Albans Hochzeit

262 10 0
                                    

Ich komme gerade von der Frauentoilette, wo ich mich noch ein letztes Mal hübsch gemacht habe, und erblicke die Familie Morina.
Als ich Blerim sehe, setzt mein Herz kurz aus und klopft danach wie verrückt. Ich bin so aufgeregt, als ob ich gleich eine Note bekommen würde.

Und die kriege ich indirekt anscheinend auch, denn als Blerim mich erkennt, scannt er mich von oben bis unten ab.

Und rot werde ich. Mist.

Trotz dessen versuche ich mir nichts anmerken zu lassen und gehe zu ihnen rüber. Zuerst schüttele ich ihren Eltern wie es sich gehört die Hand. Danach widme ich mich Miranda. Wir beiden umarmen uns und ich sage ihr, wie froh ich bin, dass sie da ist. Sie strahlt und ich ebenfalls. Es ist so schön neue Freundschaften zu schließen!

Dann kommt wohl oder übel Blerim.

Dieser schaut mich erwartungsvoll und mit leuchtenden Augen an und ich werde nervös wie noch nie.

Ich setze mit einem Händeschütteln an als er mich plötzlich und ohne Vorwarnung in eine satte Umarmung zieht, die gefühlte Ewigkeiten dauert.

Zwar überkommt mich ein unbeschreibliches Glücksgefühl, wirklich, mein Herz ist mir in meine nicht vorhandene Hose gerutscht, aber ich unterbreche seine Geste als ich mir wieder im Klaren bin, dass seine Eltern praktisch neben uns stehen.
Ich weiß nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Und jetzt sind wir für locker fünf Stunden „gezwungen" hier zu sein. Aus dem Weg gehen ist einfach keine Option für mich.

Wir schauen uns nun kurz in die Augen und dann unterbricht uns auch gleich Miranda, die trällert: „Dieser Abend wird unglaublich!"

Wie Recht sie hat.

Blerim lacht nur, und jetzt höre ich ihn das erste Mal heute sprechen. „Wahrscheinlich sitzt du eh wieder nur am Handy", neckt er seine kleine Schwester.

Ich muss zugegebenermaßen schumnzeln, denn Miranda ist tatsächlich ein kleiner WhatsApp/Snapchat Junkie.
„Werden wir ja sehen.", antwortet sie mit zusammengekniffenen Augen.

Ich entschuldige mich für einen Moment bei den Geschwistern, da mein Bruder Lorik mich zu sich ruft. Ich gehe zügig zu ihm rüber und stehe nun so vor ihm, dass ich Blerim und Miranda im Blickfeld habe. Sie haben inzwischen einen Platz gefunden und setzen sich gerade hin.

„Was ist?", frage ich. Er hat ein Champagner Glas in seiner Rechten und schlürft daran, bevor er auf eine junge Frau in der Nähe vom Eingang deutet.

Sie trägt ein kurzes, dunkelgrünes Kleid mit Spitze und hat lange braune Haare. „Siehst du die da?"

Ich hab schon verstanden.

„Warte mal kurz."

Und schon gehe ich zu ihr rüber, um sie für ihn anzusprechen. Ich tippe sie an. Schwungvoll dreht sich die Brünette um und ich blicke in ein grünes Augenpaar.

„Hey, guten Abend, ich bin Eliza.", stelle ich mich vor.

„Ehm, Hallo. Florentina.", entgegnet sie mir etwas verwirrt, was auch selbstverständlich ist.

„Ich hoffe das kommt jetzt nicht komisch oder so, aber mein Bruder da drüben, ja, genau, der da mit der schwarzen Fliege.. Er findet dich echt hübsch und normalerweise labert er mich nicht so voll wenn es um Mädchen geht.", erkläre ich und in dem Moment kommt mein Bruder dazu.

Sein Champagnerglas hat er an unserem Tisch liegen lassen. „Mach's halt noch peinlicher!", scherzt er.

„Wie auch immer.", sage ich und drehe mich schnell um, um zu verschwinden. Geschafft. Jetzt können sich die beiden ungestört unterhalten.

Eliza und Blerim Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt