Türchen Nr. 15 ♥

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Kapitel 15:

Der nächste Tag fing schon einmal super an. Nach längerer Zeit hatte ich es mal wieder geschafft den Bus zu verpassen und kam eine halbe Stunde zu spät. Ausgerechnet heute hatte ich dann auch noch in der ersten Stunde Geschichte bei Herrn Zylinski. Dem so ungefähr schrecklichsten, angsteinflößensten und strengsten Lehrer überhaupt auf dieser Schule. Zusätzlich zu einer Standpauke, die seinerseits zum Ende hin richtig laut wurde, bekam ich eine Stunde nachsitzen und eine schriftliche Missbilligung aufgebrummt. Nach diesem echt ausgezeichneten Start in den Morgen, durfte ich auch noch feststellen, dass Alyson, Lea und so ziemlich die Hälfte der Klasse fehlten. War etwa heute die Fortbildung auf die so viele aus meiner Klasse gingen? Och nö.

Aber wenn ich gedacht hatte, das es nun wirklich nicht schlimmer kommen könnte, musste ich feststellen: Doch es ging!

Veronica, ein wirklich unausstehliches Mädchen aus meiner Klasse, hängte sich den ganzen Tag an meine Fersen.

Wirklich die ganze Zeit fing sie an zu reden. Wie ein Wasserfall plapperte sie und erzählte von ihren Kaninchen oder was auch immer "Hopsi" für ein Tier war. Nur ein paar Mal fragte sie mich "Und wie findest du es?" oder  "Hab ich nicht Recht?" und jedes Mal antwortete ich nur mit einem Nicken oder einem langgezogenem "Mhhhm.". Und damit ließ sie meine Beteiligung am Gespräch auch gut sein und plapperte fröhlich weiter. Wahrscheinlich war sie total begeistert endlich mal jemanden zu haben mit dem sie reden konnte, denn sonst sah ich sie immer nur allein rumlaufen.

In der dritten Pause wurde es mir denn endgültig zu viel, da sie sich auch noch zusätzlich auf Alysons Platz gesetzt hatte und im Unterricht leise vor sich hinflüsterte. Ob die Worte an mich gerichtet waren oder sie gar nicht merkte, dass sie mit sich selbst redete, wusste ich nicht.

"Ich muss mal an die frische Luft.", sagte ich und machte mich ohne auf ihre Antwort zu warten auf den Weg zum Pausenhof. Ich lehnte mich an das Geländer des Volleyballfeldes und ließ meinen Blick über die Schüler und Schülerinnen wandern. Endlich hatte ich mal niemanden der mich voll plapperte. Mit dieser Veronica hielt das bestimmt keiner länger aus als einen Tag. Mein Blick blieb an Leandro hängen, der an der Kletterwand mit irgendeinem Mädchen stand. Er hatte den Arm von hinten um sie gelegt und flüsterte ihr irgendwas ins Ohr. Was sie antwortete konnte ich auch nicht hören, aber das interessierte mich auch nicht. Was ich viel interessanter fand, war die Tatsache das es sich bei diesem Mädchen weder um Jasmine noch um diese Alyscha handelte. Unverwandt musste ich grinsen, unser Leandro lief ja zu Hochtouren auf. Jeden Tag eine Neue, mal gucken wer es morgen sein würde.

Mein Blick glitt weiter und blieb dieses Mal bei Tom hängen, der mit ein paar Jungs aus unserer Klasse Fußball spielte. Seine Wangen waren leicht gerötet und sein Blick war wachsam und ließ den Ball nie außer Acht. Mein Magen zog sich ein wenig zusammen. Schon komisch wie nett er an dem einen Tag zu mir sein konnte und wie leicht er mich am Tag darauf ignorierte.

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