~16~ Erste Begegnung mit dem Kraken

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William Turners P.o.V.

Es war schon sehr spät und mein Vater löste die Nachtwache ab, damit ich meinen Plan in die Tat umsetzten konnte. Unauffällig nickte er mir zu, woraufhin ich mich langsam in die Captainskajüte schlich. Davy Jones saß schlafend am Klavier, seine Tentakeln lagen ausgebreitet auf den Tasten und bewegten sich leicht im Takt seiner Atmung. Vorsichtig schlich ich mich näher, als ich natürlich prompt auf eine der knarrenden Dielen treten musste! Mein ganzer Körper erstarrte vor Angst entdeckt zu werden, doch zu meinem großen Glück, wachte Davy Jones nicht auf. Erleichtert atmete ich erstmal tief durch, bevor ich mir einen Stift suchte, mit dem ich vorsichtig eine seiner Tentakeln anhob. Als ich mit Hilfe eines zweiten Stiftes die restlichen Tentakeln aus dem Weg schob, befand ich mich jedoch in einem Dilemma. Ich hatte jetzt nämlich keine Hand mehr frei, um mir den verdammten Schlüssel zu schnappen, den ich mühsam freigelegt hatte. So ein verflixter .....! Den Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, rutschte mir plötzlich seine Tentakel vom Stift und fiel prompt auf die Tasten des Klaviers. Angespannt wartete ich auf meine Entdeckung, als der Captain auch schon die Augen öffnete. Ich rechnete mit dem Schlimmsten und war bereit mein Schicksal anzunehmen, doch in diesem Moment fing irgendwo eine Spieluhr an zu spielen und Davy Jones schlief prompt wieder ein. Erleichtert atmete ich meinen angehaltenen Atem wieder aus und entschloss mich einen der Stifte mit dem Mund zu halten, während ich ihm den Schlüssel vorsichtig aus den Tentakeln löste. Nachdem ich dieses endlich geschafft hatte, verließ ich leise die Kajüte des Captain und lief zurück zu meinem Vater an Deck. Dieser bereitete bereits eines der Rettungsboote für meine Flucht vor. Bevor ich jedoch in das Boot steigen konnte, überreichte er mir noch ein Messer. „Ich nehme dieses Messer mit einem Versprechen an. Ich werde dich hier rausholen, damit du wieder in Freiheit leben kannst!", sagte ich zu ihm und ließ mich dann in das Boot gleiten. Mein Vater ließ es langsam am Schiff herab und sobald es das Wasser berührte, ruderte ich von der Flying Dutchman davon.
Es dämmerte bereits, als ich in meiner Nähe ein Schiff entdeckte. So schnell ich konnte, ruderte ich auf dieses Schiff unter englischer Flagge zu, bis mich endlich einer der Matrosen erblickte und mir an Bord half. Sofort wurde ich von ihm zum Captain gebracht. In dessen Kajüte erblickte ich jedoch etwas, das ich hier niemals vermutet hätte. Es handelte sich um eine weiße Bluse, auf welcher sich unzählige Rum- und Blutflecken befanden. Genau so eine Bluse besaß Jacky! Mein Herz rutschte mir in die Hose. Als der Captain allerdings anfing von einem weiblichen Geist zu sprechen, war ich mir sicher, dass die beiden Sparrow-Frauen sich hier nur einen Scherz erlaubt hatten. Nachdem er mir diese Geschichte erzählt hatte, fragte er mich schließlich wo ich herkam und was ich alleine in einem Ruderboot auf dem Meer zu suchen hätte. Ich versuchte ihm zu erklären, dass wir schnell von hier fliehen müssten, da Davy Jones alles in seiner Macht stehende tun würde, um wieder in Besitz des Schlüssels zu kommen. "Aber sagen sie mir doch, Mr. Turner. Wovor sind wir denn auf der Flucht?", fragte mich der Captain des Schiffes und musterte mich, wie ich hier mit einer Decke um die Schultern vor ihm saß. Gerade, als ich es ihm erklären wollte, ging ein Ruck durch das ganze Schiff und die Mannschaft stürzte geschlossen an Deck. Auch der Captain und ich liefen hinaus ins Freie um nachzuschauen, was hier los war, als bereits ein weiterer Ruck durch das Schiff ging. Kurzerhand kletterte ich den Mast hinauf, um nach der Flying Dutchman oder einem anderen feindlichen Schiff Ausschau zu halten, als urplötzlich ein riesiger Fangarm über das Deck schwang und sich den Captain schnappte. War es etwa möglich, dass ich gerade dem Kraken begegnete? Erneut ging ein Ruck durch das Schiff, sodass ich prompt vom Mast hinunter stürzte. Mit dem Messer, welches mir mein Vater gegeben hatte, stach ich ins Segel und verlangsamte auf diese Weise meinen Sturz. Doch der Kraken ließ nicht locker und ich fiel schließlich doch über Bord. Unter Wasser konnte ich das Monster in seiner vollen Größe sehen. Seine Fangarme schlugen wie wild auf das Schiff ein und er verschlang es langsam mit seinem riesigem Maul. Verzweifelt versuchte ich mich auf eine neben mir treibende Planke zu retten und sah dann dabei zu, wie das Schiff und die gesamte Crew einfach so verschwanden. Der Kraken verzog sich schließlich in die Tiefen des Meeres und gerade, als ich aufatmen wollte, sah ich die Flying Dutchman Kurs auf mich nehmen. Sie segelte genau auf meine Planke zu, sodass ich wirklich dachte, sie hätten mich entdeckt. Zum Glück war dies jedoch nicht der Fall. Ich konnte mir allerdings schon genau denken, wo sie stattdessen hin wollten. Zum Standort der Truhe natürlich! Ganz knapp verfehlte das riesige Schiff meine Planke und schnell nutzte ich meine Chance und kletterte am Rumpf hinauf, bis ich mich am Bug des Schiffes befand und als blinder Passagier mit segelte. Hoffentlich würde ich am Zielort auf Jack Sparrow treffen, damit ich Davy Jones nicht alleine gegenübertreten müsste. Und vielleicht hatte es Jacky ja auch geschafft, zu ihrem Vater zu gelangen, dann würde ich sie endlich wiedersehen. Wie sehr ich sie vermisste...!

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Wieder ein neues Kapitel

Vielen Dank für die 300 Votes und die 5K Reads. Ihr seid echt die Besten

Hoffe, dass es euch gefallen hat Votes und Kommentare sind stehts gerne gesehen!

Liebe Grüße eure L-Saphira

Jacky Sparrow              (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt