Türchen Nr. 14 ♥

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Kapitel 14:

Den ganzen Sonntagvormittag hatten Alyson und ich damit verbracht über das vergangene Treffen zu sprechen und wie ich es mir schon gedacht hatte, war Alysons Antwort auf die Frage woher sie wusste wo Leandro saß: "Ich hab meine Quellen!"

Und trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen die ersten zwei Stunden des Montages Zettel zu schreiben und alles zu bereden, was auch nur im Entferntesten mit dem Plan zu tun hatte.

In der Pause setzte ich mich neben Alyson in eine kleine Ecke des Infozentrums. Auf den Weg dorthin begegneten wir Tom und mein Herz schlug schneller. Da die ersten zwei Stunden am Montag verkurst waren, hatte ich ihn seit Samstag nicht wiedergesehen. Wie würde er auf mich reagieren?

Nervös knetete ich meine Hände und schaute ihn an. Er kam auf Alyson zu und umarmte sie, so wie jeden Tag. Und dann ... dann drehte er sich um und ging zu seinen Kumpels zurück, während er mich einfach stehen ließ. Ungläubig starrte ich ihm hinter. Das war jetzt nicht sein Ernst, oder? Bestimmt würde er gleich zurückkommen und mich umarmen oder wenigstens ein "Hey, Louisa.", über die Schulter rufen. Oder?

Nein er tat es nicht. Fast den ganzen Tag ignorierte er mich und wenn er mich mal nicht ignorierte, war er nicht in meiner Nähe.

Na das war doch mal spitzenmäßig. Gut gemacht, Louisa. Wieder einen Typen vergrauelt. In diesem Bereich würde ich bestimmt den weltweiten Rekord knacken, falls es dafür überhaupt schon einen Rekord gab, sonst würde ich einen aufstellen.

Alyson bemerkte zwar, dass meine Laune nicht gerade die Beste war, aber nachdem ich ihr gesagt hatte, ich wolle nicht darüber reden, hatte sie es bleiben lassen und stattdessen zusammen mit Lea probiert mich aufzuheitern.

Als ich am Nachmittag nach Hause kam, ging es mir während des Kaffeetrinkens schon wieder besser. Hier konnte ich mich einfach wohlfühlen, ohne ständig über Jungs und den ganzen anderen Mist nachdenken zu müssen.

Nach dem Kaffeetrinken redete ich noch eine gute halbe Stunde mit meiner Mutter und verzog mich dann zu meiner Schwester ins Zimmer. Samstag und Sonntag war sie nicht zu Hause gewesen und per SMS hatten wir ausgemacht, nach dem Kaffee über alles zu reden. Immerhin war der Plan ihre Idee gewesen, bestimmt wollte sie dann auch wissen wie es gelaufen war.

Mein Handy legte ich neben mich auf die Coach und dann fing ich an Sorina alles zu erzählen, während sie auf ihrem Schreibtischstuhl saß und auf ihrem Handy spielte und mir zuhörte. Am Anfang hatte es mich immer aufgeregt, wenn Sorina etwas nebenbei gemacht hatte während ich gerade am Erzählen war. Doch mittlerweile wusste ich, dass es nicht böse gemeint war, sondern sie einfach etwas nebenbei machen musste, weil sie sich sonst nicht konzentrieren konnte. Hörte sich zwar merkwürdig an, stimmte aber.

Mitten in meinem Redefluss fing mein Handy an zu piepen. Stirn runzelnd sah ich auf mein Handy und mein Herz fing wieder schneller an zu schlagen. War es vielleicht Tom und er wollte sich entschuldigen oder erklären, warum er mich heute so ignoriert hatte? Bestimmt!

Schnell griff ich mein Handy und öffnete die Nachricht.

Hey Süße, wie geht's dir so? <3

Auch wenn es keine Entschuldigung oder Erklärung war, konnte ich damit doch schon mal arbeiten, oder nicht? Freudig wollte ich schon antworten, da sah ich auf den Absender. Leandro stand dort und sofort war mir die Lust vergangen. Mit dem hatte ich jetzt nicht gerechnet und selbst wenn ich ihm antworten wollte, unser Plan hätte es nicht erlaubt.

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