~21~ Zum Ende der Welt

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Jacky Sparrows P.o.V.

Ein kurzer Blick genügte, um aus Sao Feng und mir Verbündete zu machen. Allerdings hatten wir gegen die Gewehre unserer Gegner mit den Degen nicht viel auszurichten. Die Soldaten der East India Trading Company legten an, als mit einem lauten Knall der Boden unter ihnen weg gesprengt wurde. Das war ja gerade nochmal gut gegangen. Schnell durchschlug ich die Seile, mit denen Will am Stamm gefesselt war und gab ihm einen meiner Degen. Schritt für Schritt kämpften wir uns ins Freie, als plötzlich eine Kugel meinen Arm streifte. Schmerzerfüllt schrie ich auf....das konnte doch jetzt nicht wahr sein! So schnell es mir möglich war, rannte ich aus dem Gebäude, wo Barbossa bereits auf mich wartete. „Wo ist Will?", rief ich ihm aufgeregt zu, doch er zuckte nur unwissend mit den Schultern. Der Rest der Crew konnte sich auch langsam aus dem Badehaus kämpfen, doch Will blieb unauffindbar. Verdammt....ich hatte ihn doch nur ganz kurz aus den Augen verloren! Nachdem sich auch Tia Dalma wieder zu uns gesellte, gewannen wir schließlich den erbitterten Kampf mit den Soldaten. Genauso plötzlich, wie er verschwunden war, tauchte Will wieder auf und meinte nur: „Wir haben ein Schiff und eine Crew! Sao Feng trifft uns dann in der Schiffsbruchbay!" Ohne weiter darüber nachzudenken, machten wir uns also auf den Weg.

Mittlerweile hatte sich eine eisige Kälte breitgemacht, als wir zwischen einzelnen Eisbergen hindurch segelten. Genauso eine eisige Kälte herrschte auch zwischen mir und Will, auch wenn er streng genommen überhaupt nichts falsch gemacht hatte. Selbst als er mir die Wunde vom Streifschuss verband, sprachen wir kaum miteinander. Ich konnte den Tod meines Vater einfach nicht verkraften. Gerade stand Will bei Barbossa und unterhielt sich mit ihm. Leise schlich ich etwas näher und hörte, wie Barbossa fragte: „Habt ihr ihn schonmal gesehen Mr. Gibbs? Den Grünen Schein?" Von Jack wusste ich, dass der grüne Schein am Horizont aufleuchtet, wenn eine Seele aus dem Reich der Toten zurückkehrte. Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich nicht merkte, wie Will plötzlich vor mir stand.
„Jacky? Wie lange soll das noch dauern? Wie lange wollen wir uns noch anschweigen?", fragte er mit traurigem Blick. Ich holte tief Luft um ihn zu antworten, als plötzlich ein heftiger Ruck durch das gesamte Schiff ging. „Was war das?", rief ich erschrocken und lief schnell an die Reling. Was ich dort sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Wir steuerten quasi direkt auf einen Wasserfall zu, der sich mitten im Meer auftat. Will brüllte hektisch Befehle über das Deck, damit wir nicht in die Strömung geraten würden, doch Barbossa ließ das nicht zu. „Das Schiff soll seinen Kurs allein finden!", rief er laut und deutlich, mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Alle Mann liefen an den Bug des Schiffes, während ich einen Schritt auf Barbossa zumachte und ihm über das tosende Wasser hinweg zuschrie: „Damit habt ihr unser Schicksal besiegelt!" Lächelnd antwortete er: „Seid lieber nicht so unfreundlich. Vielleicht überleben wir es ja nicht und dann wären das die letzten Worte die Will von dir hören bekommt!" Schlagartig drehte ich mich zu Will um und wollte gerade auf ihn zulaufen, als das Schiff kippte und mit lautem Getöse den Wasserfall hinunterstürzte. Ich bekam gerade noch eins der Taue zu fassen, als auch schon alles um mich herum schwarz wurde.

Langsam öffnete ich meine Augen. Alles was ich sehen konnte war Sand und zwar eine ganze Menge davon. Sah so etwa der Tod aus? „Jacky?", hörte ich plötzlich Wills Stimme und hob mühsam den Kopf. Mir tat jeder Knochen im Leib weh, trotzdem wollte ich mir nicht von ihm helfen lassen. „Danke!", murmelte ich unwillig und sah mich endlich etwas genauer um. Nein, das war nicht der Tod! Wir befanden uns an einem Strand, der nun voller Wrackteile unseres Schiffes war. Trotzdem schienen alle Passagiere unverletzt zu sein.
„Ich kann Jack nirgendwo sehen. Ich kann niemanden sehen!", sprach meine kleine Schwester gerade meine Gedanken aus. „Der gewiefte Jack ist sehr viel näher, als ihr denkt!", meinte Tia Dalma nur geheimnisvoll, während sie grinsend einen steinartigen Krebs streichelte. Leise entgegnete ich: „Na das wollen wir doch mal hoffen!"

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Neues Kapitel zum neuen Jahr, meine Lieben Ich hoffe, es gefällt euch, auch wenn es etwas kürzer ist.

Und vielen Dank für die insgesamt 500 Votes, 100 Kommentare und die über 9,5K Reads. Ich hätte niemals gedacht, dass so viele meine FanFiction lesen werden. Danke nochmal!

Liebe Grüße und etwas verspätet wünsche ich euch ein Frohes Neues Jahr 2018 Eure L-Saphira

Jacky Sparrow              (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt