Türchen Nr. 8 ♥

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Kapitel  8:

*Immer noch Alysons Sicht*

"Ganz ehrlich, wieso tut jemand das? Okay, wenn ich so eine kleine Tusse wäre und ihn anbeten würde und so weiter und er mir dann demonstrieren will, dass er nichts von mir will. Dann würde ich es verstehen, obwohl es echt ein fieser Weg wäre, aber das was er bei mir abgezogen hat, das geht ja wohl gar nicht! Was für ein total eingebildeter Arsch muss man eigentlich sein um so etwas mit einem Mädchen abzuziehen?"

Während Louisa sich weiter aufregte, musste ich lächeln. Das war sie, meine beste Freundin. Ein Junge gab ihr einen Korb oder zog etwas fieses wie Leandro ab, oh die konnten sich auf etwas gefasst machen. In meinem Kopf schien sich eine Idee zu bilden, aber bevor ich sie aussprechen konnte, wurde die Tür aufgerissen und Tom steckte unschuldig dreinblickend seinen Kopf in den Raum.

"Was willst du, Tom?", zischte ich ihn an. Es war ja irgendwie klar. Genau in dem Moment in dem ich Louisa etwas wichtiges mitteilen wollte, platzte er in die Situation hinein.

Er lächelte kurz in meine Richtung, guckte dann aber wieder besorgt zu Louisa, die ihren Blick abgewendet hatte. "Ich soll euch von Frau Maier holen. Sie meint, dass Alyson nicht noch mehr in Geschichte verpassen soll und du, Louisa, entweder nach Hause gehen sollst oder jetzt mit nach oben."

Was fällt dieser Schreckschraube eigentlich ein?! Glaubt sie, sie ist hier Gott, dass sie bestimmen darf, was wir zu tun haben, oder was?

Gerade wollte ich meinen Gedanken freien Lauf lassen, da stand Louisa auf, ging an Tom vorbei und nickte mir einfach nur zu. Perplex saß ich immer noch auf der Liege und genau wie Tom, starrte ich ihr hinterher. Dabei hatten wir bestimmt verschiedene Gründe, aber über Toms Gedanken oder offensichtlichen Gefühlen für Louisa, wollte ich jetzt keine Gedanken verschwenden. Ich stand einfach auf und ging in Richtung Klassenraum, aber wenn ich gedacht hätte, Tom bleibt hinter mir, hatte ich mich getäuscht. Schon nach ein paar Sekunden hatte er zu mir aufgeschlossen und ging schweigend neben mir her.

Als es nur noch ein paar Meter bis zum Klassenraum waren, räusperte sich Tom und sagte etwas stockend: "Du, Alyson ... Du bist doch Louisas beste Freundin, oder?"

Und obwohl ich mir sicher war, dass ich wusste was jetzt kommen würde, blieb ich neugierig stehen und drehte mich zu ihm um. "Ja?"

Er räusperte sich wieder und guckte mir nicht in die Augen, als er fragte. "Ähm ... weißt du dann .. also hat Louisa... Hat sie einen Freund?"

Ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht. Bingo! Wie leicht manche Menschen doch zu durchschauen sind. "Nein.", sagte ich freundlich. "Aber sprich oder schreib sie doch einfach mal an, wenn du dir etwas erhoffst."

*Louisas Sicht*

Immer noch angepisst von dem Schultag schmiss ich meinen Ranzen in die Ecke, als ich nach Hause kam. Dieses Mal hatte mich keine Kaffeegeruch begrüßt und meine Eltern waren nicht da. Wahrscheinlich würde meine Mutter bald vom Einkaufen zurück sein, während mein Vater noch bei der Arbeit war.

Ich ging in mein Zimmer hoch und setzte mich aufs Bett. Leandro war für mich gestorben! Endgültig!

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