Reif und Erwachsen

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Wir machen kurz eine Pause um zu Atmen.

In den zwei Sekunden kann ich immernoch nicht denken, ich muss mich von meinem Gefühlschaos so gut es geht leiten lassen.

Und 'so gut es geht' heißt in diesem Fall: gar nicht.

Florian liegt in zwischen schon fast auf mir, er streicht permanent über meinen Körper, will ihn beinahe schon erkunden.

Ich dagegen habe mich an seine wunderschönen Locken rangemacht, sie zu streicheln entspannt mich.

Klar, wozu Entspannung? Dies ist keine Stresssituation. Nicht mehr.

Ich habe nicht einmal Angst, dass uns jemand erwischt. Es ist hier so abgelegen, dieses Plätzchen ist so versteckt, niemand würde denken wir wären hier.

Wahrscheinlich denken unsere Mütter, wir wären im nächstgelegenen Café. Wie das Jugendliche nun mal so tun.

Nein, stattdessen liegen wir hier unter einem Baum und machen wild rum.

Wie das Jugendliche nun mal so tun.

Mein Kleid rutscht ständig hoch und ich versuche es ständig wieder runterzuziehen, und diesmal, als ich es zum 36278 Mal tue in diesen 10 Minuten tue, rutscht der Ausschnitt meines Kleides auch mit runter und man sieht meinen BH.

Der etwas peinliche, altrosane Spitzenbh den ich mir damals mit 15 gekauft habe, um mich erwachsen zu fühlen.

Ich erröte. Falls das überhaupt noch möglich ist.

Und Florian schaut natürlich an mir runter, gierig, ich sehe seine Anstrengung. Wie er versucht ruhig zu bleiben, gleichmäßig zu atmen, doch es gelingt ihm einfach nicht.

Wie weit werde ich diesmal gehen?

Weiter als bei der Hochzeit, in der Damentoilette mit Blerim?

Nein, diesmal nicht. Ich lerne daraus.

Zwar fühle ich mich trotzdem wie eine Hure, doch ich lerne daraus.

Ich will nicht wissen, was Lorik schon alles angestellt hat. Oh Gott, nein, ich will das wirklich nicht wissen.

Aber es gilt Gleichberechtigung.

Und ich will es. Ich will mich von meiner Lust leiten lassen, wie jeder andere auch.

Florian fängt nun an meinen Hals zu küssen, ich stöhne mehrmals, denn er ist mir einfach zu überlegen.

Er ist erfahren, im Gegensatz zu mir.

Immer tiefer geht er, irgendwann steht ihm mein BH im Weg.

Er macht eine Pause.

"Ich werde nicht weiter gehen.", sagt er. Und setzt sich wieder aufrecht hin.
Er schaut meinen Körper noch einmal intensiv an. Ich sehe, dass er erregt ist. Doch er hört einfach auf.

Einfach so.

Ich liege schweratmend, fast schon halbnackt vor ihm, und er lässt es sein.

Wie oft soll ich noch sagen, dass er zu gut für mich ist? Mich nie ausnutzen würde, nie die Grenze überschreiten würde, mich respektiert?

Blerim hätte wahrscheinlich weitergemacht. Bei ihm hätte ich stoppen müssen, wie damals. Bei der Hochzeit.

Ich starre Florian nur an, richte mein Kleid, und versuche meinen Atem zu regulieren.

Danach mache ich die Augen zu und liege einfach nur da.

Er tut das selbe. Liegt auch einfach nur da, neben mir.

Und ich weiß es, ich weiß einfach, dass wir beide über das Geschehene gerade nachdenken. Dass wir es verarbeiten müssen.

Aufeinmal greift er meine Hand, ich lasse es zu.

Wir halten Händchen, in Stille, und ich fühle mich geborgen.

"Mit dir kann ich stundenlang reden, aber auch stundenlang schweigen. Ich fühle mich wohl. Sowas hatte ich noch nie bei einer anderen."

Seine Worte gehen mir durch den Kopf. Ich.. fühle das selbe, oder?

Es muss doch das selbe sein.

Ich öffne meine Augen wieder.
Florians sind auch offen, er starrt den Himmel an. Ich drehe mich in seine Richtung, und streichle noch einmal seine Haare. Ich kann's einfach nicht lassen.

Er hat nichts dagegen, ganz im Gegenteil, ich merke, wie es ihn entspannt.

Er lächelt, so glücklich und ehrlich. Dann will er mich gerade küssen, und ich schließe schon meine Augen voller Vorfreude, doch dann

klingelt ein Handy. Mein Handy.

Es ist Lorik. Ich gehe ran.

"Wo seid ihr? Opa und ich sind jetzt fertig."

"Wir kommen gleich, wir waren nur am alten Baum.", sage ich.

Er sagt nur 'Ok' und legt auf.

Florian steht auf, bietet mir seine Hand an, damit ich das selbe machen kann.

Meine Haare sind völlig zerzaust und ich versuche sie glatt zu streichen, vergebens.

Er reicht mir meinen Hut.

"Damit sieht man nichts.", zwinkert er.

Warum muss er bei allem was er tut so reif und erwachsen wirken? Ich dachte, das ist tut erst frühestens in seinen 30ern.

Ich bin peinlich berührt und schreite voran. Was ich mich jedoch traue, ist, seine Hand zu nehmen und sie erst loszulassen, bis wir wieder aus dem Wald sind.


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Also Leute, ich finde ich war dieses Wochenende ziemlich aktiv und fleißig :3
Idk was uns im nächsten Kapitel erwartet, aber ich glaub jetzt wirds erstmal nicht sooo eskalieren.
Es ist wsl wieder family time bei den Dajt.  Und joa.
Ich weiß nicht ob ich meinen Titel ändern soll, weil irgendwie bin ich total am abschweifen. Es ist noch so ein innerer Konflikt.
#TeamBlerim oder #TeamFlo?

Mal sehen. Bis nächste Woche

Eliza und Blerim Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt