~12~ Tia Dalma

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Jack Sparrow's P.o.V.

Ich rannte hektisch über den Strand, verfolgt von einer Meute wütender Einheimischer, denen gerade das Essen weggelaufen war. Mein Schiff war schon in Sicht, was mich nur noch mehr anspornte und mich immer schneller laufen ließ.
Als die Pearl schließlich ablegte, konnte ich mich gerade noch an einem Netzt, das vom Rand des Schiffes runterhing, festhalten. „Ihr werdet diesen Tag nie vergessen, an dem ihr...", begann ich voller Stolz, wurde aber abrupt von einer Welle gestoppt, die mich fast wieder vom Schiff fegte „...Captain Jack Sparrow beinahe geschnappt hättet!", beendete ich den Satz mit deutlich weniger Elan. Dann kletterte ich endlich an Bord und begrüßte meine Crew.
„Jack! Schnell, ich brauche deinen Kompass! Deine Tochter ist in großer Gefahr und ich kann sie nur mit Hilfe des Kompass retten!", rief Will aufgebracht und stapfte auch schon auf mich zu.
Retten? Der soll froh sein, dass ich ihm meine Tochter überhaupt überlasse, der muss sie nicht auch noch ständig retten wollen. Sie kann das schon ganz gut alleine. Ich überlegte kurz, ob ich ihm von der Begegnung mit seinem Vater erzählen sollte, der mich auf meinem Schiff besucht hatte um mir zu sagen, dass meine Zeit langsam abläuft und ich bald hundert Jahre an Davy Jones Schiff gebunden sein werde, entscheide mich dann aber dagegen. Wir hatten im Moment ganz andere Probleme! Zum Beispiel das schwarze Mal in meiner Handfläche und das Ungeheuer, das höchstwahrscheinlich hinter uns her war! „Gut Willilein. Ich gebe dir den Kompass, aber nur wenn du mir hilfst das hier zu finden!", erklärte ich und reichte ihm den Stofffetzen in meiner Hand. „Was hat das Ding hier mit Jackys Rettung zu tun?", fragte er skeptisch und beäugte den Schlüssel der auf dem Stoff abgebildet ist. Ich zögerte kurz, fragte dann aber: „Wie viel weißt du eigentlich über Davy Jones?" Er überlegte etwas und antwortete dann: „Nicht besonders viel, warum?" „Es reicht, wenn du weißt, dass dieses Ding meine Tochter retten wird!", beschloss ich und ließ endlich die Segel setzten.
Eine Weile später fuhren wir mit kleinen Booten einen schmalen Fluss hinab. Wir waren auf dem Weg zu einer alten Bekannten von mir. Tia Dalma! Als wir mit den Booten am Steg anlegten, sagte ich, um die Crew zu beruhigen: „Keine Sorge Männer! Tia Dalma und ich sind wie Feuer und Wasser, ein Herz und eine Seele...waren wir zumindest...irgendwann mal." Das mit dem Beruhigen hatte ich zwar nicht so drauf, aber Gibbs, Will, Ragetti und Pintel folgten mir trotzdem in Tia Dalma's Haus. „Jack Sparrow! Ich wusste dass du irgendwann mal wieder zu mir kommen würdest", hörte ich eine mir alt bekannte Stimme. „Tia Dalma! Wir brauchen dringend deine Hilfe bei der Suche nach diesem Schlüssel!", sagte ich und gab ihr den Fetzen Stoff mit dem Schlüssel darauf. „Habe ich dir für solche Fälle nicht mal einen hilfreichen Kompass gegeben! Kann er dich nicht zu ihm führen?", fragte sie genervt und schaute mich intensiv an. „Ja... Nein!", verhaspelte ich mich. „So so! Jack Sparrow weiß scheinbar nicht was er will!", lachte sie in die Runde. Wenn sie nur wüsste! Am liebsten würde ich einfach nur meine Tochter finden. „Du weißt aber schon, dass ich eine Bezahlung erwarte!", raunte sie mir zu, bevor sie hinter einem Vorhang verschwand. „Wir haben einen untoten Affen! Reicht das?", rief ich ihr nach und schaute auf den Käfig, in dem der Affe von Barbossa vor sich hin kreischte. „Das ist ein gutes Angebot!", meinte sie gönnerhaft und kam mit einem Glas voller Dreck zurück! Dreck....? Sie nahm den Käfig und befreite den Affen. „Nein...", rief Gibbs noch und schon sah er dem Affen entsetzt nach, der im hinteren Teil des Hauses verschwand.
Wenn ich mich nicht komplett geirrt hatte, lagen dort ein paar Stiefel, die mir ziemlich bekannt vorkamen. Tia Dalma drückte mir das Glas Dreck in die Hand und ich meinte irritiert: „Ein Glas voll Dreck?!" Sie zog die Augenbrauen zusammen und sagte schroff: „Wenn du es nicht haben willst, gib es mir zurück!" Doch ich dachte gar nicht daran, mein Glas voll Dreck zurückzugeben. „Nein, mein Dreck!", erwiderte ich aufmüpfig und schaute sie böse an.
„Der Schlüssel führt zu einer Truhe und in dieser Truhe ist das, was ihr sucht!", sagte sie und lächelte und an. Als wir sie fragend anschauten meinte sie: „Ihr kennt doch Davy Jones. Er kann nur einmal alle zehn Jahre an Land gehen, deshalb hast du das Glas bei dir! Es gibt dir Sicherheit" Ich tätschelte das Glas und lauschte weiter ihrer Geschichte. „Er war ein Mann des Meeres und ein großer Segler, bis ihm das Probleme bereitete, was allen Männern Probleme bereitet!" „Eine Frau!" meinte ich nur und Tia Dalma erzählte weiter: „Er verliebte sich in eine Frau..." Doch Gibbs unterbrach sie und sagte: „Ich dachte er verliebte sich in die See!" Genervt schauten Tia Dalma und ich ihn an. „Beides ist wahr!Diese Frau brach sein Herz, doch da er sein Leben nicht beenden wollte, entfernte er sein Herz und legte es in eine Truhe. Den Schlüssel zu dieser Truhe trägt er immer bei sich!", beendete sie schließlich ihre Geschichte. Will sah mich wütend an. „Du wusstest es!", rief er aufgebracht und rannte aus dem Haus.
„Ich wusste es nicht, aber nun wissen wir es! Folglich musst du also nur an Board der Flying Dutchman gehen und diesen Schlüssel holen", erklärte ich ihm gelassen und stieg in das kleine Ruderboot am Steg.

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Vielen, vielen Dank für die Votes und Kommentare! Und natürlich auch für die 1.900 Reads!

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und freue mich, wenn ihr eure Meinung da lasst

Bis zum nächsten Mal, eure L-Saphira

Jacky Sparrow              (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt