Ska dert

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„Eliza, wenn du mir jetzt nicht sofort sagst, was passiert... Es reicht, ich hol dich ab."

Ich rolle mit den Augen und versuche ruhig zu bleiben.

„Warte doch einfach. Da kommt wer."

Er seufzt so laut, dass ich ihn hören kann. Jedoch sagt er nichts mehr und bleibt dran.

Als das Licht zusammen mit Motorengeräuschen keine drei Meter von mir entfernt ist erkenne ich die Gestalt dahinter und lege meine Stirn in Falten. Wer zur Hölle ist das?

Das Motorrad wird nun gestoppt und der Fahrer steigt elegant aus, legt den Helm ab und bleibt vor mir stehen. Seine Haare sind wild zerzaust und lockig. Trotz der Dunkelheit sehe ich, dass er helle Augen haben muss und zudem werde ich immer nervöser. Er ist sehr groß und offensichtlich stark. Und gut aussehend, mit seiner schmalen Nase und seiner markanten Gesichtsform. Die dunklen Klamotten lassen ihn etwas bedrohlich wirken.

Instinktiv gehe ich ein paar Schritte zurück als er sich mir nähert. Er bemerkt dies und bleibt stehen, schaut mich für einen kurzen Moment fragend an und fängt dann endlich an zu sprechen. Dass ich daraufhin das Telefongespräch unverzüglich beende, werde ich später bereuen. Lorik wird mich nie wieder alleine rausgehen lassen

*Gespräch anfangs auf albanisch vorstellen.*

Er: „Ehm, entschuldigen Sie? Ist es nicht etwas spät für so eine junge Frau um alleine rumzulaufen?" Seine Mimik wirkt etwas arrogant und auch sein Tonfall klingt sehr monoton. Als wäre ich eine Plage, obwohl er zu mir gekommen ist.

Ich rolle wieder reflexartig mit den Augen und verschränken meine Arme ineinander. Würde er nicht so jung und selbst überzeugt wirken, hätte ich wahrscheinlich Angst.

„Ich war gerade auf dem Nachhauseweg.", antworte ich so desinteressiert wie möglich.

„Achso. Soll ich Sie schnell hinbringen? Keine Sorge, ich bin kein Krimineller oder so."

Auf einmal klingt er viel freundlicher, wir nehmen richtigen Augenkontakt auf. Ein schüchternes Lächeln entweicht ihm und ich bin noch überraschter.

Und trotzdem misstrauisch. Ich blicke ihm so selbstsicher wie ich kann in die Augen; keinerlei Spur von bösem Willen.

„Wer sind Sie überhaupt?", rutscht es mir auf einmal heraus. Es klingt so unhöflich, dass ich mich dafür ohrfeigen will.

Diese direkte Frage scheint ihn aber nicht zu überrumpeln. Er kommt auf mich zu und ich bleibe an Ort und Stelle. Als wir uns gegenüberstehen reicht er mir seine Hand.

„Blerim Morina. Freut mich."

Während des Händeschüttelns schauen wir uns in die Augen und ich schmelze dahin. Ich weiß einfach jetzt schon, dass sich seine klaren blauen Augen in mein Gedächtnis brennen werden. Ob das bei ihm mit meinen langweiligen braunen der Fall sein wird, bleibt wohl oder übel offen.

„Darf ich fragen wie Sie heißen?", fragt er auf einmal und ich werde rot.

„Eliza, äh, Hoxha.", stottere ich.

Meine plötzliche Unsicherheit entlockt ihm ein Grinsen. Mist!

„Hoxha.. Sag mal, lebst d-"

*Gespräch wird durch Klingeln des Handys unterbrochen*

„Tut mir leid, da muss ich ran. Mein Bruder tötet mich sonst."

Er schaut etwas überrascht, als ob ihm ein Licht aufgegangen wäre.

„Ska dert... Grüß Lorik von mir.", sagt er auf einmal und überrumpelt mich damit nun völlig, denn den letzten Satz sagt er auf einmal auf Deutsch.
Ich blinzele nun mehrmals und schaue ihn ungläubig an, das klingende Handy immer noch in meiner linken Hand.
Er unterbricht die Stille, schaut aber nun auf den Boden als er spricht.

„Hör zu, ich muss los. Er wird dich bestimmt abholen. War schön dich kennen zu lernen, Eliza."

Ich bin einfach nur noch sprachlos und erwiedere nichts.

Er dreht sich um, setzt den Helm auf und steigt zügig auf sein Motorrad. Als er an mir vorbei fährt schlucke ich schwer und gehe total entgeistert ran.

„Eliza, sag wo du bist. Ich bin schon los gefahren."







Eliza und Blerim Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt