Sabaton- The Art of War

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Sabaton- The Art of War

Der erste Schlag kam von links. Der zweite war ein modifizierter Einhand-Kendo-Schlag von Rechts und der dritte ein spektakulärer Luftwirbelschlag auf seinen Hals. Ragnarök schnellte vor, Funken sprühten und sein Gegner flog mehrere Meter zurück, war aber unverletzt. Beeindruckt hob Naiga die Augenbrauen und brachte sich zurück in Kampfhaltung. Die junge, blonde Frau erhob sich vor ihm und ließ ihre kurzen Doppelklingen kreisen, bis sich ihre Spitzen trafen und ein kleiner Funkenschlag aus der rechten Klinge drang. Naiga hatte gelernt sich davon nicht irritieren zu lassen. Dass die Elektronen-Klinge in ihrer rechten Klinge lag hieß nicht, dass das auch so blieb. Seine Gegnerin hatte ein Talent dafür sich so schnell zu bewegen, dass selbst er ihr nur schlecht Folgen konnte und sie ließ ihn in seinen Schaukämpfen, bei denen es eigentlich darum ging, seine eigene Stärke zu demonstrieren, häufig ziemlich alt aussehen. Ihr nächster Angriff kam direkt von vorne, jedoch so offensichtlich, dass Naiga die Falle auf Meilen Distanz riechen konnte. Tatsächlich wurde ihr Körper plötzlich durchlässig und sie lief einfach durch Naiga hindurch. Hinter ihm wurde ihr Körper wieder fest und sie stach auf seinen Hinterkopf ein. Naiga lächelte selbstbewusst und legte den Kopf auf die Seite. Die Klinge glitt knapp an ihm vorbei. Dieselbe Klinge versuchte ihm bereits im nächsten Moment den Hals zu durchtrennen, während die andere Klinge Naigas Rücken anvisierte. Dieser drehte sich elegant um seine Gegnerin und ließ seine Klinge durch die Luft zischen. Sie kam direkt vor dem Hals der jungen Frau zum stehen.

„Tot...", meinte Naiga kühl.

„Falsch...", widersprach seine Gegnerin. „Wenn du mich getroffen hättest wäre die Klinge durch mich hindurch gegangen... und das bedeutet, dass..."

Sie beendete den Satz nicht, sondern beschleunigte stattdessen auf ihr Maximum und versuchte ihm beide Klingen in die Brust zu rammen. Naiga zog sein Knie nach oben und trat ihr in den Bauch, bevor sie ihn erreichen konnte und sie flog nach hinten, nach außerhalb des Ringes. Applaus machte sich auf den Rängen um den engen Sparringplatz breit. Etwa fünfzig Feengötter aus unterschiedlichen Bataillonen sahen seinen kämpfen Regelmäßig zu. Anders als die anderen Generäle arbeitete er aktiv daran, seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen, indem er Regelmäßig Kriegshelden beim Sparring besiegte und sich als der stärkste der Generäle profilierte. Einen bessern Schutz als Unterstützung in den Reihen der Armee konnte Naiga in diesem Sachlagennest namens Generalsstab gar nicht haben. Zu diesen „Kriegshelden" gehörte auch Nadija, eine Überraschungskämpferin aus der Nahkämpfereinheit, die damit so etwas wie eine seiner Untergebenen war.

„Unentschieden.", bot Naiga an, was ein großzügiges, aber nicht uneigennütziges Angebot war. Ihm machten die Kämpfe mit Nadija Spaß, was man von einem Großteil der anderen Feengötter hier nicht behaupten konnte. Nadija war nicht so stark wie die anderen Generäle, wenn man mal von den Nachrückern, die mittlerweile für die Magie- Beschwörer und Überraschungseinheiten mal absah und dennoch war ihr Talent größer als das der anderen Mitglieder seiner Einheiten, oder zumindest der Teile, die nicht ständig an Scharmützeln in Spanien und Amerika zu tun hatten.

Indem er ihr ein Unentschieden anbot, konnte er sie zu einer weiteren Kampfrunde herausfordern. Doch seine Hoffnung wurde enttäuscht, als sich sein Sekretär durch die Reihen der Feengötter zwängte.

„Lordkommandant.", sagte der bärtige alte Schwarzafrikaner und überreichte ihm eine Handvoll Papiere, noch bevor er protestieren konnte. „Berichte zu den Schlachten in Europa sind da, Informationen über die Revolutionsaktivität und..."

Er sah sich kurz misstrauisch um, dann beugte er sich zu dem viel kleineren Naiga herab und flüsterte ihm ins Ohr: „Es sind Spuren von Sinnaji und Jemm Page aufgetaucht..."

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