Das Feenarchiv

Digital Daggers - Still Here

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Naiga sah Jemm einen Moment interessiert an, dann wanderte sein Blick zur Seite und er drehte sich um.

„Ich sagte dir doch bereits, dass ich keine Zeit für eine Auseinandersetzung mit dir habe.", sagte er und schritt in Richtung von Sinnajis Trupp davon.

Jemm wurde rasend. Nicht nur, dass dieser Typ wahrscheinlich grade Sahra getötet hatte, er ignorierte sie auch noch. Zwei der Jemms traten einen Schritt vor, doch kaum hatte der erste ihrer Füße den Boden verlassen, spürte die rechte Jemm, wie das Bein, auf dem sie stand, durchtrennt wurde und die linke Jemm merkte, wie ihre Muskeln sich zusammenzogen und sie paralysiert nach vorne fiel. Die dritte Jemm bemerkte die Gefahr rechtzeitig und sprang nach hinten, als der Paralyse-Dolch nach vorne schoss, um sie zu lähmen. Als sie sich im Sprung umdrehte, um auf ihren Füßen zu landen, sah sie eine junge, blonde Frau, die zwei Dolche ihren Händen hielt und sie bedrohlich zu einer guten Verteidigungsstellung hochhielt.

„ich bin deine Gegnerin...", sagte die Frau.

Jemm schnaubte, während sich aus dem abgetrennten Bein ihrer rechten Kopie eine vierte Jemm herausbildete. Alle vier erhoben sich schließlich und Jemm konnte erkennen, wie sich eine gewisse Unsicherheit auf ihrem Gesicht ausbreitete.

„Und wer bist du?", fragte die neue Jemm.

„Mein Name ist Nadija.", sagte die Frau. „ich bin Naigas persönliche Leibwächterin."

„Okay...", meinte eine der Jemms mit einem wütenden Schnauben.

„Dann machen wir dich zuerst fertig.", sagte eine andere und trat einen Schritt nach vorne. Fast unwillkürlich wandte sich Nadija um und sah in Richtung dieser Jemm. Die winzige Unaufmerksamkeit nutzte eine der anderen Jemms, um nach rechts in Nadijas toten Winkel zu tauchen und sie direkt anzugreifen. Den Gegner mit einem zweifachen Angriff aus dem toten Winkel zu überraschen was ebenso einfach, wie es effektiv war. Jemms Hände schlossen sich um Nadijas rechten Arm und kaum dass diese versuchte, sich mit ihrer freien Hand zu wehren, wurde diese von einer zweiten Jemm abgefangen, die sich ihren Arm schnappte und ihn brutal auf den Rücken brach. Die beiden anderen Jemms traten nach vorne, um Nadija zu Tode zu prügeln, doch auch Naidja hatte offenbar eine Art Leibwache. In hohem Bogen sprang eine Gestalt von einem Schiff, das seit eben in Richtung der Küste gefahren war, landete direkt hinter den zwei Jemms und wischte sie mit einem mächtigen Schwinger seines Armes zur Seite. Die beiden Jemms, die Nadija festhielten, ließen sie los, um sich verteidigen zu können, doch als eine von ihnen von der mächtigen Faust dieses neuen Gegners einfach weggeblasen wurde, zog sich auch die vierte in einen sicheren Abstand zurück.

„Du bist spät, Chuo.", sagte Nadija zu dem gewaltigen Mann, dessen Muskeln so prominent waren, dass sie fast wie ein Tatoomuster auf seiner Haut wirkten.

„Tut mir Leid, Naidja.", sagte der Riese, während er sich erhob. Er war mit seinen mindestens 2,50 Metern Höhe wesentlich größer als Jemm, die sich neben ihm geradezu unbedeutend schmächtig fühlte. Was sie ebenfalls an ihm beunruhigte, war sein extrem mächtiges Kollektiv, das selbst Jemm auffiel und ihr deutlich machte, dass sie sich hier vielleicht mit einem Gegner anlegte, der eine Kategorie zu stark für sie war.

„Verzeih, Jemm Page.", sagte der Mann und verbeugte sich leicht vor ihr, bevor er seine Hände zu einer respektvollen Geste faltete. „Mein Name ist Chuo Lhasa, General für Verstärkung."

Die zwei Jemms, die von Chuo Lhasa zur Seite gefegt worden waren, hoben ihre Köpfe, während diejenige, die immer noch auf ihren Füßen stand, verwundert die Augenbrauen hob.