6. Kapitel - Geheimnise werden gelüftet

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Im Dorf angekommen setzten sie sich in ein gut gewärmtes Gebäude, schließlich befanden sie sich in einer Eiswüste. Da die Ankömmlinge keine Mäntel hatten war der Dorfälteste aufgebrochen um fünf Mäntel zu besorgen. Nun saßen Zoè und Jake alleine diesen fünf Personen gegenüber. "Dann hatte ich also die gesamte Zeit einen Bruder?", fragte Ayane flüsternd. Miu meinte: "Glaub ihm kein Wort Ayane! Er könnte lügen." "Natürlich, ich lüge über meine Verwandtschaft!", murrte Jake. Zoè sprach: "Jake ist zwar kalt, aber er würde niemals lügen." "Und wer sagt, dass man dir trauen kann?", fragte Dup-Dup, die sich ängstlich hinter Luna versteckte. Jake stand auf und sprach: "Weshalb sollen wir weiter mit euch reden? Wir sind doch sowieso nur Lügner." Mit diesen Worten verließ er den Raum. In dem Moment sprang Ayane auf und sprach: "Das geht wirklich zu weit! Wir können über jeden froh sein der uns helfen kann und wenn es stimmt, dass ich einen Bruder habe... dann frage ich mich, welche Geheimnise meine Eltern noch vor mir haben." "Ayane, ich verstehe nicht, weshalb sollten deine Eltern dich belügen?", fragte Tito. Darauf murrte Miu: "Ganz einfach, man kann keinem Feuerbändiger trauen." "Aber einer Erdbändigerin?!", zischte Luna. Aufgrund dieser Worte blickte Miu beschämt zu Boden. Tito legte Lali aufmunternd eine Hand auf die Schulter und Totoro, der auf Lunas Schulter saß, wirkte unruhig. Ayane blickte ihre Begleiter traurig an und sprach, mit brüchiger, schwacher Stimme: "So kann es nicht weitergehen. Wenn wir uns untereinander nicht trauen, wie sollen wir es dann schaffen, dass Luna alle Elemte zu bändigen lernt und wir diese Unrechtigkeit beenden können?" Mit diesen Worten folgte sie traurig ihrem Bruder. Zoè, die zuvor alles beobachtet hatte, meinte: "Ihr seid ein toller Haufen, wollt die Welt retten und schafft es nichtmal miteinander auszukommen!" "Du hast Recht... vielleicht sollte ich nicht immer so misstrauisch sein...", murmelte Lali entschuldigend. Luna rieb sich verlegen den Arm und meinte: "Und ich hätte nicht so schnippisch antworten sollen." "Du hast ja nur die Wahrheit gesagt. Feuer- und Erdbändigern ist heutzutage einfach nicht zu trauen, aber ich hoffe, dass zumindest Ayane und ich euer Vertrauen verdient haben.", sagte Miu. Dup-Dup trat hinter Luna hervor, lächelte Miu schwach an und sprach: "Du gehörst zum Team und schließlich braucht man einen gewissen Hauch Misstrauen... entschuldige Zoè." Zoè lächelte Dup-Dup an und meinte: "Ihr seid zusammengewürfelt aus Erd-, Luft- und Nichtbändigern, sieht aus als könnten Jake und ich euch eine Hilfe sein." "Das können wir nicht verlangen.", meinte Luna. Aber Zoè sprach: "Das wäre kein Problem, schließlich wollte ich immer mal die anderen Reiche sehen und Jake will sicher seine Schwester begleiten." "Wenn das so ist haben wir wohl neue Teamkameraden.", sagten die Vier lächelnd. Plötzlich sprang die Tür auf. "Die Feuerbäbdiger, sie haben uns gefunden!", erzählte Ayane und holte ihren Stock. Sofort sprangen alle auf und liefen mithinaus. Asche fiel vom Himmel und aus der Richtung des Strandes sah man, dass ein heftiger Kampf stattfinden musste. Sofort beteiligten sich alle Bändiger am Kampf und Ayane sowie Tito kämpften mit ihrer jeweiligen Waffe. Im Laufe des Kampfes wurden die Verteidiger immer mehr von den Feuerbändigern zurückgedrängt. "Zieht euch zurück!", befahl der Dorfälteste. Jeder folgte seinem Befehl, außer Jake und Ayane, beide kämpften mit vollem Herzen um die Wasserbändiger zu retten und so schlossen sich auch die restlichen Gruppenmitglieder wieder an. Irgendwann befahl Ayane: "Weicht zurück!" Als sie sicher war, dass kein Verbündeter im Weg stand schlug Ayane mit ihrem Stock auf den Boden. Im ersten Moment begannen die Feuerbändiger zu lachen, doch gleich darauf schoss eine Feuerwelle auf sie zu und setzte sie alle in Brand. Daraufhin begannen sie bereits etwas zu bangen, doch als Ayane nochmal durch die Luft schlug und die Erde wie bei einem Erdrutsch auf sie zu schoss flohen sie alle zurück in ihre Schiffe und segelten, angetrieben von der Erdwelle, zurück. Ayane blickte mit geweiteten Augen auf ihren Stock. "Ich wusste, dass du keine Nichtbändigerin bist!", rief Luna. Jake sprach: "Endlich hast du deine Bestimmung gefunden, Schwesterchen." Doch Ayane rührte sich nicht, zu geschockt war sie. Man hatte sie als Nichtbändigerin und Einzelkind aufgezogen und nun war alles davon eine Lüge. Miu näherte sich ihr langsam und legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin. "Weißt du, Ayane, auch wenn Luna nicht die Allesbändigerin ist sind wir dennoch dazu bereit die Ungerechtigkeit zu beenden.", meinte Tito. Dup-Dup hockte sich vor Ayane und nahm vorsichtig deren Hände in ihre und blickte sie aufmunternd an. Dann hockte sich Jake neben sie und erzählte: "Sicher ist es ein großer Schock für dich, aber wir sollten zurück gehen und dort erzähle ich euch, vorallem dir, einiges über unsere Eltern." Als Ayane schwach nickte begaben sie sich wieder in das Dorf. Die Bewohner waren sichtlich erstaunt, dass diese acht Teenager alleine die kompletten Angreifer verjagt hatten, aber angesichts des geschockten Blickes, der auf Ayanes Gesicht lag, stellten sie keine Fragen. Wieder in dem Haus angekommen setzten sie sich erneut an den Tisch.

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