~17~ Jack hatte Recht!

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Jacky Sparrow's P.o.V.

Genervt folgte ich meinem Vater über den Strand von Isla Cruses. In der Hand hielt ich einen Spaten. „Wir laufen schon eine Ewigkeit im Kreis. Vielleicht ist der Kompass ja kaputt", spekulierte Norrington, der ebenfalls mit einem Spaten hinter uns herlief. Missmutig setzte ich mich schließlich in den Sand und zeichnete mit dem Finger Muster hinein. „Steh auf!", befahl mir Jack kurz angebunden. „Wieso soll ich denn aufstehen? Das hat doch sowieso keinen Sinn, was wir hier machen!", meckerte ich ihn angriffslustig an. „Du sitzt mitten drauf!", bemerkte mein Vater nur sarkastisch und machte eine scheuchende Bewegung mit den Händen. Augenverdrehend stand ich dann doch auf und stach mit dem Spaten in den Sand. Jane, die mit Pintel und Ragetti auf das Schiff aufpassen sollte, kam nun auch zu uns und half uns beim graben. Kurze Zeit später stießen wir plötzlich auf etwas sehr Hartes und Jane schob aufgeregt den letzten Sand beiseite. Mit weit aufgerissenen Augen hoben wir eine große Kiste aus dem Sand. Vorsichtig öffnete Jack die Kiste und starrte entsetzt auf die ganzen Briefe, die uns daraus entgegen quollen. Vorsichtig zog ich eine kleinere Truhe aus der Kiste und hielt sie auf Armlänge von mir weg. Stumm schauten wir uns an und hielten schließlich alle unsere Ohren an die Truhe. Und da konnten wir es hören! Das leise Geräusch eines schlagenden Herzen! „Jack hatte Recht", murmelte Norrington ehrfürchtig und schüttelte erstaunt den Kopf. „Ich habe ziemlich häufig Recht! Ich habt nur einfach kein Vertrauen in mich", antwortete Jack hochnäsig und nahm mir die Truhe aus der Hand, um sie vorsichtig in den Sand zu stellen. „Zu recht!", ertönte eine nur allzu bekannte Stimme hinter uns. Mein ganzer Körper erstarrte und langsam drehte ich mich um. Da stand er........Will Turner! Komplett nass, mit einem alten Schlüssel in der Hand, stand er seelenruhig mitten am Strand von Isla Cruses. „Will!", schrie ich auf, sprang sofort auf die Beine und stürmte auf ihn zu. Ich schmiss mich ungebremst in seine Arme und zog ihn sogleich an mich, um ihn ungestüm zu küssen. „Jacky!", murmelte er sehnsüchtig in den Kuss hinein. Langsam lösten wir uns schließlich voneinander und schauten uns tief in die Augen. „Du bist so wunderschön!", flüsterte er mir zu und lächelte mich liebevoll an.
„Wo kommst du denn her?", fragte Jack plötzlich entsetzt, was mich zunächst etwas verwirrte. „Ich komme direkt von der Flying Dutchman, Jack! Auf die du mich so heimtückisch gelockt hast", rief er ihm zornig zu. „Du hast was?", schrie ich hysterisch und warf Jack einen wütenden Gesichtsausdruck zu. „Aber Jack, eigentlich muss ich dir trotzdem danken. Denn deinetwegen habe ich meinen Vater nach langer Zeit endlich wiedergefunden", beendete Will seinen Satz versöhnlich. „Na, das habe ich doch gerne getan!", lachte Jack übertrieben, aber man konnte deutlich die Nervosität in seiner Stimme hören. Will schüttelte nur resigniert den Kopf. Dann lief er schnurstracks auf die Truhe zu, kniete sich davor und wollte sie aufschließen, als Jack ihm urplötzlich den Degen an den Hals hielt. „Jack!", zischte ich ihn entsetzt an. „Was soll das werden?", fragte Jack mit schneidender Stimme. „Was das wird? Ich werde Davy Jones töten. Ich habe es meinem Vater versprochen!", erwiderte Will energisch. Panik breitete sich in mir aus. Wer den Captain der Flying Dutchman umbringt, muss seinen Platz einnehmen und ununterbrochen zehn Jahre auf See segeln. Ich wollte nicht, dass er nur alle zehn Jahre an Land kommen kann! „Will! Tu das nicht. Bitte...", sagte ich verzweifelt und stellte mich hinter ihn. „Ich muss das tun. Für meinen Vater", versucht er mir zu erklären, doch ich konnte das nicht zulassen. Zum Glück war Jack da der selben Meinung und schlug ihm prompt mit dem Degen den Schlüssel aus der Hand. „Das kann ich leider nicht zulassen! Wenn Davy Jones tot ist, wer soll denn dann sein Ungeheuer zurückpfeifen?", fragte Jack sarkastisch und ich wusste genau, dass er den Kraken meinte. Jetzt griff auch Norrington in den Kampf ein und parierte einen Hieb von Wills Degen. „Ich kann das ebenfalls nicht zulassen! Beckett ist so interessiert an diesem Herz, dass ich dafür mein altes Leben zurückerhalten würde!", erzählte er uns. Ich fragte mich derweil, warum er sein ödes Leben überhaupt wiederhaben wollte, denn ich konnte mir nichts besseres vorstellen, als ein Pirat zu sein!
Jeder wollte den Schlüssel für sich und seine eigenen Zwecke haben und so startete schließlich ein wildes Gefecht um den Schlüssel der Truhe, die bei mir und meiner Schwester im Sand lag. Verzweifelt versuchte ich die drei Raubolden auseinander zu kriegen und schrie: „Hört auf, man kann das doch auch anders klären!" Ich brüllte, warf mit Steinen nach ihnen, doch nichts half. Sie waren so in ihren Kampf verwickelt, dass sie mich gar nicht wahrnahmen! „Jacky, ich glaube wir haben da ein kleines Problem", meinte meine Schwester auf einmal und deutete mir dem Finger auf den Horizont, wo gerade ein imposantes Schiff aus Wasser auftauchte. Das konnte nur die Flying Dutchman sein!

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Hier mal wieder ein Kapitel, nur aus Jackys Sicht Und endlich ist sie wieder mit Will vereint

Hoffe, es hat euch gefallen und viele Dank für die 6K Reads

Ich wünsche euch schöne Pfingsten

Liebe Grüße, eure L-Saphira

Jacky Sparrow              (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt