Toilettenluder

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Er hält mich an meinen Hüften, was in mir ein mulmiges Gefühl auslöst. Trotzdem sage ich nichts, da alle anderen genauso zu tanzen scheinen.
Dass ich von der Hälfte meiner Familie beobachtet werde, blende ich aus.

Sonst würde ich das sofort abbrechen.

Auf einmal geht er mit seinen Händen immer weiter runter, platziert sie förmlich auf meinen Po und ich starre ihn geschockt und warnend zugleich an.

Dreist ignoriert er mein Warnsignal und so entscheide ich, seine Hände mit meinen wieder auf meine Hüften zu schieben.
Was mir vorerst auch gelingt, doch dann will er einfach nicht locker lassen. Er platziert sie erneut an der Stelle und mir reicht's.
Klar, er ist zwar auch alkoholisiert, aber trotzdem benimmt er sich gerade wie das letzte Arschloch.

Ich will seine Hände nun endgültig von mir weg zerren, als Lorik aufeinmal in uns beide rein rennt und Mergim am Kragen packt.

Ich stolpere fast und gehe sofort dazwischen, denn das weckt zu viel Aufmerksamkeit.

Loriks Kopf ist rot vor Wut und er zischt:

„Fass sie noch einmal an, und ich töte dich mit meinen eigenen Händen!" Vergebens versuche ich die beiden auseinander zu bekommen.
Mehrere Gäste schauen uns an.

Onkel Faton und Blerim kommen dazu, zerren ihn weg und verjagen Mergim.

Oh Gott, warum musste das gerade passieren?

In mir staut sich Wut und Scham auf, langsam folgen ein paar Tränen und als Lorik mich so sieht, will er zu mir, doch ich deute mit der Hand dass ich einfach nur weg will.

Ich gehe zügig in die Frauentoilette, die leer ist und wo ich mich zuvor noch ahnungslos aufgefrischt und auf den Abend gefreut habe. Jetzt ist meine Stimmung dahin.

Ich bewege mich schluchzend zum Papierspender, wo ich mir ein paar Taschentücher kralle, mich an die Wand lehne und bete, dass mein Make-up nicht verschmiert.
Dann entscheide ich mich für einen kurzen Blick in den kleinen Spiegel, doch die Türe wird rasend aufgeplatzt und ein schwer atmender Blerim steht vor mir.

Er hat rote Abdrücke im Gesicht, was mich nur vermuten lässt, dass er sich gerade geprügelt haben muss.

Ich bekomme kein Wort raus und zunächst starren wir uns nur an, bevor er mich dann gegen die Wand drückt und leidenschaftlich küsst.

Ich kann nicht glauben, was hier vor sich geht. Das muss ein Traum sein.

Als wir eine kurze Pause machen, schaue ich ihn an und bekomme nur ein leises „Ble-", raus, denn er unterbricht mich augenblicklich und fleht mich fast schon an:

„Shuj. Bitte. Nur einmal.."

Seine sonst so hellen blauen Augen kommen mir nun ganz dunkel vor.
Ich nicke nur und er hebt mich hoch.
Jedoch bin ich immer noch an die Wand gedrückt und habe schreckliche Angst, dass jemand reinplatzt.

Mein Herz rast und vor Lust glühen meine Wangen.

Ich weiß nicht, wie weit ich jetzt gehen werde.

Ich kann einfach nicht klar denken.

Wir küssen uns noch intensiver und ich merke erst jetzt, wie sehr er nach Sekt schmeckt. Wären wir beide nicht so voll gewesen hätten wir uns das niemals getraut. Es wäre nie so weit gekommen.

Nun fängt er an meine Halsbeuge rauf und runter zu küssen, und als er eine bestimmte Stelle trifft stöhne ich.

Wir beide stecken in einer Art Trance aus purer Lust.

Eliza und Blerim Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt