Türchen Nr. 11 ♥

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Kapitel 11:

Die nächsten Stunden bearbeitete ich Alyson so gut es ging, aber sie ließ nichts über ihre Lippen kommen und tippte nur ab und zu mit einem Lächeln im Gesicht auf ihrem Handy herum.

Genau in der fünfzehn Minuten Pause gesellten Alyson und ich uns zu einer etwas größeren Gruppe, mit der wir auch ab und zu etwas in der Pause machten. Als Tom mich und Alyson entdeckte kam er auf uns zu und umarmte Alyson. Mich lächelte er nur an und fing dann an mit ihr zu reden. Ich stand sozusagen die ganze Zeit nur am Rand und selbst als ich mich probierte in das Gespräch von Tom und Alyson einzuklinken, schaffte ich es nicht richtig, denn sie redeten über irgendetwas das ich nicht verstand.

Meine Laune senkte sich von der anfänglichen Begeisterung auf minus 1000. Bis zum Schulschluss ging es so weiter, denn so gut wie jede Pause saß Tom bei uns und beredete etwas mit Alyson. Ja, ich fühlte mich ausgeschlossen.

Zusammen ging ich mit Alyson zur Bushaltestelle und es war schon fast wie ein Wunder, dass Tom nicht dabei war.

"Seid ihr jetzt die neuen besten Freunde, oder was?", fragte ich leicht verletzt und angepisst.

Etwas erschrocken drehte sich Alyson zu mir um und musterte mein Gesicht, dann lächelte sie, was mich noch mehr reizte. "Nein, das sind immer noch wir beide."

"Ach ja?", sagte ich spöttisch. "Ist ja nicht so, dass du mich heute die meiste Zeit alleine stehen lassen hast."

Das Lächeln, das ihre Lippen umspielte, wurde noch größer. "Mensch, Louisa! Wird doch nicht gleich so eifersüchtig."

Als wir an der Bushaltestelle stehen blieben, verschränkte ich meine Arme vor der Brust. "Ich bin gar nicht eifersüchtig.", nuschelte ich.

"Ach nein?", fragte sie und zog eine Augenbraue hoch. Ich antwortete nicht und schaute stattdessen auf die Menge von kleinen Schülern.

Neben mir seufzte Alyson. "Er gehört zu unseren dritten Phase.", sagte sie dann und verblüfft drehte ich mich um.

"Nein!", sagte ich entsetzt. "Nicht dein Ernst!"

"Doch. Er weiß schon alles und ist einverstanden. Heute Abend schreibt er dich an und dann.. naja du weißt ja was geplant ist. Zumindest haben wir vereinbart, dass ihr miteinander nicht über das Thema redet, weil der Ort ziemlich besucht sein wird und es sonst jemand mitbekommen würde und naja, das wäre nicht gerade das Beste für den Plan.", sagte Alyson nüchtern, als würde sie gerade Fakten über den Zweiten Weltkrieg herunterrattern.

"Das ist jetzt nicht dein Ernst!", sagte ich laut und war immer noch ungläubig. Tom?! Der Tom aus meiner Klasse, der zwar oft in meiner Nähe abhing, aber mich oft fies ärgerte? Der konnte mich doch kaum ausstehen!

"Das hat er doch nur gemacht, weil du ihn darum gebeten hast! Der würde sich niemals freiwillig mit mir treffen!", sagte ich und sah sie erwartungsvoll an.

"Lächeln und Winken.", sagte Alyson und winkte mir mit einem fetten Grinsen zu. Ich wusste was sie mir damit sagen wollte: Von mir erfährst du nichts.

Ich seufzte und gab mich geschlagen.

Während des Abendessens rutschte ich unruhig auf meinem Stuhl herum. Es war schon nach acht Uhr und Tom hatte mir immer noch nicht geschrieben. Konnte es sein, dass er das nur als Scherz aufgefasst hatte?

Ach Quatsch! Alyson hatte ihm bestimmt einen Schwur abgenommen oder sonst was, damit unser Plan nicht schief lief. In dieser Sache war sie sehr gründlich.

"Louisa, was ist denn mit dir los?", fragte meine Mutter mich und sah mich besorgt an.

"Nichts.", sagte ich nur mit piepsiger Stimme und als meine Mutter mein Gesicht sah, ließ sie es auf sich beruhen und redete mit Sorina und meinem Vater.

Keine Minute später fragte ich: "Darf ich aufstehen?" und meine Mutter nickte nur besorgt in meine Richtung. Schnell brachte ich meinen Teller raus und sprintete in mein Zimmer. Dort schmiss ich mich auf mein Bett und griff nach meinem Handy. Eine neue Nachricht blinkte auf und sofort fing man Herz an aufgeregt schneller zu schlagen.

Nachdem ich kurz gewartet hatte, öffnete sich die Nachricht und sie war wirklich von Tom.

"Hi. Hast du Lust dich mit mir zu treffen?", stand dort. Schnell guckte ich auf sein Profil. Er war online. Schnell schrieb ich ihm zurück: "Klar gerne J"

"Samstag, 14 Uhr, Hauptbahnhof, wir treffen uns bei dem Gleis 3."

Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Er hatte es wirklich Ernst gemeint! Er machte mit! Auch wenn Alyson mir per SMS versichert hatte, ich hatte die ganze Zeit über Zweifel gehabt. Klar, irgendjemand hätte sich bestimmt dafür gefunden. Aber ausgerechnet Tom?

Er war schon wieder offline, aber trotzdem schrieb ich ihm noch zurück. Und obwohl ich aufgeregt war und mich fragte wie er auf mein "Ich freu mich drauf" reagieren würde, war er bis zum nächsten Tag in der Schule nicht wieder online. Als er mir in der Schule nur zulächelte, war ich irgendwie ein bisschen enttäuscht. Anscheinend war die Stimmung zwischen uns immer noch die Gleiche.

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