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M A N I A C
L O V E
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[Los geht's!]

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'If you wanna be my lover
You gotta get with my friends
Make it last forever
friendship never ends
If you wanna be my lover
you have got to give...'

"Wenn du weiter so auf deinem Bett rumspringst und dazu rümbrüllst wie ein abgestochener Truthahn, wird erstens deine verkorkste Beziehung zum Rotbiest nicht besser und zweitens müssten sie dir hier zum zweiten Mal in diesem Jahr ein neues Lattenrost bestellen", grinst mir ein in Sportklamotten bekleideter Jay entgegen, der mir eben die Kopfhörer aus den Ohren gerissen hat.

"Heilige Scheiße, du hast mich zu Tode erschreckt Jay."

"Sorry Kleines, aber wenn du hier so eine Show ablieferst, kann ich echt nichts dafür, dass du meine hundert Türklopfer überhörst.", verteidigt er sich.

"Ja trotzdem...hättest ja anrufen können oder so. Du genießt es einfach nur mich zu ärgern. Außerdem singe ich nicht wie ein abgestochener Truthahn.", werfe ich ihm weiter vor.

Jay würde es zwar nie zugeben, aber er liebt es, wenn ich für ihn singe. Er hat mir sogar das Gitarre spielen beigebracht, weil ich mich immer geweigert habe ohne Begleitung einfach so zu singen, praktisch ins Nichts hinein. Okay ich gebe zu, wenn ich mit Kopfhörern in den Ohren singe und mich selbst nicht mehr höre, kann ich mir gut vorstellen, dass ich wie eine abgeschossene Kuh klinge, aber das kann man ja trotzdem netter formulieren.

"Oh Gott, als die damals dein ramponiertes Bett gesehen haben und ernsthaft geglaubt haben, dass es so aussah, weil wir es zu heftig getrieben hätten... die Gesichter waren einfach unbezahlbar.", lacht er nun richtig los.

"Och halt deinen Mund. Du warst schließlich nicht diejenige, die dann drei Wochen Hausarrest hatte und zum Frauenarzt musste, damit sichergestellt werden konnte, dass sie nicht schwanger war.", funkel ich Jay an, konnte mir aber das Lachen letztendlich nicht verkneifen.

Damals war Jay, wie so oft, bei mir in meinem Zimmer und wir sind wie Wilde auf meinem Bett rumgehüpft, begleitet von unserer Lieblingsmusik. Es war damals ziemlich heiß, was unsere nennen wir es mal luftige Bekleidung erklärte. Er nur in Boxershorts und ich in kurzen Shorts und Sport BH. Das Rotbiest hat damals keine Minute gebraucht, um in in mein Zimmer gestürmt zu kommen, nachdem sie das laute 'Rums' meines frisch zusammengebrochenen Bettes gehört hatte. Die alte Hexe hat sich daraufhin, das für ihre Augen offensichtliche zusammengereimt und mir dann meine 'verdiente Strafe' gegeben. Mein Kommentar, dass sie offensichtlich keine Ahnung von Sex habe, weil es dann nähmlich ganz anders ausgesehen hätte, hat die damalige Situation nicht unbedingt verbessert.

"Wie ich sehe hat Madame noch nicht gepackt"

Mit einem vorwurfsvollen Blick starrt er auf meinen nicht gepackten Koffer.
Jetzt lässt er wieder den tadelnden Erwachsenen raushängen.

"Scharfsinnig erkannt Sherlock...", ist alles was ich dazu beitrage. Ich mein ich wollte ja packen, ehrlich, aber dann dachte ich mir: Nein, Jolina, wenn du ganz ehrlich bist, macht das absolut keinen Spaß und außerdem musst du deinen ausgesprochenen bemerkenswerten Ruf als Meister-Prokrastinator beibehalten.

"Dir ist schon klar, dass es heute Abend schon losgeht, damit wir morgen Mittag da sind...", nervt er weiter.

Das würde man ihm vom Aussehen gar nicht zutrauen. Also, dass er so vernünftig und durchgeplant sein kann. Er ist heiß, das steht außer Frage und er hat sogar ein Tatoo auf seiner Schulter. Als seine Eltern davon Wind bekommen haben, habe ich seine Mutter das erste Mal kreischen gehört. Ohne Witz ich hätte niemals gedacht, dass Eltern da so ein großes Ding draus machen würden. Ich für meine Sinne fand es damals jedenfalls mehr als witzig im Gegensatz zu Jay, der dann die ganze Wohnstube, die nicht gerade klein ist, neu streichen musste, da er ja nun so künstlerisch angetan war wie es seine Eltern mit Anspielung auf die Körperverziehrung auf seiner Schulter begründeten.

Maniac LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt