan", meinte er traurig und sah mich dabei flehend an. „Ja natürlich...jeder Vater würde seinen Sohn zu seinem Wohle auspeitschen!", sagte ich ironisch und ging, ohne ihn weiter zu beachten, hinauf auf Deck. Er versuchte mir zu erklären, dass der Bootsmann mir die Haut in Fetzen gepeitscht hätte und ich als Skellett hier herumstehen würde, hätte dieser den Job übernommen. Langsam beruhigte ich mich etwas. Gemeinsam liefen wir ein wenig über das Schiffsdeck und ich fragte meinen Vater nach der Truhe und dem Schlüssel, den ich finden sollte. Ein alter Seemann, welcher schon Teil des Schiffes geworden war, erzählte mir, dass derjenige, der das Herz in der Truhe ersticht, Davy Jones Platz einnehmen müsse und für immer die sieben Weltmeere befahren müsse. Lediglich alle zehn Jahre dürfe man einen Tag an Land verbringen und müsse danach ein weiteres Jahrzehnt auf See verbringen.

Jacky Sparrows P.o.V.

Durch einen Trick war es meiner Schwester und mir gelungen, den Captain des Schiffes dazu zu bringen in Tortuga anzulegen, sodass wir schon kurze Zeit später den wohlbekannten Geruch des Rums in der Nase hatten. Schnell gingen wir von Bord und mischten uns unter die betrunkenen Piraten. „Niemals wieder werde ich auf einem englischen Frachtschiff mitfahren!", keuchte Jane und schüttelte angewidert den Kopf. Lachend machten wir uns auf den Weg zu unserer Lieblinsbar. Als wir dort ankamen, gerieten wir prompt in eine Auseinandersetzung mit Degen und Pistolen. Ich erkannte James Norrington, der scheinbar bei Captain Jack Sparrow mit segeln wollte. Mein Vater war hier? dachte ich aufgeregt. Vielleicht war Will dann ja auch irgendwo in dieser Kneipe! Aufgeregt und völlig in Gedanken versunken, merkte ich erst, dass mich jemand mit Brot bewarf, als meine Schwester es vor meiner Nase abfing. „Dir hat die Zeit bei den ordentlichen, englischen Seemännern auch nicht besonders gut getan, wie ich sehe!", rief sie zynisch über den Lärm hinweg und zückte ihren Degen, um lässig einen Schlag von Norrington zu parrieren. Grinsend schnappt ich mir eine der Rumflaschen und zog dann meine Pistole. Da entdecke ich plötzlich meinen Vater und Gibbs, die im Begriff waren die Kneipe zu verlassen. Kurzerhand richtete ich die Pistole auf sie und schoss kurz vor ihm ein Loch in die Wand. Ärgerlicherweise beachtete mich jedoch keiner der beiden! Norrington ziehlte derweil mit seiner Pistole auf meine Schwester, sodass ich keinen anderen Ausweg sah, als ihn mit meiner Rumflasche niederzuschlagen. Bewusstlos wurde er schließlich von den anderen Kneipenbesuchern zu den Schweinen in den Dreck geworfen. Da ich wusste, dass er der einzige war, der den Anlegeplatz der Black Pearl kannte, half ich ihm widerwillig auf und verlangte von ihm, meiner Schwester und mir den Weg zu meinem Vater zu zeigten. Am Harfen angekommen führte uns Norrington ohne Gegenwehr zur Pearl, wo Jack und Gibbs gerade das Schiff betraten. „Captain Jack Sparrow", rief ich, woraufhin sich mein Vater umdrehte und uns drei eindringlich musterte. „Wollt ihr bei mir anheuern, Burschen?", fragte er und ich runzelte verwirrt die Stirn. Seit wann waren meine Schwester und ich denn männlicher Natur? Dann fiel mir ein, dass wir beide ja noch als englische Seemannsleute verkleidet waren. „Wir sind hier um unseren Vater zu finden!", meinte meine Schwester ironisch und verdrehte genervt die Augen. Ich nahm meinen Hut ab und meine langen Haare fielen mir in großen Wellen über die Schultern. „Jacky, Jane! Euch habe ich ja ewig nicht mehr gesehen!", rief mein Vater überrascht und eilte auf uns zu. „Wo ist Will? Er hat doch nach dir gesucht", frage ich zögernd. Vielleicht wollte ich die Antwort lieber gar nicht hören, doch es war bereits zu spät! „Leider wurde unser Willilein vom bösen Davy Jones auf sein Schiff gelockt. Dort wird er nun festgehalten", erklärte uns Jack. „WAS?!", schrie ich ihn an und schüttelte panisch den Kopf. Hinter uns schnaubte Norrington verächtlich und Jacks Blick glitt augenblicklich zu ihm hinüber. „James Norrington! Ihr müffelt furchtbar!", meinte mein Vater angewidert, was mich dann doch schmunzeln ließ. Gemeinsam betraten wir die Pearl und setzten die Segel. Ich würde Will finden!

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Na ihr? Endlich wieder ein neues Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen.

Mit lieben Grüßen, eure L-Saphira

Jacky Sparrow              (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt