Yoshioka Futaba
Ununterbrochen liefen mir die heißen Tränen über mein Gesicht. Ich konnte nicht richtig erkennen wohin ich lief. Ich suchte verzweifelt nach Kou, rief immer wieder seinen Namen, aber ich bekam keine Antwort. Unkontrolliert kamen mir Vergewaltigungsszenen in den Kopf, die ich mal in den Nachrichten gesehen hatte. Ich redete mir ein Hana würde es irgendwie ohne mich schaffen zu entkommen. Diese Männer werden sie nicht umbringen. Plötzlich hörte ich einen dumpfen Knall. Panisch rannte ich schneller, über den hell erleuchteten Platz, doch keiner schien mich wahrzunehmen. Hana hatte mir gesagt, ich soll es lassen. Ich soll ihm nicht nachlaufen. Sie wusste wohin er wollte und hatte versucht mich zu warnen. Warum hab ich nicht auf sie gehört?! Wieso ist sie nun an meiner Stelle? Verzweifelt blieb ich stehen und drehte mich immer wieder in eine andere Richtung. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte. Mein Sicht verschwamm und ich konnte meine Tränen nicht aufhalten. Ich suchte so angestrengt, aber nichts erinnerte mich an ihn. Bis auf die schwarzen Haare dieses Jungen. Augenblicklich schnellte mein Kopf in seine Richtung. KOU!
Mabuchi Kou
Ich saß auf der Bank zwischen zwei meiner Kumpels, in diesem Viertel. So wie jeden Abend, wenn mich meine schlechten Erinnerungen einholten und ich kein Bock auf meinen Bruder hatte. Kurz gesagt, wenn ich einfach meine Ruhe haben wollte. Solche Abende wurden weniger, seid Hana bei mir war, aber sie verschwanden nie ganz. Und seid sie weiß wohin ich verschwinde und was ich hier tue, lässt sie mich gehen. Der Qualm der Zigarette meines Kumpels strömte in meine Nase und riss mich aus meinen Gedanken. Von der anderen Seite spürte ich einen Ellenbogen an meinem Arm. Was ist denn mit der passiert? Fragte er und deutete in die Mitte des Platzes. Mein Blick blieb erstaunt auf Futaba hängen, als sie plötzlich nach mir schrie. Erst jetzt sah ich die Trännen auf ihrem Gesicht. Sie zitterte und stand wie angewurzelt da. Die kennt dich? Hörte ich die Stimme meines Kumpels und ich nickte abwesend. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Langsam stand ich auf und ging auf Futaba zu. Verzweifelt sah Futaba zu mir hoch. Ich öffnete meinen Mund, doch kein Ton kam heraus. Wir standen uns gegenüber und sie starrte auf meine Brust. Plötzlich riss sie ihre Augen angsterfüllt auf. Diese Männer... Sie... Sie ha-haben mich angefasst... Stotterte sie und krallte sich in meinen Hoodie. Hana... Doch ihre Stimme brach ab und sie schlug sich die Hände vor ihren Mund. Erschrocken blickte sie mir in die Augen. Es ist alles meine Schuld... Flüsterte sie verzweifelt. Realisierend was sie versuchte mir zu erklären, weiteten sich meine Augen. Mir blieb alles was ich ihr an den Kopf werfen wollte im Hals stecken. Grob packte ich ihr Handgelenk und zwang sie mir zuzuhören. Wo ist sie? Zischte ich. In... In dieser Gasse... Schluchzte Futaba. Sofort ließ ich von ihr ab und rannte los. Noch nie hatte ich so schnell diesen Weg zurückgelegt. Ich achtete auch nicht auf die Blicke der Jugendlichen. Die Straßen wurden dunkler und auf einmal hörte ich ein erstickendes Husten und eine pervers begeisterte Männerstimme. Dann einen heftigen Schlag. Ich schlitterte um die Ecke. Abrupt blieb mein Blick an einem fetten Kerl hängen. Wütend biss ich meinen Kiefer zusammen, als ich Hana regungslos vor ihm liegen sah. Plötzlich ertönten Ploizeisirenen. Meine Augen fixierten den Kerl, wie er drecking grinsend von ihr abließ und sich gerade die Hose zumachen wollte. Dabei hab ich noch garnicht richtig angefangen. Schade aber auch... Murmelte er vor sich hin und drehte sich ausgerechnet in meine Richtung. Perplex stoppte er, bevor er mich ganz normal ansah. Er dachte nicht daran, es schlimm zu finden, was er dort getan hatte. Augenblicklich überkam mich die pure Verzweiflung und ich stürzte mich auf den Mann. Er war betrunken, sonst hätte er sich nicht von mir zu Boden reißen lassen. Immer wieder schlug ich auf ihn ein. Blut spritzte mir entgegen, aber es interessierte mich nicht. Er hatte mein Mädchen angefasst und dafür sollte er bezahlen. Doch auf einmal spürte ich etwas kaltes durch den Stoff meines Hoodies drücken. Ich stoppte und mein Blick fiel auf den metallisch glänzenden Lauf seiner Waffe. Reflexartig hob ich meine Hände und stand langsam von ihm auf. Auch er rappelte sich auf und brachte etwas Abstand zwischen uns. Hinter ihm sah ich schon die blauen Lichter der Polizeiwagen. An deiner Stelle würde ich verschwinden Junge. Die Bullen werden dich festnehmen, für das was ich getan hab. Meinte er, als wäre es der Rat eines guten Freundes. In dieser Gegend machen die keine halben Sachen. Grinste er und torkelte davon. Ich stand wie angwurzelt da, bis ich Stimmen näher kommen hörte und Polizisten in die Gasse kamen. Schützend vor dem Licht der Taschenlampe hob ich meinen Arm. Die Beamten sprachen mich an, doch ich starrte nur auf die Leiche des zweiten Vergewaltigers. Sein Blut war auf Hana's Bauch und auf ihren Beinen. Ich löste mich erst aus meiner Starre, als jemand nach mir griff. Abwehrend schlug ich zu und stolperte zurück. Die Münder der Polizisten bewegten sich, doch ich verstand kein Wort. Auf einmal richteten sie ihre Waffen auf mich. Ohne darüber nachzudenken, was ich tat, machte ich kehrt und rannte davon. Futaba, die mir entgegen kam, packte ich am Arm und zog sie mit mir. Was tust du?! Rief sie entsetzt und konnte kaum mithalten. Ich antwortete ihr nicht. Das Bild, wie Hana dort lag, hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt. Ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Kou, warum laufen wir weg? Meine Brust schmerzte und ich hatte Angst vor dem, was er ihr angetan hatte. Ich fürchtete mich, was passiert wenn sie wieder aufwacht. Ich wusste nicht ob sie ins Krankenhaus gebracht werden würde. Wusste nicht was ich ihr sagen sollte. Was hast du gemacht? Augenblicklich blieb ich stehen und drehte mich zu Futaba um. Was hast du gemacht!? Brüllte ich sie an. I-I-Ich... Stotterte sie erschrocken. NICHTS! Genauso wie ich, also was willst du von mir hören?! Wütend schlug ich gegen die Hauswand und spürte wie die Haut an meinen Knöcheln aufplatzte. Kou... Hauchte Futaba und sah mich mitleidig an. Geh nach Hause. Sagte ich ihr und wollte gehen. Aber... Fing Futaba an und ich drehte mich nochmal zu ihr um. Folg einfach dieser Starße und du kommst zum Bahnhof. Erklärte ich ihr und ging. Diesmal blieb sie ruhig und folgte mir auch nicht. Ich spürte zwar wie sie mir noch nachsah, doch dann verschwand ich in der Nacht. Nachdenklich lief ich den Fluss hinauf. Es war derselbe, der auch durch unseren Stadtteil verlief. Ich blieb stehen und blickte in den Sternenhimmel. Ohne mich dagegen zu wehren, tropften meine Tränen ins Gras am Wegrand. Ich griff nach meinem Handy und holte es aus meiner Hosentasche. Ich klappte es auf und das Licht des Bildschirms blendete mich. Ich drückte die Tasten und es fing an zu wählen. Hallo? Mit einem Klacken hörte ich wie jemand abnahm. Ich kannte nur seine Stimme und wusste soviel, dass er sich um das Anwesen kümmerte. Hallo? Fragte er wieder, doch ich ließ meine Hand sinken. Dann legte ich auf.

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Ao Haru Ride
FanfictionKou und Hana besuchen zusammen die Oberschule. Hana trifft ihre beste Freundin Murao Shuuko wieder, die sie seid der Mittelschule kennt. Yoshioka Futaba, eine alte Freundin von Kou wollte seid einem bestimmten Tag in der Mittelschule mit Hana befreu...