Spielplatz

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Murao Shuuko

Wie jeder andere Schultag, war auch dieser kein bemerkenswerter. Ich war auf dem Heimweg. Wegen Kominato-kun nahm ich den Umweg durch die Stadt. Er wollte oft mit mir nach Hause gehen und ich sagte immer nein. Normalerweise ließ er es dann bleiben, aber Heute war er ungewohnt hartnäckig gewesen. Seine Art erinnerte mich immer wieder an sie. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Niemand würde auf die Idee kommen mich anzusprechen. Ich ging die Straßen entlang. Unbwusst bemerkte ich die vielen Poster, auf denen sie abgebildet war. Ich registrierte sie, aber begriff nicht was ich dort sah. Brachte sie nicht in Verbindung. Kreischende Mädchenstimmen rissen mich von dem tristen Fußgängerweg los. Doch ich blickte desinterssiert zurück auf meine Füße. Wie sie mich ätzend langsam nach Hause schleiften, als wollten sie nicht ankommen. Plötzlich weiteten sich meine Augen, wie von allein. Als hätten sie etwas unmögliches gesehen. Die Leute um mich herum, nahm ich nicht wahr. Aber sie konnte ich nicht ausblenden. Es ging alles so schnell, und doch fühlte es sich wie in Zeitlupe an. Es waren die selben kastanienbraunen Haare, nur kürzer. Es waren die selben blau/grünen Augen, nur emotionsloser. Es war dieselbe feminine Statur, nur weiblicher. Es war ihr blütenartiger Geruch, ihr Gang, ihr Style. Hana... Auch sie blieb stehen. Doch keiner von uns rührte sich. Es war anders als damals. Ich spürte es. Dann ging sie plötzlich weiter, ohne ein Wort gesagt zu haben. Aus Angst sie wieder zu verlieren, drehte ich mich augenblicklich um. Du hast mich nicht bemerkt, weil ich es nicht wollte. Wir sind Freunde Shuuko, du weißt es am besten. Aber ich kann dir keine Last aufzwingen, die du nicht tragen kannst. Sie war stehen geblieben und hatte mich unterbrochen, ohne das ich auch nur die Chance gehabt habe etwas zu sagen. Ihr Vorwürfe zu machen. Fragen zu stellen, die mich beschäftigten. Ich wusste nicht was sie meinte. Ich vertsand es nicht, bis ich ihre Schuluniform bemerkte. Es war die selbe, die ich trug. Die Uniform meiner Oberschule. Was ist ihr nur passiert, dass sie mich so sehr davor schützte. Hana... Sie unterbrach mich wieder. Wenn du es wirklich wissen willst, überlasse ich die Entscheidung dir. Du weißt wo wir uns am nächsten sind... Damit ging sie und ich sah ihr nicht nach. Nein, denn ich wusste ich würde sie wiedersehen. Morgen nach der Schule. So wie früher, auf dem kleinen heruntergekommen Spielplatz. Wo niemand außer uns jemals gewesen war und wir uns somit am nächsten waren.

Jeden Tag trafen wir uns nach der Schule an diesem Spielplatz, bei jedem Wetter. Wenn wir in der Schule nur stumm beieinander saßen und unsere Bentos teilten, war dies die Zeit in der wir versuchten, das letzte Jahr zu begreifen. Und jeden einzelnen Tag erzählte sie mir mehr von ihrem Leid. Auch wenn ich nicht immer verstand, mir die Zusammenämge fehlten und sie nie ein Wort über Yamato verlor, began das Bild vollständig zu werden. Und langsam, nur Stück für Stück fing Hana wieder an zu lachen. Es wurde wie früher. Je mehr wir einander zuhörten, desto einfacher wurde es wieder zurückzufinden. Unsere Freundschaft zu erneuern. Aber dies war nicht nur mein verdienst. Sie lernte Kou im zweiten Jahr kennen, als sie die Fortgeschrittenenklasse besuchte. Sie verliebte sich in diesen komischen Kerl. Er war das komplette Gegenteil von ihr. Und doch waren sie sich so ähnlich. Sie hatte es geschafft, dass auch er sich in sie verliebte. Er veränderte sich. So wie sie sich verändert hatte. Sie heilte ihn von seinen Schmerzen, von seiner Vergangenheit. Sie gingen überall zusammen hin. Er machte sie so glücklich. Noch nie hatte ich ein Paar, wie die Beiden gesehen. Lange nicht mehr, hatte ich mich für andere interessiert. Mich gefreut. Seit einem vergangenen Jahr hatte ich wieder das Gefühl, ich würde gern zur Schule gehen. '(Ende)

Yoshioka Futaba

Genervt von der Gartenarbeit schlurfte ich Richtung Abfalllager. Endlich angekommen, schmiss ich die Laubsäcke auf den, eh schon viel zu großen Haufen. Es mussten zwar alle Gruppen mitarbeiten, aber es machte keinen Spaß. Kou war wie immer eher ruhig. Murao-san hatte sich komplett von der Gruppe entfernt und Yuri war immer noch sauer auf Kominato-kun. Er musste ihr beim Mittagessen ja unbedingt ihren Muffin wegnehmen. Auf jeden Fall war die Stimmung dementsprechend nicht so dynamisch. Dabei hatte ich gehofft, es würde spaßig werden. Aber ohne Hana waren alle total unmotiviert. Warum hatte Tanaka-sensei sie auch in eine der anderen Gruppen gesteckt? Na gut, die waren einer weniger und sie war nunmal die Einzige, die auch mit denen arbeiten würde... Aber jetzt hing bei uns die Stimmung durch. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich hörte Stimmen direkt vor mir und versteckte mich hinter einem dicken Baumstamm. Ich hatte die Abkürzung zurück durch den Wald genommen. Tut mir leid. Sie ist meine Freundin. Sagte Kou ernst. Zwei Jungen standen dicht bei Hana. Er war dazwischen gegangen und schob sie leicht hinter sich. Oh... naja... Stotterte einer der Jungen. Wir hatten es nicht auf sie abgesehen oder so... Murmelte der Andere. Ach ja? Man sieht sich. Meinte Kou nur und zog Hana hinter sich her. Ich kenne viele Mädchen, die ihren Freund wegen sowas anmeckern und beschimpfen würden. Aber nicht Hana. Nein, sie verschränkte ihr Hand mit Kou's und holte zu ihm auf. Er passt wirklich immer auf sie auf. Aber es war keine Kontrolle oder so. Nein, es war einfach nur Liebe.

Fortsetzung folgt...

Ao Haru RideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt