Wiedersehen am Schrein

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Yoshioka Futaba

Alter: 17
Größe: 160cm
Gewicht: 50kg

Ein kalter Wassertropfen fiel auf meine Nase. Regen? Schon im nächsten Moment rauschte es vom Himmel hinunter. Mit meiner Schultasche über dem Kopf haltend, lief ich zum Schrein. Ich bog um die Ecke und stellte mich unter dem Dach des Schreins unter. Immer passiert es hier. Es kam so plötzlich. Ja, dass hatte sie damals auch gesagt. Ehhhhhhh?! Ich drehte meinen Kopf zur Seite und da stand sie. Noyamano Hana, angesagtestes Model und Erbin des Noyamano Vermögens. Überfordert starrte ich sie an. Doch sie lächelte noch wie Früher. Es war genau hier gewesen, als ich sie das erste mal traf.

(Rückblende)'Ahhh, wieso regnet es ausgerechnet jetzt. So ein Mist. Ich rannte um eine Ecke und suchte Schutz unter dem Schrein. Alles nass. Ich fasste mir in die Haare und strich einen Wassertropfen aus der Strähne. Man hörte nur das prasseln des Regens auf den Steinplatten. Ich hätte sie eigentlich nicht bemerken können, doch tat ich es. Ich erhaschte einen kurzen Blick zu ihr herüber. Sie war also Noyamano Hana. Ich hatte viel von ihr gehört. Bewusst oder unbewusst, man konnte es kaum vermeiden etwas über sie zu wissen. Es kam so plötzlich. Sie riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte zu ihr herüber. Sie lächelte. Sie lächelte mich einfach an. Und der Regen um uns herum wurde nebensächlich. Mir wurde klar, dass alles was ich je über sie gehört hatte, nur Oberflächlichkeiten waren. In diesem einen Moment strahlte sie all das aus, was sie ausmachte. Erst jetzt begriff ich, dass sie niemanden hatte, weil sie niemanden wollte. Niemanden der sie nicht ohne ihren Status lieben konnte. Und aus irgendeinem Grund, wollte ich es versuchen. Doch bevor ich ihr hätte sagen können, dass ich ihre Freundin sein wollte, hörte der Regen auf. Machs gut Yoshioka-san. Dann war sie schon verschwunden und ich hatte das Gefühl sie hätte es nicht gewollt meine Freundin zu sein.' (Ende)

Ich bemerkte wie ich sie immer noch ansah und schaute peinlich berührt auf den Boden. Was ist wenn es dieses Mal genauso endet? Bald wird es aufhören zu regnen und ich würde die Chance erneut verpasst haben. Mano- san, ich... Ein Klingelton unterbrach mich. Sie griff in ihre Schultasche und klappte das Handy auf. Ja? Kou! Warte kurz. Kou? Nein, das kann nicht sein. Was wolltest du sagen? Sie sah mich abwartend an. Ahhhh schon gut. Winkte ich ab. BIN ICH BLÖD! Hektisch raufte ich mir die Haare. Am Schrein. Ja es ist kalt. Ich sah zu ihr herüber. Sie zupfte an ihrer nassen Schuluniform herum und legte ihren freien Arm um sich. Der liegt Zuhause. Na weil heute Morgen noch die Sonne schien. Sie kicherte kurz und sah zu den grauen Wolken hinauf. Plötzlich strahlten ihre Augen leicht auf. Dann warf sie mir einen kurzen Blick zu. Bringst du zwei mit? Danke. Sie klappte das Handy zu und steckte es wieder ein. Es herrschte Stille zwischen uns. Eine gefühlte Ewigkeit standen wir einfach nur da und ich haderte immer noch mit dem Gedanken sie zu fragen. Jetzt oder nie. Ich drehte mich zu ihr. Im selben Moment sah sie mich an. Ich brachte keinen Ton heraus. Aber ich wollte es doch so sehr. Ein Junge trat hinter ihr um die Ecke des Schreins. Und wieder wurde ich unterbrochen. Ich funkelte den Kerl böse an. Dann sah ich ihn. Er ist es wirklich! Sie musste wohl gemerkt haben, dass ich an ihr vorbei gesehen hatte. Als er ihr seinen Schal umlegte, drehte sie sich leicht zu ihm um. Hey. Hauchte sie. Kou! Schrie ich schon fast. Mit einem Pokerface sah er mich an. Hi. Sagte er nur. Wie? Wir waren zusammen in der Mittelschule gewesen. Wir waren Freunde und dann ist er einfach verschwunden. Und jetzt fällt ihm nichts besseres ein als *Hi*. Der spinnt ja wohl. Ich sah die zwei perplex an. Wie konnte ich das die ganze Zeit übersehen. Ihr tragt die Uniformen meiner Schule. Platzte es aus mir heraus. Sind sie nicht schick. Lächelte sie und drehte sich im Kreis. Ihre kurzen welligen Haare wirbelten um ihr schönes Gesicht. Sie hatte recht, die Uniform war perfekt für ihre feminine Figur. Kou sah sie an und wurde rot. Wie früher hob er seinen Arm, um sein Gesicht zu verdecken. War er verliebt? Lass uns gehen. Brach er den Moment. Ist gut. Stimmt sie ihm zu. Er reichte ihr den zweiten Schirm den er mitgebracht hatte. Ah ja, hier. Sie nahm ihn und reichte mir den Schirm. Gib ihn mir Morgen zurück. Ich nickte. Also waren sie wirklich auf derselben Schule wie ich. Sie müssten doch auch im selben Jahr sein. Wieso habe ich sie nie bemerkt? Jeder muss sie doch kennen, warum war es so still in der Schule. Ja, vielleicht weil sie schon jeder kannte. Aber wenn ich wieder nichts unternehme... Selbst wenn ich sie Morgen wiedersehe. Bleibt nicht trotzdem alles wie vorher... Nichts würde sich ändern. Mach's gut Futaba. Und da merkte ich, es hatte sich schon längst etwas geändert. Vielleicht sind wir im dritten Jahr sogar alle in einer Klasse. Sie winkte mir zu. Dann lief sie zu Kou unter den Schirm und hackte sich bei ihm ein. Ob die beiden ein Paar sind?

Fortsetzung folgt...

Ao Haru RideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt