Jacky Sparrows P.o.V.
In einem kleinen chinesischen Kahn trieb ich durch die verlassenen Kanäle von Singapur. Während ich so langsam vor mich hin schipperte, sang ich ein sehr bekanntes Piratenlied, als über mir ein Affe über eine der Brücken huschte. Ein Stück weiter auf einer anderen Brücke, bemerkte ich eine als Leiherkastenspielerin verkleidete Tia Dalma. Wir würden es schaffen, meinen Vater zurückzuholen und wir hatten auch schon einen geeigneten Plan, auch wenn ich sehr daran zweifelte, dass dabei alles glatt laufen würde. Ich hoffte nur, dass Will die Seekarten beschaffen konnte ohne verletzt zu werden, denn ich hatte ihm nicht einmal auf Wiedersehen gesagt. Diese Angst nagte doch sehr an mir, während ich, immer noch singend, mit meinem Boot am Steg anlegte und heraus stieg. Wie aus dem Nichts kamen plötzlich drei finstere Gestalten aus der Dunkelheit auf mich zu.
"Ein gefährliches Lied für jemanden der keine blasse Ahnung von dessen eigentlicher Bedeutung hat!", flüsterte einer der Männer in der irrigen Annahme ich hätte tatsächlich keine Ahnung wofür dieses Lied stand. Ich konnte mir gerade so noch ein abfälliges Schnauben verkneifen. "Vor allem für eine junge Frau die ganz alleine unterwegs ist"; fügte er anzüglich lächelnd hinzu. Doch auch hier irrte er sich schon wieder, denn in genau diesem Moment tauchte Captain Barbossa auf und fragte ihn mit lauter Stimme: "Was lässt euch glauben sie sei allein?" Überrascht schaute der Mann, der sich als Tai Huang, einer von Sao Fengs Leuten, entpuppte, zu Barbossa und fragte: "Ihr beschützt sie?" Hallo...? Das konnte ich jawohl nicht auf mir sitzen lassen. Der glaubte doch tatsächlich, dass mich jemand beschützen musste. "Wer sagt denn, dass ich Schutz brauche?", zischte ich ihn mit zusammengekniffenen Augen an und hielt ihm prompt ein Messer an die Kehle. Barbossa sah mich mit einem Blick an, der bedeutete, dass ich es einfach auf sich beruhen lassen sollte. "Wir werden von eurem Herrn erwartet und so ein überraschender Todesfall würde unser Vorhaben doch ein wenig bremsen"; sagte er ruhig zu den Männer, die uns widerwillig und misstrauisch zu ihrem Unterschlupf führten.
In einem ziemlich heruntergekommenen Badehaus angekommen, mussten wir alle unsere Waffen ablegen. Barbossa folgte dem Befehl, während hoffte, meine überall in meiner Kleidung versteckten Waffen irgendwie in das Gebäude schmuggeln zu können. Leider ging dieser Plan nicht auf. Ich musste sowohl Jacke, Schuhe und Hose ablegen, sodass die beiden Bomben, die vielen Pistolen und Messer, die ich versteckt hatte doch zum Vorschein kamen. Selbst Barbossa schaute mich überrascht an, als er sah wie viele Waffen ich versteckt hatte. Achselzuckend blickte ich ihm in die Augen. Nun waren wir komplett unbewaffnet und konnten nur noch hoffen, dass Mr. Gibbs und der Rest der Crew planmäßig unter dem Badehaus Stellung bezogen hatten, um uns notfalls aus der Klemme zu helfen. Endlich betraten wir den Hauptraum des Badehauses.
Mit Entsetzen musste ich feststellten, dass viele der hier anwesenden Menschen wahrscheinlich ihr ganzes Leben in diesen Badewannen verbrachten, so wie sie aussahen. Es war einfach nur ekelerregend und abstoßend diese fetten und aufgequollenen Leiber in dem heißen Dunst auszumachen. Aus eben diesem Dampf trat nun Captain Sao Feng hervor und begrüßte uns beinahe freundlich. Wenn der nur wüsste... !
"Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr eine Bitte an mich richten wollt", begann er auch gleich das Gespräch. "Ich habe ein Vorhaben in die Wege geleitet, doch für dessen Umsetzung benötigen wir ein Schiff und eine Crew", erklärte Barbossa ihm die Situation. Ich war beileibe nicht überzeugt von seinem Plan, doch einen Versuch war es allemal wert. "Was ein eigenartiger Zufall. Denn nicht weit von hier ist ein junger Dieb in den Tempel meines hochverehrten Onkels eingebrochen, um dessen wertvollen Karten mit der Route zum entferntesten Tor der Welt zu stehlen. Wäre es nicht ein riesengroßer Zufall, wenn euer Vorhaben euch in die hinterhältige Welt des Verrats führen würde?", fragte Sao Feng mit zusammengekniffenen Augen. Mit dem Kopf nickte er kurz zu einer der mit Wasser gefüllten Wannen, woraufhin zwei Wachen eine Gestalt aus dieser herauszogen. Es handelte sich bei der Person um Will Turner, klatschnass und angestrengt nach Luft ringend. Barbossa und ich blickten scheinbar ungerührt wieder zurück zu Sao Feng. "Das ist der Dieb!", klärte er uns auf und musterte aufmerksam unsere Gesichter. Er hoffte eindeutig auf eine spontane Reaktion unsererseits. Den Gefallen taten wir ihm aber nicht, also taten wir weiterhin so, als würden wir Will nicht kennen. "Da es so scheint, als würde er euch nicht bekannt vorkommen, macht euch sein Tod sicher auch nichts aus!", sagte er schließlich und holte auch schon mit seinem Degen aus. Kurz bevor er jedoch zustechen könnte, schrie ich auf und verriet uns damit. Ich konnte es einfach nicht unterdrücken und hasste mich im selben Moment für meine unbedachte Reaktion. Er stoppte augenblicklich in seiner Bewegung und wandte sich mit seinem Degen nun in unsere Richtung. Mit zusammengebissenen Zähnen zischte er: "Ihr kommt in mein Haus und wollt mich verraten? Ihr beabsichtigt die Reise zum Grund des Meeres anzutreten. Fragt sich nur, wieso ihr das tun wollt? Was hofft ihr dort zu finden?" Misstrauisch beäugte er uns nun und rückte dabei immer näher.
"Jack Sparrow!", rief Will ihm vom Becken aus zu, woraufhin Sao Feng nur laut lachte. "Jack Sparrow? Der einzige Grund für mich Jack wieder zurückzuholen, wäre ihn danach eigenhändig wieder dorthin zurückzuschicken!"; rief er laut lachend. Als Antwort darauf warf Barbossa ihm ein Silberstück zu und sagte ruhig: "Das Lied wurde gesungen. Das Treffen der Bruderschaft wurde zusammengerufen und als einer der neun Piratenfürsten habt ihr dem Ruf Folge zu leisten!" Doch Sao Feng lachte wieder nur: "Lord Cutler Beckett hat einen Preis auf eure Köpfe ausgesetzt und was soll die Bruderschaft schon gegen ihn aussetzten?" "Wir haben Calypso! Und nun nochmal zu unserem Vorhaben. Jack Sparrow ist wie ihr einer der neun Piratenfürsten und er besitzt eine der neun Achtrealis-Münzen. Vor seinem Tod konnte er sie jedoch nicht an einen geeigneten Nachfolger weiterreichen, also sind wir gezwungen ihn wieder zurückzuholen!", erklärte Barbossa gelassen, während ich unbemerkt die Stirn runzelte. Das war zwar nicht der einzige Grund warum wir ihn wiederholen wollten, aber solange es den Captain von Singapur umstimmten würde, wäre mir jedes Mittel recht. Doch das sah hier im Augenblick nicht danach aus, da plötzlich schwer bewaffnete Männer aus den Wannen stiegen. Wie aufs Stichwort kamen vier Degen durch die breiten Spalten zwischen den Bodendielen zu uns nach oben geflogen. Nun waren wir endlich auch bewaffnet...wurde ja auch Zeit. Augenscheinlich hatten Gibbs und der Rest der Crew es dann doch geschafft, sich unter das Badehaus zu schleichen. Mit dem Degen in den Hand wirkten Barbossas nächste Worte zwar unglaubwürdig, dennoch rief er laut: "Wir wollen keinen Kampf. Wir brauchen nur ein Schiff und eine Crew!" Plötzlich hörten wir das Splittern der Fenster und schon im nächsten Moment standen wir Agenten der East India Trading Company Auge in Auge gegenüber.__________________________
Hallo ihr Lieben ♡Hier ist ein neues Kapitel und ich hoffe sehr, dass es hat euch gefallen hat. Sorry, dass es so lange gedauert hat.
Bevor der Schulstress wieder anfängt, wollte ich noch schnell ein Kapitel hochladen.Viele liebe Grüße, eure L-Saphira ♡ ♡ ♡
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Jacky Sparrow (Fluch der Karibik FF)
FanfictionJacky ist die Tochter von Captain Jack Sparrow. Zusammen mit ihrer kleinen Schwester Jane, ihrem Vater Jack und dem attraktiven Waffenschmied Will Turner erlebt sie eine unvergessliche Zeit. Aber mehr verrate ich nicht. Lest selbst.