~Prolog~

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M A N I A C
L O V E
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[Damals]

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Kleiner Finger, Ringfinger, Mittelfinger, Zeigefinger, Daumen, Kleiner Finger, Ringfinger, Mittelfinger, Zeigefinger, Dau...

"Verdammt Kate, du machst mich mit deinem ewigen Fingertippen noch nervöser, als ich ohnehin schon bin.", reißt sie die ruppige Stimme ihrer großen Liebe aus der Gedankentrance.

"Was glaubst du, wie es mir geht? Scheiße verdammt wie konnte das nur passieren?", kontert sie ihrem Freund mindestens genauso harsch.

"Ich glaube wir beide wissen ganz genau, wie das passiert ist...", schmunzelt er trotz der angespannten Luft im Badezimmer.

"David fucking Willow...Dies ist nicht der Moment für blöde Kommentare.", herrscht Kate ihn wutentbrannt an.

Für beide war eine Welt zusammen gebrochen, als sie am morgen wie von der Tarantel gestochen ins Badezimmer gehechtet ist und sich dort mehrmals übergeben musste. Schon mehrere Wochen plagte sie der Gedanke, dass ihre Periode zu spät ist und der Fakt, das David sie jeden verfluchten Tag fragte, ob die glorreichen Erdbeertage schon eingetreten wären, machte dies nicht unbedingt leichter. Noch nie hatte sich Kate ihre Tage so sehr gewünscht, wie in den vergangenen zwei Wochen.

"Daran bist allein du Schuld!", giftet sie ihren Freund weiter an.

"Ich? Also bitte...wer war denn diejenige, die es so eilig hatte mir in der Umkleidekabine von 'JeanSphere' die Hose auszuziehen, weil sie mir ja angeblich nicht 'gestanden' hätte? Sicherlich nicht ich und außerdem braucht es immer zwei Personen.", ruft er aufgebracht zurück.

Er hatte Recht und das wusste sie auch, aber sie war zu stolz und gleichzeitig auch zu feige, um dies zuzugeben, denn sie wollte es einfach nicht wahr haben. Beide verspürten in diesem Moment einfach nur pure Angst. Angst vor der Zukunft. Angst vor Veränderungen. Angst vor dem, was auf sie zukommen würde, wenn sich ihre Vermutungen bewahrheiten würden.

Sie waren eines dieser Kitschroman-Pärchen, die alles durch einen rosaroten Schleier gesehen hatten. Einen Schleier, der sich nun allerdings aufzulösen schien.

Ein Schluchzen holt ihn aus seinen Gedanken zurück in die Realität.
"Du hast ja Recht. Es tut mir leid. Oh mein Gott was machen wir denn jetzt?" Völlig hysterisch und am Ende ihrer Nerven bricht Kate in Tränen aus.

David, völlig geschockt über den plötzlichen Emotionswandel seiner Freundin, nimmt diese natürlich sofort in seine starken Arme.
"Du sollst dich nicht entschuldigen. Bitte hör auf zu weinen. Ich hasse es, dich weinen zu sehen." Mit diesen Worten und unter seinen Berührungen, beruhigt sie sich allmählich wieder.

So hatten sich die beiden das sicherlich nicht vorgestellt. Sie hatten zugegebenermaßen sogar ziemlich große Pläne. Die ganze Welt wollten sie gemeinsam sehen. Sie hatten Träume. Träume, die sie verwirklichen wollten. Er als Musikproduzt und sie als Ärztin. Und jetzt? Jetzt sollte alles ganz plötzlich vorbei sein? Sie sollten ihre Träume vergessen und aufgeben für einen kleinen Moment, in dem sie unvorsichtig und dumm waren? So als ob man eine Traumblase mit einer Nadel zum platzen bringt und BAM...auf einmal ist alles aus und vorbei? Wirklich?

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